Bereits Ende des Jahres 2013 waren 98,6 Prozent der Büroimmobilie vermietet, jedoch konnten durch die Wirtschafts- und Finanzkrise nicht ausreichenden Einnahmen erzielt werden. Im April des aktuellen Jahres wurde der Kredit durch das Bankenkonsortium fällig gestellt. Jedoch nicht nur die Fremdfinanzierung stellte sich als problematisch heraus, sondern auch der Wertabfall der Immobilie aufgrund der Krise, wodurch es zu einer Verletzung der Kreditbedingungen kam. Von der nötigen Fremdfinanzierung von 396 Millionen Pfund wurden 162,5 Millionen Pfund durch Schweizer Franken realisiert. Das Verhältnis des Wechselkurses veränderte sich jedoch negativ und stand am Ende des vorletzten Jahres nur noch bei 1:1,48. Diese Entwicklung hatte auf die Ermittlung des Loan-to-Value-Verhältnisses große Auswirkungen, wodurch sich die Gesamtdarlehensverbindlichkeit rechnerisch erhöhte. Hinzu kommt der zwischenzeitliche Verlust des Immobilienwertes unterhalb der 500 Millionen Pfund-Marke, was weiterhin die Bedingungen des Kreditvertrages verletzt. Aufgrund dessen mussten Auszahlungen vorhandener Liquidität an die Anleger ausgesetzt werden und mit den finanzierenden Banken muss bereits seit einigen Jahres hart verhandelt werden. Ein Teilergebnis ergab sich Ende 2012, indem das Darlehen aus Schweizer Franken in ein Pfund-Darlehen umgewandelt werden sollte und die Umwandlung der dazu korrespondierenden Zinssicherungsgeschäfte war vorgesehen. Die Umsetzung dieses von den Anlegern positiv aufgenommen Vorhabens solle, laut Unternehmensangaben, im zweiten Quartal 2014 vorgenommen werden. Ende April des aktuellen Jahres wurde die Immobilie in die Zwangsverwaltung bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte gebracht, da die Banken die Kredite zur sofortigen Rückzahlung kündigten, obwohl bereits an einem Konzept für die geforderte Kapitalmaßnahme durch den Joint-Venture-Partner SUT, die Bayerische Landesbank und deren Berater getüftelt wurde. Auf die Bemühungen von SUT zu einem Konzept der Fortführung wurde bis Mai 2014 von den Banken noch nicht reagiert, da die Banken an Lösungsansätzen der kurzfristigen und vollständigen Rückzahlung der Darlehen seien. Mit Kapitalrückflüssen ist für den IVG-Fond aufgrund des sofortigen Immobilienverkaufs nicht zu rechnen. Die Rückführung des Franken-Kredits benötigt Eigenmittel von rund 295 Millionen Pfund, die der Fonds nicht aufbringen kann. Jedoch könnte der Partner SUT dieses aufbringen unter der Voraussetzung, dass die Fondsgesellschaft und deren Anleger herausgehalten werden würden, so das Unternehmen. Durch die angebotenen Einmalzahlung von SUT in Höhe von 15 Millionen Pfund würde dies einen Kapitalrückfluss von 10,5 des eingezahlten Eigenkapitals für die deutschen Anleger bedeuten. Was im Endeffekt einen Verlust von etwa 80 Prozent des entsprechenden Einsatzes ausmacht. Andere Lösungsvorschläge würden nach Unternehmensangaben kein besseres Ergebnis für die Anleger vorsehen, eher noch schlechtere. „Der Verkauf der Geschäftsanteile ist unsere letzte Möglichkeit, im Sinne der Anleger den Schaden zu lindern. Wir bedauern den bitteren Sachverhalt sehr, zumal er aus unserer Sicht nicht notwendig wäre“, so Tobias Börsch, Vorstand der DFH Deutschen Fonds Holding AG.
Verkauf der IVG-„Gurke“
Noch in diesem Monat soll die Abstimmung der Gesellschafter des des IVG-Immobilienfonds "Euroselect 14 The Gherkin" über den Verkauf ihrer Anteile am Londoner Bürohaus „Die Gurke“ abstimmen. Die Abgabe soll an den britischen Joint-Venture-Partner Skyline Unit Trust (SUT) für 15 Millionen Britische Pfund erfolgen, so das Rundschreiben des Unternehmens. Sollte die Abstimmung negativ ausfallen, ist mit Zwangsverwertung zu rechnen. Die Immobilie geriet unter Druck aufgrund der Fremdfinanzierung. Der geschlossene IVG-Immobilienfonds hält 50 Prozent des Büroturms, welcher über 46.700 Quadratmeter Mietfläche verfügt, diese Fläche ist zu 44 Prozent an die Versicherung Swiss Re vermietet.