In Zeiten geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten rücken Sachwerte immer stärker in den Fokus von Anlegern. Doch was genau sind „Sachwerte“ und welche Rolle sollten sie in Kundendepots einnehmen? Im Interview gibt Joachim Krüger, Finanz- und Wirtschaftsberater sowie Sachwertspezialist aus Stuttgart mit über 35 Jahren Erfahrung, Einblicke in die Welt der Sachwertanlagen
Herr Krüger, können Sie uns den typischen Ablauf einer Kundenberatung bei Ihnen kurz beschreiben?
JOACHIM KRÜGER: Sachwerte sind Dinge, die einen echten, greifbaren Wert haben, meist mit laufenden Erträgen und/oder die langfristig an Wert gewinnen können. Beispiele dafür sind Immobilien, Aktien oder auch Edelmetalle wie Gold (das seit Jahrhunderten als Wertspeicher und Absicherung gegen Währungsrisiken gilt). Weitere Sachwerte sind etwa Unternehmensbeteiligungen, etwa in Form von Private Equity, Rohstoffe wie Agrarprodukte oder Energieträger sowie Infrastrukturinvestments, zum Beispiel in erneuerbare Energien oder Transportlogistik.
Das Gegenteil von Sachwerten sind Geldwerte wie Bargeld, Bankguthaben oder Sparbücher. Ihr Wert kann durch Inflation, Währungsreformen oder sogar Staatspleiten sinken, da sie keinen eigenen, bleibenden Wert besitzen.
Können Sie unseren Lesern bitte kurz die Merkmale und Besonderheiten einiger Sachwertinvestments erläutern?
JOACHIM KRÜGER: Gerne. Nehmen wir vermietete Wohnimmobilien als klassisches Beispiel für Sachwerte. Sie bieten größtenteils langfristige Wertsteigerungen, regelmäßige und oft langfristig steigende Mieteinnahmen sowie steuerliche Vorteile. Ein großer Pluspunkt ist,dass immer gewohnt wird und Mieten unabhängig von regionalen Regierungen oder Wirtschaftsphasen gezahlt werden. Allerdings sollten bei solchen Investments auch mögliche Instandhaltungskosten berücksichtigt werden.
Edelmetalle wie Silber und Gold erzielen zwar keine laufenden Erträge, punkten aber mit ihrer Stabilität, ihrem Inflationsschutz und der weltweiten Akzeptanz. Kurz- und mittelfristig kann es hier zu Preisschwankungen kommen, doch langfristig haben sich solche Investments historisch bewährt.
Und was hat es mit Investitionen in Transportlogistik auf sich?
JOACHIM KRÜGER: Viele meiner Kunden haben sehr positive Erfahrungen mit Investitionen in Ausrüstungsgegenstände wie Wechselkoffer, Container oder Güterwagen gemacht. Diese Transportmittel sind weltweit im Einsatz und werden für nahezu jede Art der Logistik benötigt. Anleger profitieren von laufenden Mieten beziehungsweise Zinsen, die meist monatlich oder quartalsweise ausgezahlt werden. Wichtig ist bei solchen Investments, einen Partner oder Anbieter mit erstklassigem SpezialKnow-how und einem erprobten Netzwerk zu wählen, um Risiken zu minimieren und stabile Erträge zu sichern.
Was ist Ihr Fazit, Herr Krüger, was geben Sie den Lesern mit?
JOACHIM KRÜGER: Ein fundierter Finanzplan ist essenziell, um langfristig erfolgreich zu investieren. Dabei sollte man sich einen erfahrenen Finanzplaner oder Sparringspartner suchen, mit dem man alle relevanten Themen offen und strategisch besprechen kann. Gemeinsam lässt sich eine maßgeschneiderte Strategie entwickeln, die auf die individuellen Anlageziele abgestimmt ist. Sachwerte bieten Stabilität, Inflationsschutz und langfristige Renditechancen. Wichtig ist jedoch, nicht nur auf kurzfristige Trends zu setzen, sondern eine ausgewogene Diversifikation im Portfolio sicherzustellen, um Risiken zu minimieren und Chancen optimal zu nutzen.
Gerne stehe ich auch den Lesern dieses Magazins für ein persönliches Gespräch oder weitere Fragen zur Verfügung.
Vielen Dank für das Gespräch.