Doch bei Service-KVGs müssen die Aufgaben klar getrennt sein. Die Service-KVG bietet grundlegende Leistungen wie Risikomanagement, Fondsadministration, Fondsverwaltung, aber auch Leistungen im Berichtswesen an, wie zum Beispiel die Aufsichtsbehördenmeldepflicht, den Kontakt zur Verwahrstelle und das Reporting.
Die Aufgabenteilung im klassischen Sinne sieht vor, dass sich der Asset-Manager mit dem Portfolio-Management befasst und die Service-KVG behält das Risikomanagement im Auge. Doch häufig kommt es auf Wunsch des Asset-Managers zu einer differenzierten Verteilung der Aufgaben, wobei die Service-KVG Teilleistungen übernimmt. Wenn die Service-KVG beispielsweise Aufgaben wie Fondsplanung, das monatliche Anleger-Reporting oder auch die Zuständigkeit für Transaktionen und für die Portfoliostrategie übernehmen will, müssen die entsprechenden Kompetenzen vorgewiesen werden, so dass der Asset-Manager entlastet werden kann oder es ist nötig, da dieser selbst nicht die ausreichenden Kompetenzen besitzt. Doch die Mehrheit der Service-KVGs bietet nichts außerhalb der Standardleistungen an, da die Annahme ist, dass die Phase der Konzeption bereits abgeschlossen ist. Jedoch bestünde genau dort Bedarf, Asset-Manager könnten in der Fondskonzeption durchaus eine unterstützende Hand gebrauchen.
Eine Vielzahl von Asset-Managern würde die Unterstützung bezüglich des Vertriebes gutheißen, da das Kontaktnetz meist nicht ausreichend viele institutionelle Investoren beinhaltet, welche jedoch zur Zielgruppe zählen sollen. Daher könnte das Herstellen von Kontakten zu institutionellen Investoren durch die Service-KVG als wichtige Zusatzleistung bezeichnet werden. Kritisch wird dieses Vorhaben einer Service-KVG dann, wenn sich mehrere identische Fonds in der Phase des Vertriebs befinden, was einen Interessenskonflikt auslösen würde.
Es lohnt sich durchaus einen Blick über den Tellerrand der klassischen Service-KVG zu wagen, so könnte eine Optimierung der Aufgabenverteilung mit dem Asset-Manager stattfinden. Der Asset-Manager hätte so Gelegenheit sich ganz auf die Immobilie zu spezialisieren. Doch die Auswahl eines passenden Asset-Managers für die Service-KVG ist schwierig, da der beste gewählt werden soll. Dabei zählen Track-Record, Spezialisierung und erfolgsabhängige Vergütung des Asset-Managers. Eine KVG wird lediglich einen Asset-Manager für eine Region und Nutzungsart auswählen, wodurch sich die Gefahr eines Interessenkonfliktes deutlich vermindert.