Knapp die Hälfte der befragten Investoren (48%) beabsichtigt, die Einkaufsaktivitäten gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen – lediglich 15% erwarten in diesem Jahr eine geringere Aktivität.
Da auch 43% der Befragten von einer Zunahme ihrer Verkaufsaktivitäten ausgehen, deutet alles auf einen lebhaften und liquiden Investmentmarkt für Immobilien in Jahr 2016 hin. Dies sind einige der Ergebnisse des „EMEA Investor Intentions Survey 2016“ von CBRE. „Fast 85% der Investoren planen, ihre Einkaufsaktivität auf dem Vorjahresniveau zu halten oder sogar zu erhöhen“, sagt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich. „Berücksichtigt man gleichzeitig die Umfrageergebnisse bezüglich der geplanten Verkaufsaktivitäten, bahnt sich ein weiteres Jahr mit einer sehr hohen Dynamik am Immobilieninvestmentmarkt an.“
Zu beobachten ist jedoch ein Rückgang der Risikofreudigkeit. Der Trend des geringeren Interesses an Spitzen- oder Core-Immobilien ist nach drei Jahren vorerst beendet. Für 2016 stufen 41% der Investoren Prime und Core-Assets als das attraktivste Segment des Marktes ein, wogegen im vergangenen Jahr nur 29% diese Einschätzung teilten. Das kann teilweise mit den Zweifeln seitens der Investoren bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung erklärt werden. Auf die Frage „Was stellt die größte Bedrohung für die Immobilienmärkte im Jahr 2016 dar?“ gaben 31% die Schwäche der Weltwirtschaft an. Deutlich abgeschlagen auf Platz 2 lagen Probleme der einheimischen Wirtschaft, die nur von 14% genannt wurden.
Deutschland ist attraktivster Markt
In Bezug auf die attraktivsten Märkte gingen die Meinungen der Investoren auseinander. Deutschland erreichte mit 17% der Antworten Platz eins, dicht gefolgt von Großbritannien mit 15,1%. Den dritten Platz erreichte Spanien (10,2%) vor den Niederlanden (9,9%) sowie Frankreich und Polen mit jeweils 9,2%. „So breit gestaffelt wie in diesem Jahr war das Feld der attraktivsten Märkte noch nie“, erklärt Fichtinger. „Diese Umfrage wurde bereits zum siebten Mal durchgeführt und diese breite Streuung zeigt, dass sich viele Länder in Europa zu interessanten Investitionsstandorten entwickelt haben und dass die Investoren unterschiedliche Akzente bei ihrer Standortauswahl setzen.“
Bemerkenswert ist das zunehmende Interesse an Zentral- und Osteuropa, das im Vergleich zum Vorjahr von 6% auf 23% anstieg. „Diese Entwicklung kann durch die stark gesunkenen Renditen in Westeuropa erklärt werden, welche die Attraktivität Zentral- und Osteuropas in den Augen einiger Investoren bei ihrer Suche nach Rendite deutlich erhöht“, analysiert Fichtinger.
Auf Stadtebene bleibt London mit 15,1% weiterhin auf Platz eins der attraktivsten Investmentstandorte. Mit 12,2% landete Madrid auf dem zweiten Platz, gefolgt von Paris (11,6%), Berlin (10,8%), Amsterdam (7,3%), Mailand (4,7%), Budapest (2,9%), Prag (2,7%) und München (2,4%).
Alternative Immobilieninvestments ziehen Aufmerksamkeit auf sich
Bei den klassischen Immobilieninvestments bleiben Büroimmobilien mit 37% auf Platz eins der Liste der beliebtesten Investmentobjekte. Die größte Steigerung gab es im Bereich Wohnen, der von 5% der Nennungen im Jahr 2015 auf 12% in der aktuellen Umfrage stieg. Der Einzelhandelssektor profitierte von der gestiegenen Zuversicht und Kaufbereitschaft der Verbraucher und konnte somit von 22% der Antworten im Jahr 2015 auf 27% im Jahr 2016 als einer der attraktivsten Immobiliensektoren steigen.
Die Suche nach Rendite äußerte sich auch bei den Antworten der Investoren in Bezug auf alternative Immobilieninvestments. So haben 56% der Befragten bereits in einen oder mehrere alternative Bereiche investiert, 57% der Befragten wollen 2016 ihre Investitionen in diesem Bereich ausweiten. Dabei ist das Geschäft mit Immobilienkrediten mit 30% das aktuell am weitesten verbreitete unter den alternativen Immobilienanlageformen, wobei 22% diesen Bereich weiter ausbauen wollen. Studentenwohnheime sind der Bereich der alternativen Immobilieninvestments, für den sich aktuell die größte Anzahl Investoren erstmalig interessiert. 20% der Befragten haben bereits in Studentenwohnheime investiert und wollen dieses Engagement erhöhen. Weitere 13% planen ihren Einstieg in diese Assetklasse.