Das zeigen jüngste Berechnungen des FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen. Rechnet man alle Anlageformen – also neben Mandaten und Fonds auch Eigen- und Kundeneinlagen mit ein – wiegt der Markt gar 171 Milliarden Euro, so das FNG.
Problem: Keine einheitlichen Regeln
„Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Ökologie und soziale Verantwortung bei den Investmententscheidungen der Anleger geworden sind“, erläutert Thomas Hellener von der PRIMA Fonds Service GmbH in Wiesbaden, der für den global investierenden Nachhaltigkeitsaktienfonds PRIMA – Global Challenges (WKN A0JMLV | ISIN LU0254565053) verantwortlich zeichnet. Das Problem dabei ist: es gibt noch keine einheitlichen Regeln und Ausschlusskriterien, nach denen diese nachhaltigen Investments überprüft und selektiert werden. Zwar haben die Vereinten Nationen schon 2006 ihre „UN Principles for Responsible Investment (UN PRI)“ verabschiedet, doch sie sind nicht allgemein gültig und entsprechend anerkannt. Es gibt viele Organisationen und Initiativen, die sich eigene Regeln geschaffen haben, ohne dass diese einer einheitlichen Linie folgen würden. „Wir hören von unseren Anlegern immer häufiger, dass sie gezielt höhere Anforderungen an nachhaltige Investments stellen. Deshalb haben wir uns auch gerne neuen, strengeren Regeln unterworfen“, erklärt Hellener.
„Null Toleranz“ bei Fracking und dem Abbau von Ölsanden
Diese strengere Ausschlusskriterien wurden konkret für Unternehmen verabschiedet, die in den Bereichen Kohleförderung, Kohleaufbereitung und thermische Nutzung, Erdölförderung sowie Raffination und thermische Nutzung von Erdöl tätig sind. Hier wird zukünftig ein Umsatzanteil von maximal 5 Prozent toleriert, bisher waren es 10 Prozent. Als zusätzliche Ausschlusskriterien wurden Hydraulic Fracturing („Fracking“) und der Abbau von Ölsanden aufgenommen. Hier gilt eine Umsatzgrenze von 0 Prozent. „Bereits geringste Aktivitäten in diesen Geschäftsfeldern führen zum Ausschluss der Unternehmen aus dem Fonds“, beschreibt Hellener die Konsequenzen. „Das Gleiche gilt für Geschäftsfelder wie Atomenergie, Biozide, Chlorchemie, grüne Gentechnik und Rüstung. Auch Unternehmen, die gegen Umweltauflagen, fundamentale Menschenrechts- und Arbeitsnormen verstoßen, sind ebenso ausgeschlossen wie Firmen, die durch Korruption und Bilanzfälschung aufgefallen sind.“
Sauberes Portfolio
Die verschärften Ausschlusskriterien wurden direkt für alle im PRIMA – Global Challenges enthaltenen Firmen angewandt. Dazu gehören Unternehmen wie Intel, Advanced Micro Devices, die japanische Shimano-Gruppe, aber auch deutsche Unternehmen wie Henkel, Nordex, Aurubis, Hannover Rück oder Vossloh. „Bei allen achten wir schon lange darauf, dass die oben genannten Ausschlusskriterien strikt eingehalten werden“, betont der PRIMA-Chef. „Nun sind die Regeln festgeschrieben, womit wir unserem Versprechen nachkommen, immer die höchstmögliche Transparenz zu gewährleisten.“ Fortlaufend überprüft werden die einzelnen Portfolio-Unternehmen von der Münchner Nachhaltigkeitsrating-Agentur ISS-oekom/oekom research, die in der Vergangenheit schon oft bewiesen hat, dass sie Unternehmen aus dem Anlageuniversums verbannt, wenn sie gegen die strengen Regeln verstoßen.
Über 11 Prozent Wertzuwachs seit Jahresanfang
Dass sich nachhaltiges Investieren für Anleger auch finanziell lohnen kann, zeigt die Performance des PRIMA – Global Challenges. Seit Jahresanfang hat der Fonds einen Wertzuwachs von über 11 Prozent erzielt und damit weit besser abgeschnitten als DAX, Eurostoxx 50 oder auch der MSCI World (EUR). Dabei konnten in diesem Jahr vor allem AMD, Autodesk und Dassault Systems mit überdurchschnittlichen Zuwächsen überzeugen, während Nordex, Atlas Copco und einige andere Werte den Erwartungen noch hinterherhinken.
(Prima Fonds)