"Herr Porazik, das Altersvorsorgedepot ist wohl passé – quo vadis deutsche Rente?"
Die deutsche Rente sei sicher und stabil. Das wird uns von der Politik versprochen. Gleichzeitig fließen bereits rund einhundert Milliarden Euro jährlich als Stützung in das Rentensystem, Tendenz steigend. Jetzt, wo sich die treibende Kraft hinter dem Generationenkapital und privaten Altersvorsorgedepot aus der Regierung verabschiedet hat, könnte beides vor dem Aus stehen. Die Konzepte sollten den weltweiten Kapitalmarkt nutzen, um die umlagefinanzierte Rente zu unterstützen. Statt die nachweislichen Vorteile kapitalmarktbasierter Anlagen, z. B. Aktien, zu nutzen, werden diese Ideen unverständlicherweise von Teilen der Regierung als „staatlich geförderte Zockerei“ abkanzelt. Dabei würde den Deutschen mehr Investment super stehen, denn im internationalen Vergleich sieht es hierzulande in Sachen Vermögen, z. B. Immobilien- und Aktienbesitz, dürftig aus. Nur rund 20 Prozent der Bürger besitzen Aktien. In Schweden, Norwegen oder den USA sind es über 50 Prozent, auch, weil langfristige kapitalmarktbasierte Altersvorsorge dort staatlich gefördert wird. Da es die Politik wieder einmal nicht richtet, gibt es nur einen Ausweg: Die Deutschen müssen endlich ihre Angst vor Aktien über Bord werfen, eventuell vergangene Misserfolge abhaken und der Realität ins Auge blicken. Das bedeutet, sie müssen die Altersvorsorge konsequent über Aktienfonds oder ETFs in die Hand nehmen, um für ein annehmbares Auskommen im Ruhestand vorzusorgen.