Investmentfonds

Zins-Check 2016: Höhere Rendite nur mit mehr Risiko

Anleger, die mit festverzinslichen Wertpapieren 2016 positive Renditen erzielen wollen, dürfen das Risiko nicht scheuen, sagt Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank.

Chancen sieht Stephan bei Unternehmensanleihen aus den USA – später im Jahr könnten Schwellenländerpapiere interessant werden.

Festverzinsliche, sogenannte Rentenpapiere, bilden den soliden Grundstock vieler privater Vermögen. Zum Jahresanfang 2016 haben Bundesanleihen und US-Treasuries eine gute Wertentwicklung gezeigt, dennoch dürfte sich das Dilemma der Rentenanleger auch im neuen Jahr fortsetzen: Für geringes Risiko gibt es auf Dauer kaum noch positive Renditen. Anleger müssen deshalb genau hinschauen, um am Rentenmarkt eine interessante Verzinsung zu akzeptablen Risiken zu finden.

Staatsanleihen: Sehr begrenztes Potenzial

Euro-Staatsanleihen, Pfandbriefe oder hochwertige europäische Unternehmensanleihen dürften auch 2016 nur magere Zinskost bieten. Zehnjährige Bundesanleihen könnten laut Prognose der Deutschen Bank Ende des Jahres bei gut 1 Prozent rentieren. Etwas mehr gibt es in der Euro-Peripherie, doch selbst für Portugal wird zum Jahresende nur noch eine Rendite von rund 2,5 Prozent erwartet. „Das Renditepotenzial von Staatsanleihen bleibt 2016 sehr begrenzt“, erwartet Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. „Allerdings können sie weiterhin eine Rolle spielen, wenn es darum geht, ein ausgeglichenes Rendite-Risiko-Verhältnis im Vermögensportfolio zu erzielen.“

Unternehmensanleihen: US-Papiere bevorzugt

US-Unternehmensanleihen guter Qualität könnten 2016 eine Rendite von rund 3,5 Prozent erzielen, das ist etwa doppelt so viel wie ihre europäischen Pendants. Damit zeichnen sich die US-Papiere durch ein relativ gutes Rendite-Risiko-Verhältnis aus. Allerdings gilt es zu beachten, dass Probleme im US-Energiesektor auch auf hochwertige Anleihen durchschlagen könnten. „Unter den Anleihen mit überschaubarem Risiko erscheint mir dieses Segment dennoch interessant. Euro-Anleger könnten zusätzlich von Währungsgewinnen profitieren, wenn der Euro/Dollar-Kurs bis zum Jahresende wie erwartet auf etwa 0,90 fällt“, erklärt Ulrich Stephan.

Hochzinsanleihen: Vorsicht, Risiko!

Hochzins- oder High-Yield-Anleihen bieten Anlegern höhere Renditechancen, sind aber dafür mit größeren Ausfallrisiken behaftet. Diese Rechnung könnte im neuen Jahr nicht aufgehen – zumindest zum Jahresbeginn dürften die Zinsen das höhere Risiko nicht aufwiegen. Besonders heikel erscheint die Lage am US-Markt, in dem viele Energieunternehmen aktiv sind. Diese Firmen könnten angesichts der niedrigen Energiepreise zunehmend Probleme mit der Zahlungsfähigkeit bekommen und auch Unternehmen aus anderen Sektoren anstecken. „Hochzinsanleihen bringen 2016 überproportionale Risiken“, so Stephan. „Anleger, die mehr Renditepotenzial wünschen, sollten ihre Chancen eher am Aktienmarkt suchen.“

Schwellenländeranleihen: Favoriten im zweiten Halbjahr?

Anleihen aus den Schwellenländern gehörten 2015 zu den Verlierern. Sie erzielten zwar eine durchschnittliche Verzinsung von rund 7 Prozent, litten aber zugleich unter massiven Währungsverlusten. Die Folge: Anleger aus dem Euroraum mussten übers Jahr ein Minus von mehr als 4 Prozent hinnehmen. Auch wenn ein Großteil der Währungsanpassung bereits erfolgt zu sein scheint, bleibt 2016 zunächst ein Restrisiko, vor allem im Zusammenhang mit der Zinswende der US-Notenbank: Steigende Zinsen in den USA machen Papiere aus Schwellenländern unattraktiver. Einige Länder leiden zudem unter den niedrigen Rohstoffpreisen und einem generellen Reformstau. Ulrich Stephan sagt: „Noch scheint es für den Einstieg zu früh, doch unter günstigen Bedingungen könnten Schwellenländeranleihen im zweiten Halbjahr 2016 wieder ins Blickfeld der Anleger rücken.“

Liquidität: Nur zum Parken geeignet

In Europa ist keine Zinswende in Sicht, die Europäische Zentralbank dürfte ihre expansive Geldpolitik 2016 fortsetzen. „Geldmarktanlagen im Euroraum sollten deshalb auch im neuen Jahr praktisch keine Zinsen bieten und sind nur als vorübergehende Parkmöglichkeit interessant“, betont der Deutsche Bank-Anlagestratege.

Fazit: Selektive Auswahl, breite Streuung

2016 wird kein einfaches Jahr für Rentenanleger, so Ulrich Stephan: „In der Anlageklasse droht viel Ärger für wenig Rendite. Anleger sollten bei der Wahl der Segmente, Laufzeiten und Regionen sehr selektiv vorgehen, um Risiken zu minimieren. Zugleich müssen sie den globalen Anleihemarkt sehr genau beobachten, um rasch auf Markttrends zu reagieren. Angesichts des volatilen Umfelds dürften für viele Anleger aktiv gemanagte Rentenfonds eine Überlegung wert sein.“

Investmentfonds

Börse: „Korrekturen sind unangenehm, aber notwendig“

Die Kurseinbrüche an den chinesischen Börsen zu Beginn des neuen Jahres haben die Sorgen vieler Investoren vor einer deutlichen Konjunkturabkühlung im Reich der Mitte geschürt.

Nach dem jahrelangen Boom der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt rechnen Pessimisten im schlimmsten Fall sogar mit einer harten Landung der Wirtschaft.
Im Sog dieser Unsicherheiten gaben die Aktienkurse und die Preise vieler Rohstoffe rund um den Globus nach.

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Versicherungen

Zurich organisiert Leben-Produktmanagement neu

Die Zurich Gruppe Deutschland stellt ihr Leben-Produktmanagement neu auf

Mit dem Ziel die Markt- und Kundenorientierung im Lebensversicherungs-Segment weiter zu verbessern und die Digitalisierung im Unternehmen voranzutreiben stellt die Zurich Gruppe Deutschland ihr Leben-Produktmanagement neu auf. So wird der bisherige Bereich Produktmanagement künftig in die Bereiche Produktentwicklung und Marktmanagement aufgegliedert. „Mit dieser Neuorganisation optimieren wir unseren Produktentwicklungsprozess im Haus und verkürzen damit die Zeit, die wir brauchen, bis ein Produkt am Markt ist“, so Gerhard Frieg, Zurich Vorstand für das Ressort Bank Distribution/CLP & Propositions.

Innerhalb des Ressorts Bank Distribution/CLP & Propositions konzentriert sich der Bereich Produktentwicklung künftig auf die Kernaufgabe, die Produktpalette in den Marktbereichen Sparen & Rente sowie Biometrie (z.B. Berufsunfähigkeit) weiterzuentwickeln. Geleitet wird der Bereich von Björn Bohnhoff (41), der in seiner bisherigen Funktion als Bereichsleiter Corporate Life & Pensions (CLP) seit Anfang 2014 vor allem das Breitensegment Direktversicherung mit innovativen Versorgungslösungen ausgebaut und Nischenmärkte erfolgreich erschlossen hat. Der Diplomvolkswirt begann seine berufliche Laufbahn 1999 bei der Deutscher Herold Lebensversicherung AG als Produktmanager Berufsunfähigkeitsversicherung bevor er als Abteilungsleiter die Produktentwicklung der betrieblichen Altersversorgung übernahm. Neuer Bereichsleiter CLP ist seit Jahresanfang Lars Golatka (40). Der Betriebswirt ist ein ausgewiesener Experte für betriebliche Altersversorgung. Nach beruflichen Stationen bei der Commerzbank AG und der Credit-Suisse AG (Deutschland), wechselte er in die Generali Gruppe und begleitete dort in den vergangenen zehn Jahren verschiedene Fach- und Führungsfunktionen. Seit 2013 leitete er das Firmen- und Großkundengeschäft bAV.

Der neue Bereich Marktmanagement wird innerhalb des Ressorts Bank Distribution/CLP & Propositions zur Drehscheibe zwischen Kunde, Vertrieb und Produkt. Er wird vertriebswegeübergreifend alle Verkaufsförderungsthemen verantworten. Geleitet wird der Bereich von Jens Arndt (45). Arndt ist Diplom-Kaufmann und kommt aus dem DeutscheBank-Konzern. Er weist eine langjährige Erfahrung in der Produktentwicklung und -vermarktung von Versicherungsprodukten – insbesondere von Zurich Produkten – auf. Nach Stationen im Produkt- und Vertriebsbereich bei Zurich und bei MLP hat er unter anderem als Leiter Produktentwicklung und Marktkonzeption für Versicherungen sehr erfolgreich die Vermarktung der Zurich Produkte in der Deutschen Bank verantwortet.

Investmentfonds

„Der Iran ist wieder im Spiel“

Der Westen lockerte in großem Umfang die Sanktionen gegen den Iran. Damit ist der Weg für Handel und Investitionen an den internationalen Märkten frei.

„Würde man den Iran in den MSCI Frontier Markets Index integrieren, wäre das Land der zweitgrößte Markt im Index. Wir beobachten die Anlagechancen im Iran genau und warten ab, bis die Märkte vollständig für externe Investitionen geöffnet sind.

Die iranische Chance

Mit dem Inkrafttreten des lang erwarteten Atomabkommens gelang ein großer Schritt in der Annäherung zwischen dem Iran und dem Westen. Die Umsetzung des Abkommens begann, nachdem internationale Kontrolleure den Abbau eines Großteils des Atomprogramms bestätigten.

Mit dem Abkommen werden eingefrorene iranische Gelder in Höhe von etwa 100 Mrd. US-Dollar von den Sanktionen befreit. Gleichzeitig wird der Weg für eine Lockerung der Beschränkungen für Handel und Investitionen geebnet, der über Jahre hinweg für unternehmerische Aktivitäten zwischen dem Iran und dem Westen versperrt war. Das Land plant, zunächst 500.000 Barrel Öl pro Tag an die internationalen Märkte zu bringen.

Allerdings wird es einige Zeit dauern, bis der iranische Aktienmarkt direkt für ausländische Investoren zugänglich ist. Nicht alle Sanktionen wurden aufgehoben und es besteht nach wie vor ein komplexer rechtlicher und finanzieller Rahmen, den Investoren vor Markteintritt berücksichtigen müssen, einschließlich offener Fragen im Hinblick auf fehlende Verwahrungsmöglichkeiten, Rechnungslegungsstandards und eine schwache Marktinfrastruktur. Dennoch leitet die Lockerung der Sanktionen den Anfang dieses Prozesses ein.

Wir konzentrieren uns auf die längerfristigen Chancen in Verbindung mit der Neuintegrierung des Irans in die Weltwirtschaft. Der Aktienmarkt des Landes umfasst eine Kapitalisierung von etwa 790 Mrd. US-Dollar, womit Iran der zweitgrößte Markt im MSCI Frontier Markets Index wäre, würde man das Land dort integrieren. Mit einem geschätzten BIP von 416 Mrd. US-Dollar entspricht die Dimension der Wirtschaft beinahe der Österreichs und mit 80 Mio. Menschen ist das Land etwa so groß wie die Türkei.

Positiv zu erwähnen ist, dass der Iran viele der attraktiven Eigenschaften aufweist, nach denen wir mit Blick auf Investitionen in Unternehmen der Grenzmärkte sowie des Nahen Ostens und Nordafrikas (MENA) suchen. Dazu zählt insbesondere das günstige demografische Profil des Landes mit einer jungen und sehr gut ausgebildeten Bevölkerung, die den längerfristigen Konsum und die Produktivitätsentwicklung unterstützt. Darüber hinaus ist der Infrastrukturbedarf des Landes, vor allem nach den Jahren der Sanktionen, immens. Dieses Umfeld könnte Chancen für Anleger mit sich bringen.

Die Lockerung der Sanktionen gegen den Iran folgt auf die Entscheidung Saudi-Arabiens aus dem Jahr 2015, das Land für ausländische Direktinvestitionen zu öffnen, und dient als Erinnerung an die dynamischen Möglichkeiten, die Grenzmärkte und Märkte der MENA-Region immer wieder aufweisen.

Im Hinblick auf die mögliche Öffnung des iranischen Marktes haben wir die vorhandenen Anlagechancen beobachtet und bewertet und aus dieser Analyse ging eine facettenreiche Bandbreite an Unternehmen hervor. Wir gehen zukünftig von einer schrittweisen Entwicklung des Kapitalmarktes als Finanzierungsquelle für Privatunternehmen sowie von Privatisierungen seitens des Staates aus.

Aufgrund der Vielfalt der Unternehmen in den Regionen weisen Anlagen in Grenzmärkten und der MENA-Region eine vergleichsweise niedrige Korrelation mit Aktien der Industrieländer auf. Da Unternehmen in diesen Märkten häufig in Nischenbereichen des strukturellen Wachstums innerhalb wachstumsstarker Volkswirtschaften aktiv sind, können sie Anlegern einzigartige, langfristige Wachstumschancen eröffnen, die über die etablierteren Anlageklassen nur schwer zugänglich sind.“

Von Dr Ghadir Abu Leil-Cooper,Head of EMEA and Frontier Equity Team, Baring Asset Management, London und Michael Levy Investment Manager, Baring EMEA and Frontier Equity Team

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Europäische Aktien: Morgendämmerung in Spanien und Irland

  • Europa befindet sich auf dem Pfad der Erholung
  • Spanien und Irland bieten gute Investmentchancen
  • Konsumgüter und Telekommunikation zählen zu den aussichtsreichsten Branchen
  • Luxusgüter und Healthcare profitieren vom Wandel in den Schwellenländern

Die Eurokrise der Jahre 2010 bis 2013 hat die europäischen Peripherieländer zu massiven Anpassungen gezwungen. Nachdem nun die Weichen auf Erholung gestellt sind, lohnt sich laut Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star European Equity, ein genauerer Blick auf die dortigen Aktienmärkte. Doch auch anderswo in Europa seien ausgewählte Firmen weiterhin in der Lage, überdurchschnittliche Wachstumsraten zu erwirtschaften. „Wenn Investoren attraktive Renditen erzielen wollen, sollten sie daher sehr selektiv vorgehen“, erklärt der Experte.

Schmerzhafte Anpassungsprozesse zeigen Wirkung

Die positive Entwicklung ist Gallagher zufolge den Weichenstellungen der Politik zu verdanken. „Die schmerzhaften Anpassungsprozesse führten in vielen Ländern der europäischen Peripherie zu einem starken Rückgang der Binnennachfrage und einem Gesundschrumpfen vieler Unternehmen.“ Inzwischen seien die positiven Auswirkungen der Reformen zu spüren. So sind nach dem Abbau der hohen Verschuldung wieder positive Impulse bei der Kreditnachfrage zu beobachten. Diese wiederum stärkten den Konsum – vor allem in den Peripherieländern.

Folgerichtig sieht Gallagher derzeit die größten Chancen ausgerechnet in zwei Ländern, die besonders stark unter der Krise zu leiden hatten: Spanien und Irland. „Dort ist die Inlandsnachfrage so stark zurückgegangen, dass wir eine mehrjährige Gegenbewegung für unvermeidlich halten“, so der Fondsmanager. Zwar dürften die Eigenkapitalrenditen in weiten Teilen der Wirtschaft nicht wieder auf das Vorkrisenniveau steigen, doch prognostiziert Gallagher einen branchenübergreifenden Anstieg der Gewinne – vor allem im Konsumgütersektor und in der Industrie. „Dies gilt auch für die anderen europäischen Peripherieländer, wo steigende Konsumausgaben und Investitionen der Industrie, sinkende Arbeitslosigkeit und wachsende Zuversicht die Gewinne steigen lassen sollten“, erklärt er.

Telekommunikations-, Luxusgüter- und Gesundheitsbranche besonders attraktiv

Darüber hinaus gebe es auch Branchen, die von strukturellen Verbesserungen profitieren könnten. Dazu gehöre etwa der Telekommunikationssektor. „Einige Telekommunikationsunternehmen befinden sich derzeit in einer Aufwärtsspirale aus steigenden Umsätzen, sinkenden Kosten und geringerem Kapitalbedarf“, sagt Gallagher. „Das führt zu signifikant höheren freien Cashflows, die wiederum Spielraum für höhere Dividenden und eine Stärkung des Eigenkapitals innerhalb der Kapitalstruktur ermöglichen.“ Positiv wirke sich auch der Wandel hin zu einer zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft aus. Hiervon könnten vor allem Unternehmen mit einem starken E-Commerce-Business sowie Anbieter von Zahlungs- und Logistikdienstleistungen profitieren.

Eine andere Art des Wandels wiederum könnte der Luxusgüter- und Gesundheitsbranche zugutekommen: das Wachstum der Verbrauchernachfrage in den Schwellenländern durch die steigende Bedeutung der Mittelklasse in diesen Ländern. „Im Healthcare-Sektor bevorzugen wir dabei Unternehmen, die vom Trend zu einer immer ungesünderen Ernährung der Bevölkerung in den Schwellenländern profitieren, der Zivilisationskrankheiten wie Diabetes mit sich bringt.“

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Laut Gallagher sollten Anleger gegenüber manchen Branchen Vorsicht walten lassen: Beispielsweise sei die Dynamik zwischen Angebot und Nachfrage im Energiesektor weiterhin negativ und die Aktienkurse der großen Ölkonzerne würden dies noch nicht vollständig einpreisen. Auch europäische Banken stehen vor Herausforderungen, was ihre Aktien wenig attraktiv macht: „Die kontinuierliche quantitative Lockerung lässt Zinsmargen erodieren und die Eigenkapitalanforderungen steigen weiter“, so Gallagher.

Die deutlichen Unterschiede bei den Zukunftsaussichten, Bewertungen und Renditeerwartungen der verschiedenen Branchen und jeweiligen Einzeltitel machen laut Gallagher eines klar: „Attraktive Erträge dürften vor allem über eine aktive Aktienauswahl und ein wirksames Risikomanagement erreicht werden.“

ETF / Zertifikate

BlackRock legt über iShares weltweit ersten ETF auf israelischen Aktienmarkt auf

BlackRock hat einen börsennotierten Indexfonds aufgelegt, der europäischen Anlegern direkte Investitionen in den israelischen Aktienindex ermöglicht.

Es ist der erste Fonds der den zugrundeliegenden Index physisch abbildet und damit direkten Zugang zu den Indexwerten bietet.

Der iShares TA-25 Israel UCITS ETF ist der erste ETF weltweit, der direkten Zugang zu den 25 größten Unternehmen mit Listings an der Tel Aviv Stock Exchange (TASE) bietet.  Der zugrundeliegende Index, der TA-25, begrenzt den Anteil der enthaltenen Unternehmen auf jeweils maximal zehn Prozent des Index. Die Indexbestandteile werden einmal pro Halbjahr auf ihre Ursprungsgewichte zurückgesetzt. Insgesamt bietet iShares in Europa nun mehr als 70 ETFs auf Märkte einzelner Länder an.

Alex Pollak, Head of Israel bei BlackRock, sagt: „Präzises Investieren war nie so wichtig wie heute. Israels Aktienmarkt hat sich nach der Finanzkrise so schnell erholt, wie es in kaum einem anderen Industriestaat der Fall war. Unser Fonds bietet kosteneffizienten Zugang zu diesem widerstandsfähigen Markt und zu einem der weltweit führenden technologischen Zentren.“

Yossi Beinart, Chief Executive Officer der TASE, sagt: „Die Auflage dieses ETFs bietet Investoren weltweit die Möglichkeit, über den Index TA-25 in die israelische Wirtschaft zu investieren. Diese einzigartige Zusammenarbeit wird die TASE für internationale Investoren, die nach Anlagemöglichkeiten im israelischen Markt suchen, weiter öffnen. Wir werden auch weiterhin Partnerschaften mit führenden internationalen Finanzdienstleistern fördern, neue Produkte entwickeln sowie auf lokale und globale Marktanforderungen reagieren.“

Die Gesamtkostenquote des iShares TA-25 Israel UCITS ETF beträgt 0,6 Prozent.

Investmentfonds

NNIP: Erholung der Anlageklasse „Emerging Market Debt“ in der zweiten Jahreshälfte erwartet

Lateinamerika könnte für Investoren wieder interessant werden

Stabilisierung der Ölpreise, höhere Prognosesicherheit im Hinblick auf Fed-Politik und etwas freundlichere Wachstumsaussichten in den Schwellenländern
könnten Zuversicht stärken.

2015 war für die Emerging Markets und die Assetklasse „Emerging Market Debt“ (EMD) ein schwieriges Jahr. Trotz eines ungünstigen Umfelds, das sich wohl auch in den kommenden Monaten noch fortsetzen wird, erwartet NN Investment Partners in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 eine Erholung an den Emerging Markets.

Ab dem zweiten Quartal könnten sich Verbesserungen abzeichnen, wenn sich die Ölpreise erwartungsgemäß etwas erholen. Zusammen mit der höheren Prognosesicherheit im Hinblick auf die Geldpolitik der Fed könnte dies den Grundstein für eine allmähliche Erholung bei EMD legen.

Marcelo Assalin, Head of Emerging Market Debt bei NN Investment Partners, erklärte dazu:

„In unserem Ausblick für 2016 ziehen wir eine klare Linie zwischen der ersten und der zweiten Jahres-hälfte. Doch der Ölpreis dürfte in der ersten Jahreshälfte seinen Tiefpunkt erreichen. Dann könnte sich allmählich eine ausgeglichenere Angebots- und Nachfragesituation abzeichnen. Das dürfte die Attraktivität von EM-Währungen erhöhen. Wenn der Ölpreis also die Talsohle erreicht und sich am Markt mehr Klarheit über den weiteren Verlauf des Fed-Zinszyklus abzeichnet, verbessert dies auch unser Top-down-Bild der Emerging Markets etwas. Im Zuge einer Verbesserung der EM-Wachstumserwartungen könnten Investoren sich dann wieder auf die attraktiven Bewertungen konzentrieren.“

NNIP erwarten weitere monetäre und fiskalische Stimulierungsmaßnahmen in China, die sich allgemein günstig für EM-Assets erweisen sollten. Aufgrund der veränderten Erwartungen im Hinblick auf das Auf und Ab der Wechselkurse sind die technischen Marktfaktoren in China jetzt weniger günstig, da bei einem geringeren Angebot eine höhere Nachfrage nach US-Dollar besteht.

Assalin weiter: „Asien hat bereits seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt und gilt bei Anlegern als sicherer Hafen. Grund sind die geringe Sensitivität gegenüber der Rohstoffpreisentwicklung und die relative politische Stabilität. Bei einer Erholung der Rohstoffpreise könnte Lateinamerika für Investoren wieder interessanter werden; eine Outperformance lateinamerikanischer gegenüber asiatischen Titeln wäre dann durchaus möglich. Was die Gesamtrendite angeht, könnte Asien von einer verbesserten Stimmung gegenüber EM-Unternehmen profitieren, wenn auch nicht im gleichen Maße wie die in 2015 abgestoßenen Regionen. Insbesondere würde Lateinamerika bei freundlicheren Rahmendaten das größte Aufwärtspotenzial aufweisen.“

„Die Hauptrisiken für die Emerging Markets bestehen in anhaltender Schwäche an den Rohstoffmärkten, einer unerwartet ausgeprägten Wachstumsschwäche in China, einer ungeordneten Abwertung der chinesischen Währung, unerwartet schwachem Wachstum in den USA, geldpolitischen Fehlentscheidungen der Fed und einer unerwartet hohen Zahl an Firmenpleiten.“

Wirtschaft

Mehr Chefinnen in zweiter Führungsebene zu finden

Weiblicher Anteil im Topmanagement seit 2004 jedoch kaum verändert

2014 war jede vierte Führungskraft in der obersten Leitungsebene in der Privatwirtschaft eine Frau. Auf der zweiten Führungsebene lag der Anteil bereits bei 39 Prozent. Während sich der Anteil auf der ersten Führungsebene seit 2004 kaum verändert hat, stieg er auf der zweiten Führungsebene um sechs Prozentpunkte. Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer repräsentativen Befragung von rund 16.000 Betrieben in Deutschland durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Osten schlägt Westen

Ostdeutschland steht in Sachen Frauen im Management besser da als Westdeutschland. Der Frauenanteil an den Führungspositionen der ersten und zweiten Ebene liegt im Osten bei 30 beziehungsweise 44 Prozent, im Westen bei 23 beziehungsweise 37 Prozent. Damit liegt er im Osten auf der zweiten Führungsebene nur einen Prozentpunkt unterhalb des Beschäftigtenanteils von Frauen in der Privatwirtschaft in Ostdeutschland (45 Prozent).

Auffallend ist, dass kleine Betriebe öfter von Frauen geführt werden als große. In Großbetrieben mit mindestens 500 Beschäftigten sind hingegen lediglich 16 Prozent der Führungspositionen auf der ersten Führungsebene mit Frauen besetzt. In Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten sind es 24 Prozent, in Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten 26 Prozent.

Teilzeit kommt kaum vor

Nach Branchen sortiert, kommen Chefinnen am häufigsten in Dienstleistungsbereichen wie Gesundheit, Erziehung und Unterricht vor. Hier bleibt ihr Anteil hinter dem Beschäftigtenanteil der Frauen in der Branche zurück: In der ersten Ebene beträgt der Frauenanteil 43 Prozent, in der zweiten 72 Prozent und bei den Beschäftigten insgesamt 76 Prozent.

„Wenn Führungsaufgaben in Teilzeit ausgeübt werden, lassen sich familiäre Pflichten besser mit beruflichem Aufstieg verbinden“, so die IAB-Forscherinnen Susanne Kohaut und Iris Möller. Bei 16 Prozent der Betriebe besteht auf der ersten oder zweiten Ebene die Möglichkeit zur Führung in Teilzeit. Jeder zehnte privatwirtschaftliche Betrieb hat solche Führungspositionen tatsächlich mit Teilzeitkräften besetzt. Drei Viertel dieser Teilzeit-Positionen haben Frauen inne.

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