Herr Wreth, Ihr Unternehmen ist spezialisiert auf Investments im Bereich Verkehrsinfrastruktur und Transportlogistik. Was verbirgt sich dahinter genau?
ANDRE WRETH: Unser Unternehmen, die Solvium-Gruppe, ist ein international tätiger Asset Manager für Transportlogistik und zugleich Anbieter und Manager von Investments in Logistik-Equipment. Wir bieten
Investments in ertragsstarke Ausrüstungsobjekte an, insbesondere Standardcontainer, Wechselkoffer und Güterwagen. Diese werden weltweit im Warentransport auf Schienen, Straßen und Seewegen genutzt. Dabei ist es unser Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette im Griff zu haben und somit Ertragspotenziale zu maximieren und gleichzeitig Risiken zu minimieren.
Die Solvium-Unternehmensgruppe umfasst zudem einige renommierte Unternehmen, darunter die Noble Container Leasing Ltd., einen der führenden Containermanager im asiatischen Markt mit Standorten in Singapur, China und Südkorea sowie die Axis Intermodal Deutschland GmbH aus Köln, das größte Vermietunternehmen für Wechselkoffer in Europa. Zudem ist die Solvium-Gruppe seit 2023 an dem europäischen Vermietspezialisten für Güterwagen und Lokomotiven, der EWL (European Wagon Lease Asset GmbH & Co. KGaA) aus Hamburg, signifikant beteiligt.
Wie viele Assets verwaltet Solvium?
ANDRE WRETH: Zu unseren Kunden zählen wir hauptsächlich Privatanleger. Zunehmend vertrauen uns aber auch institutionelle Investoren wie beispielsweise Pensionskassen oder semiprofessionelle Anleger wie Family-Offices Gelder an. In der Vergangenheit durften wir bereits mehr als 600 Millionen Euro Anlagekapital investieren. In Zahlen bedeutet dies für den aktuellen Bestand weit mehr als 20.000 Standardcontainer verschiedener Art, über 15.000 Wechselkoffer und rund 1.000 Güterwagen ebenfalls verschiedener Art.
Warum sollten Investoren die Assetklasse Verkehrsinfrastruktur mit in ihr Portfolio aufnehmen?
ANDRE WRETH: Die Investitionen, die die Solvium-Gruppe im Bereich der Transportlogistik begleitet, zeichnen sich durch stabile Cashflows, also monatliche Mieteinnahmen, minimale laufende Bewirtschaftungskosten und hohe Einsatzflexibilität aus. Standardcontainer können überall auf der Welt eingesetzt werden; Güterwagen im Normalspurbetrieb und Wechselkoffer sind nahezu überall in Europa bei Bedarf einsetzbar. Zudem haben die Ausrüstungsgegenstände über die Laufzeit relativ geringe Wertverluste. Beispielsweise wird ein 15 Jahre alter Container gegenwärtig immer noch zu Preisen von rund 50 Prozent der aktuellen Neubaupreise gehandelt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Investments eine relativ geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie beispielsweise Aktien oder Rentenpapieren aufweisen und deshalb nicht nur für regelmäßige Einnahmen, sondern auch für zusätzliche Ruhe in den Portfolios sorgen können. Zumal unsere Investments in der Regel ohne Fremdkapitalhebel arbeiten.
Herr Kestler, welche Produkte bietet Solvium bisher an und wie sieht die Leistungsbilanz aus?
JÜRGEN KESTLER: Wir kommen ursprünglich aus dem Bereich der Direktinvestments. 2015 wurden diese im Rahmen des Kleinanlegerschutzgesetzes zum Bereich der Vermögensanlagen mhin reguliert. Hier waren wir seitdem sehr aktiv und haben damit Produkte für Finanzanlagespezialisten mit dem Teil 3 der 34f-Gewerbeerlaubnis angeboten. Seit dem Jahr 2020 sind wir zudem im Bereich der Alternativen Investmentfonds, der AIFs,unterwegs und bieten entsprechend den Spezialisten mit dem Teil 2 der 34f-Gewerbeerlaubnis Angebote an, mit denen Anleger an dem Erfolg des Logistikmarktes partizipieren können. Das Unternehmen verfügt über eine 100%-Erfüllungsquote bei allen Produkten. Alles Angebote laufen planmäßig oder wurden planmäßig beendet.
Welche Lösungen bieten Sie für institutionelle Investoren?
JÜRGEN KESTLER: Die Assetklasse Infrastruktur ist zunehmend von Interesse für institutionelle Investoren. Auch hier gilt, dass Solvium in erster Linie Asset Manager ist und für individuelle Lösungen von Investorengruppen zur Verfügung steht. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise für den Schweizer Markt ein AMC-Zertifikat emittiert oder ein SICAV-Fonds für Schweizer institutionelle Investoren. Wenn sich der Bedarf ergibt, sind auch Lösungen im Bereich Spezial-AIFs denkbar. Noch für die erste Jahreshälfte ist ein SICAV-RAIFFonds aus Luxemburg für deutsche Versorgungswerke und Pensionskassen geplant.
Und welche Renditen können Anleger erwarten?
JÜRGEN KESTLER: Dies kommt immer auf das entsprechende Produkt und die Laufzeit an. Grundsätzlich sind wir aktuell in der Lage, jährliche Renditen von fünf Prozent und mehr am Markt zu erwirtschaften, wie gesagt ohne Fremdkapitaleinsatz.
Vielen Dank für das Gespräch.