Sachwerte / Immobilien

In Berlin haben Wohnungskäufer die Nase vorn – Nur Bezirk Mitte bleibt für Mieter günstiger

Berlin, die Mieterstadt? Das könnte sich künftig ändern, wenn die Berliner Haushalte den Berechnungen des Instituts empirica folgen: In elf von zwölf Bezirken sei es inzwischen günstiger, eine gebrauchte Eigentumswohnung zu kaufen als ein vergleichbares Objekt zu mieten, so die Immobilienexperten. Lediglich Mitte, mit typischen Quadratmeterpreisen von gut 3.500 Euro der teuerste Bezirk, bleibe für Mieter vorteilhafter. Das geht aus dem LBS-Kaufpreisspiegel hervor, einer regelmäßigen Veröffentlichung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (LBS Nord). Für die Analyse hat das Forschungsinstitut empirica die Verkaufsangebote in den Berliner Tageszeitungen und Online-Portalen im ersten Quartal 2015 ausgewertet.

Die einzelnen Ergebnisse des Kaufpreisspiegels: Bei den mittleren Standardpreisen liegt der Bezirk Mitte an erster Stelle. Jede zweite gebrauchte Eigentumswohnung wird hier für mindestens 3.548 Euro pro Quadratmeter angeboten. Das entspricht dem 10,4-Fachen des durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommens in Berlin. Für die teuersten Eigentumswohnungen in Mitte müssen Käufer sogar mindestens 4.522 Euro pro Quadratmeter ausgeben.

Auf Platz zwei und drei der Preisskala folgen Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf, ebenfalls mit Standardpreisen über 3.000 Euro pro Quadratmeter (3.261 bzw. 3.138 Euro). Ein Berliner Durchschnittshaushalt muss hier zwischen 9,2 und 10,1 Jahreseinkommen für den Kauf einer gebrauchten Eigentumswohnung aufbringen.

Inzwischen beträgt der Standardpreis in zwei Drittel der Berliner Bezirke über 2.000 Euro pro Quadratmeter, so auch in Pankow (2.813 Euro/qm), Steglitz-Zehlendorf (2.600 Euro/qm), Tempelhof-Schöneberg (2.292 Euro/qm) und Neukölln (2.184 Euro/qm).

In allen Bezirken sind die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen in den vergangenen drei Jahren weiter gestiegen. Berlinweit verteuerten sie sich gegenüber dem ersten Quartal 2012 um durchschnittlich 11 Prozent pro Jahr. Die höchsten Preissteigerungen gab es in Neukölln, hier betrug der jährliche Zuwachs 17 Prozent. Am geringsten fielen die Preissteigerungen mit drei Prozent pro Jahr in Lichtenberg und sechs Prozent pro Jahr in Marzahn-Hellersdorf aus.

Die günstigsten gebrauchten Eigentumswohnungen finden Käufer in Marzahn-Hellersdorf. Hier liegen die typischen Angebotspreise bei 1.477 Euro pro Quadratmeter. Für den Wohnungskauf sind somit lediglich 3,6 Haushaltsjahreseinkommen zu veranschlagen, so die Berechnung von empirica. Allerdings hat der Bezirk preismäßig deutlich aufgeholt: Während vor drei Jahren noch ein Viertel aller Wohnungen bereits für weniger als 1.000 Euro pro Quadratmeter angeboten wurde, liegt diese Schwelle inzwischen bei 1.280 Euro.

Kaufen günstiger als mieten

Trotz steigender Preise lohne sich derzeit der Kauf einer gebrauchten Eigentumswohnung als Alternative zur Miete, so die LBS Nord. Als Beleg führt die Bausparkasse eine Modellrechnung des Instituts empirica an. Dabei wurde die Finanzierung einer Eigentumswohnung mit 25 Prozent Eigenkapital und einer monatlichen Belastung von fünf Prozent (zwei Prozent Zins und drei Prozent Tilgung) mit den Mietkosten verglichen.

Bis auf Mitte sind in allen anderen Bezirken Wohnungskäufer gegenüber Mietern bessergestellt. Am meisten profitieren Immobilienerwerber in Lichtenberg. Bei einem Durchschnittspreis von 105.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung sparen sie pro Monat rund 181 Euro gegenüber der Miete für ein vergleichbares Objekt. Ebenfalls mehr als 100 Euro monatlich beträgt der Vorteil für Wohnungskäufer in Spandau (122 Euro), Reinickendorf (121 Euro), Tempelhof-Schöneberg (111 Euro), Treptow-Köpenick (109 Euro) und Neukölln (105 Euro).

„Immobilienerwerbern bietet das günstige Zinsniveau beste Voraussetzungen für die eigenen vier Wände. Um die Tilgungsdauer zu verkürzen und langfristige Zinsrisiken zu minimieren, sollte ein höherer anfänglicher Tilgungssatz gewählt werden. Zudem empfiehlt es sich, die Finanzierung mit einem Bausparvertrag zu kombinieren, um sich gegen künftige Zinsanstiege abzusichern“, erklärt LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.

 

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