Mein Geld im Gespräch: Jürgen Kestler erläutert, wie Solvium als inhabergeführter Asset Manager agiert und stetig Erträge durch Kontrolle der Wertschöpfungskette in der Transportlogistik generiert. Ein Einblick in die Vorteile verschiedener Assetklassen und die bemerkenswerte Erfüllungsquote von Anlegerverträgen
Herr Kestler, wie ist die Solvium-Gruppe aufgestellt, und welche Ziele verfolgt die Unternehmensgruppe langfristig?
JÜRGEN KESTLER: Solvium agiert als inhabergeführter und vollintegrierter Asset Manager. Inhabergeführt zu sein bedeutet für uns eine enge Verbindung und ein persönliches Engagement der Eigentümer in der täglichen Führung und Entscheidungsfindung des Unternehmens. Die inhabergeführte Struktur, verbunden mit einem festen und langjährig kooperierenden Personalstamm, fördert eine starke Identifikation mit den Unternehmenszielen und eine hohe Flexibilität im operativen Geschäft, da kurze Entscheidungswege und direkte Kommunikationslinien vorherrschen. Durch die Besitzverhältnisse wird auch gezeigt, dass wir nicht wie angestellte Geschäftsführer agieren, die Rücksicht auf die Gesellschafter oder ganz eigene (Karriere-) Interessen nehmen müssen. Als Inhaber verfolgen wir langfristige Interessen wie Solvabilität, Ertragskraft und Zuverlässigkeit. Dies sorgt für Interessengleichheit mit unseren Anlegern und Vermittlern und deshalb unterstreichen wir es bei jeder Gelegenheit.
Als vollintegrierter Asset Manager sind wir im Kapitalanlagemarkt bekannt für Angebote aus den Bereichen von Vermögensanlagen und Publikums-AIFs. Unsere Tätigkeit erstreckt sich jedoch weit darüber hinaus: Wir versuchen, die gesamte Wertschöpfungskette unserer Assets – von der Beschaffung über die Platzierung beim Mieter, Vermietung, Anschlussvermietung und Reparaturservices bis hin zum Verkauf am Ende des „ersten“ Lebenszyklus der Assets – zu kontrollieren. Unser Ziel ist es, das bestmögliche Ergebnis für die Anleger und die Solvium-Gruppe zu erreichen.
Solvium bietet Investitionen in Container, Wechselkoffer und Güterwagen. Was verbindet diese Märkte?
JÜRGEN KESTLER: Diese Teilbereiche der Transportlogistik, die zur Assetklasse der Infrastruktur gehören, weisen viele Gemeinsamkeiten auf, obwohl ihre Einsatzgebiete unterschiedlich sind. Beispielsweise generieren vermietete Ausrüstungsgegenstände regelmäßige monatliche Mieterträge, während Reparaturen und Instandhaltungen üblicherweise von den Mietern übernommen werden. Im Falle von Leerständen entstehen geringe Verwahrungskosten, ohne dass gleichzeitig laufende Betriebsoder Personalkosten entstehen.
Und wo sind Besonderheiten dieser Teilmärkte?
JÜRGEN KESTLER: Die drei Teilmärkte unterscheiden sich in ihren Einsatzgebieten und Verwendungsmöglichkeiten: Container werden auf der Straße, Schiene und auf Schiffen transportiert, während Wechselkoffer sowohl per Bahn als auch auf der Straße transportiert werden können.
Standardcontainer werden weltweit eingesetzt, wobei der aktuelle Schwerpunkt unserer Investitionen auf dem innerasiatischen Warenverkehr liegt, der aufgrund des wachsenden Konsumbedarfs, etwa in Staaten wie Indien, Indonesien oder den Philippinen kontinuierlich zunimmt. Wechselkoffer spielen eine Schlüsselrolle im zentraleuropäischen Paket- und Kurierdienst für den Transport von Paketen und Stückgut. Im Gegensatz zu Containern, die in Fußmaßen standardisiert sind, sind Wechselkoffer auf metrische Einheiten und die in Europa gebräuchlichen Europaletten ausgerichtet. Im Bereich der Güterwagen liegt unser Schwerpunkt auf dem zentraleuropäischen Normalspurbereich.
Die Auslastungen und Bedarfe in den einzelnen Teilbereichen variieren, sodass eine hohe Nachfrage in einem Bereich nicht zwangsläufig zu einer erhöhten Nachfrage in anderen Segmenten führt. Dennoch treten nur selten signifikante Auslastungsdefizite auf, da die Teilmärkte flexibel auf Überangebote reagieren können, indem neue Produktionen reduziert oder ausgesetzt werden.
Vielen Dank für das Gespräch.