Aus der Umfrage von EY (Ernst & Young) Real Estate geht außerdem hervor, dass immerhin 52 Prozent der befragten, führenden Versicherungsgesellschaften in Deutschland die Quote der Immobilien anheben will, lediglich bei acht Prozent geht der Trend zu einer Verminderung. Die Umfrageteilnehmer gehen von einer Erhöhung der Immobilienquote auf 7,7 Prozent aus. Des Weiteren ergab die Umfrage, dass 70 Prozent davon ausgehen, dass die Fokussierung auf Immobilienanlagen aufgrund der Problematik des Einhaltens der Garantieversprechen durch die Phase des Niedrigzinses verstärkt wird. Immobilien mit ansehnlicher Rendite zu ergattern wird immer komplizierter, daher kaufen Versicherungen vermehrt Projektentwicklungen, dies sind sogenannte Forward-Deals. Das Entwicklungsstadium ist entscheidend für das Risiko, jedoch steigt mit erhöhtem Risiko auch die Rendite. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen Forward-Deals tätigen. B-Städte werden immer populärer werden, so 96 Prozent der Versicherungsgesellschaften, welche jedoch vorranging in Deutschland gesucht aufgesucht werden, denn ganze 85 Prozent wollen Immobilien in Deutschland erwerben. Im Gegensatz dazu sind nur 33 Prozent der Befragten an einer Immobilie in Nordamerika interessiert, ein Jahr zuvor waren es noch 52 Prozent. Unverändert ist der Kaufwunsch einer Immobilie in Südamerika und Asien, nur 7 beziehungsweise 15 Prozent zeigen hier Investitionsbereitschaft. Im Allgemeinen ging im Bereich der Immobilien die Tendenz zu Büroimmobilien, in welche Versicherungen investierten, doch ein Wandel macht sich bemerkbar, da immer häufiger Wohn- und Handelsimmobilien in den Fokus rücken. Die aktuelle Umfrage bestätigt dies, da 63 Prozent weiterhin in Büroimmobilien investieren wollen (Rückgang von 15 Prozent) und 81 Prozent setzen auf Einzelhandelsimmobilien, 59 Prozent auf Wohnimmobilien. Jedoch macht die geplante Mietpreisbremse den Versicherungen sorgen, sie gehen von einer sinkenden Investitionsbereitschaft aus. Hingegen ist die Attraktivität von Einzelhandelsimmobilien resistent gegenüber Insolvenzen in diesem Segment, da nur 15 Prozent aus diesem Anlass eine Investition noch einmal hinterfragen. Deutsche börsennotierte Immobilien haben zu 95 Prozent jedoch ausländische Anteileigner, die deutschen Versicherungen sind demnach nicht so stark vertreten. Doch die Tendenz wird eher zur Immobilienfinanzierung gehen, so gaben 57 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie diesem Bereich erweitern wollen.
Fortlaufender Trend: B-Standorte
Den begünstigten Charakter, den die niedrigen Zinsen auf die Immobiliennachfrage haben, ist keine Neuheit, jedoch sind die Renditen regressiv. Die erwartete Renditeaussicht der Versicherungen für ihre Immobilien sinkt seit mehreren Jahren. Durchschnittlich rechnen die Versicherungsgesellschaften bei direkten Immobilieninvestments mit 5 Prozent Gesamtrendite und bei den indirekten, meist Spezialfonds, gehen die Erwartungen nur bis zu 4,4 Prozent. Die Immobilienquote liegt aktuell bei 7,3 Prozent mit Berücksichtigung der indirekten Investments (1,9 Prozent) und direkten Immobilieninvestments (5,4 Prozent).