Bitte stellen Sie den Lesern Ihr Unternehmen CAPRENDIS kurz vor und erläutern Sie uns, in welchen Geschäftsbereichen Sie tätig sind.
ACHIM BAUER: CAPRENDIS ist ein 2017 gegründetes und inhabergeführtes Unternehmen mit Sitz bei Stuttgart. Als Fondsinitiator legen wir gemeinsam mit einer Service- KVG aus München Spezial-AIFs auf, die ausschließlich in Immobilien investieren. Als Asset Manager wählen wir die Investitionen aus, prüfen den Ankauf und verwalten später die Objekte im Rahmen eines Asset- Management-Mandates für den Fonds. Dabei bedienen wir uns der Unterstützung externer Partner wie Rechtsexperten und technischen Dienstleistern, die sich auf Immobilienankäufe spezialisiert haben.
Welche Erfahrung kann CAPRENDIS auf dem Gebiet der alternativen Investmentfonds vorweisen?
ACHIM BAUER: Aktuell haben wir unseren ersten Fonds, den CAP Immobilienwerte 1, sowohl von den Investitionstätigkeiten als auch von der Eigenkapitaleinwerbung, mit Erfolg abgeschlossen. Vor CAPRENDIS war ich zehn Jahre Vorstand eines Fondsinitiators für geschlossene Fonds und bringe somit zusammen mit meinem heutigen Team jede Menge Erfahrung ein. Gerade sind wir in der Umsetzung des zweiten Fondsangebotes. Hier rechnen wir mit der Markteinführung im Laufe des dritten Quartals.
Was ist das Besondere an einem CAPRENDIS-Fonds und für welche Anleger ist Ihr Konzept interessant?
ACHIM BAUER: Wir haben uns auf die Zielgruppe der 6b-Anleger spezialisiert. Mit unserem Fondskonzept bieten wir dieser Anlegergruppe eine Lösung für ihre Rücklagenbildung im Rahmen eines vollregulierten Spezial-AIFs. Das Fondskonzept ist gewerblich geprägt, investiert nur direkt in Immobilien und ist zudem nur semi-professionellen und professionellen Anlegern ab einer Mindestbeteiligung von 200.000 Euro vorbehalten.
Können Sie uns kurz erklären, was mit 6b gemeint ist?
ACHIM BAUER: Hier geht es um die Übertragung stiller Reserven nach § 6b EStG. Auf 6b-Anleger ausgerichtete Fonds bieten Gewerbetreibenden, Landwirten und Personengesellschaftern die Möglichkeit, Gewinne aus betrieblichen Verkäufen von Grund und Gebäuden steueroptimiert anzulegen. Hier ein vereinfachtes Beispiel: Ein Landwirt verkauft landwirtschaftliche Flächen an eine Gemeinde, die daraus Bauland entwickeln will. Durch den Verkauf entsteht beim Landwirt ein Veräußerungsgewinn. Der § 6b räumt dem Landwirt nun die Bildung einer Rücklage in Höhe des Veräußerungsgewinnes für vier Jahre ein. Nun kann sich der Landwirt um Ersatzinvestitionen bemühen und muss den Veräußerungsgewinn in dieser Zeit nicht versteuern. Wartet der Landwirt die vier Jahre einfach ab und findet er kein geeignetes Investitionsobjekt, erhöht sich als „Strafe“ die steuerliche Bemessungsgrundlage pro Jahr sogar um sechs Prozent, wenn er die Rücklage ohne Reinvestition auflösen muss.
Wie sieht die Lösung durch einen CAPRENDIS-Fonds aus?
ACHIM BAUER: Bleiben wir beim Beispiel unseres Landwirts. Dieser hat eine landwirtschaftliche Fläche verkauft und einen Veräußerungsgewinn von einer Million Euro erzielt. Entweder tätigt er eine Ersatzinvestition in Grund und Boden oder er zahlt die fälligen Steuern. Viele Landwirte wollen aus verschiedenen Gründen nicht mehr in landwirtschaftliche Flächen reinvestieren. Wir bieten mit unserem Fondskonzept dem Landwirt gleichzeitig Reinvestitionsmöglichkeit und Kapitalanlage in einem. Da unser Fonds ca. 60 Prozent Fremdkapital aufnimmt, investiert der Landwirt 40 Prozent als Eigenkapitaleinlage (hier im Beispiel 400.000 Euro) und hat mit dem, im Rahmen der Fondsbeteiligung aufgenommenen, Fremdkapital die Höhe seiner Ersatzinvestition erfüllt. Ganz vereinfacht ausgedrückt, bedeutet das: Das, was der Landwirt an Steuern zahlen würde, investiert er in den Fonds und bekommt darauf auch noch eine jährliche Ausschüttung. Die Beteiligung am Fonds läuft immer in enger Abstimmung mit dem Steuerberater des Anlegers.
Wie finden die Anleger zu CAPRENDIS?
ACHIM BAUER: Wir arbeiten mit qualifizierten Finanzvermittlern zusammen, die langjährige Zugänge zu entsprechenden Zielgruppen aufgebaut haben.
Vielen Dank für das Gespräch.