Der Basiszinssatz ist im Jahr 12 seiner regelmäßigen Berechnung durch die Bundesbank erstmalig negativ geworden. Im Januar 2013 wurde er auf minus 0,13 Prozent taxiert. Die risikofreie Kapitalanlage, die zwar ein wenig Bescheidenheit bei der Verzinsung erfordert, dafür aber kleine gesicherte Vermögenszuwächse jedes Jahr ermöglicht – die gibt es nicht mehr. Die so genannten risikofreien Kapitalanlagen bringen allenfalls noch um ein Prozent Zinsen. Die Inflationsrate – und das ist ja auch schon eine volkswirtschaftliche Meisterleistung – liegt trotz jahrelanger Krise de facto bei knapp zwei Prozent, wenn auch gefühlt doppelt bis drei Mal so hoch. Was heißt das? Das heißt zunächst mal nur, dass die Zeiten, in denen ruhendes Vermögen gemütlich vor sich hin wuchs, einstweilen vorbei sind. Aber auch der Kapitalerhalt eo ipso, der Jahrzehnte lang eine Selbstverständlichkeit zu sein schien, ist nicht mehr gegeben. Vermögen, das sich selbst überlassen wird, schmilzt ab.