Die ersten drei Quartale des zu Ende gehenden Jahres brachten dem niederländischen Immobilienmarkt einen Anstieg des umgesetzten Kapitals von 2,7 Milliarden Euro, somit auf 5,9 Milliarden Euro. Besonders Büroimmobilien punkteten mit 1,9 Milliarden Euro. Vor allem die deutschen Investoren tätigten einen großen Teil der Transaktionen 2014, immerhin rund 36 Prozent der Transaktionen (690 Millionen Euro) am niederländischen Büroimmobilienmarkt gingen von ihnen aus.
Die Attraktivität der Niederlande als Immobilieninvestmentmarkt besteht aus mehreren Eckpfeilern. Zum einen vereint das Land stabile politische Verhältnisse, eine starke Wirtschaft, Rechtssicherheit und einen transparenten Immobilienmarkt und all das bei attraktiven Einkaufspreisen. Zum anderen, und viel ausschlaggebender, ist der gesteigerte Anlagedruck der Investoren. Die internationale Nachfrage nach Immobilien kann Deutschland schon seit einiger Zeit nicht mehr gerecht werden, daher wird Amsterdam als europäisches Anlageziel immer wichtiger. Nicht nur das kulturelle Angebot und der stabile Tourismus machen die niederländische Hauptstadt so bedeutsam, sondern die Funktion der Stadt als Handels- und Finanzzentrum des Landes.
Der Nachfragedruck steigt derart, dass die sekundären Lagen ebenfalls davon profitieren. Das Immobilienangebot in Amsterdam, „Südachse (CBD)“ und Innenstadt, ist bereits rar geworden, daher werden Amsterdam Südost, IJ-oevers und Sloterdijk für Investoren interessant. Investoren gehen auch kurzfristige Mietverträge von drei bis fünf Jahren ein. Vermehrt wird mittlerweile auch das Angebot außerhalb Amsterdams genutzt, da in der Hauptstadt die Nettoanfangsrendite unter sieben Prozent beträgt. Die Alternativen außerhalb der Hauptstadt bieten zehnjährige Mietverträge und gute bonitätsstarke Mieter, welche für acht Prozent erworben werden können.
Draus ergibt sich eine günstige Gelegenheit für deutsche Investoren opportunistische Portfolien zu verkaufen, ob nun offene Fonds oder geschlossene Fonds in Liquidation. Gemischte Portfolien deutscher Fondsmanager, welche in B-Lagen investieren, sind vor allem bei US-Investoren hoch im Kurs.