Das Kriterium der Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher neuer Aspekt bei der Beurteilung einer Geldanlage. Erklärtes Ziel der Europäischen Union ist es, die Wirtschaft insgesamt nachhaltiger aufzustellen. Allein, um die Klimaziele zu erreichen, geht die EU-Kommission von einem zusätzlichen Investitionsbedarf in Höhe von mindestens 260 Milliarden Euro pro Jahr aus. In diesem Zusammenhang interessieren sich viele Anleger für nachhaltige Investitionsmöglichkeiten. Inzwischen haben sich viele Angebote etabliert, deren Renditen vielversprechend sind und die damit dem Markt interessante Impulse verleihen können.
Auf der Suche nach nachhaltigen Investments stoßen Interessenten allerdings auch immer wieder auf sehr riskante Anlageformen. Grundsätzlich sollen Verbraucherinnen und Verbraucher den Risikogehalt eines Investitionsangebotes abschätzen können. Auch „grüne“ Geldanlagen können – genau wie konventionelle Geldanlagen – Risiken für Anleger bergen. Die BaFin erläutert daher Anlegerinnen und Anlegern auf ihrer Internetseite, worauf sie bei nachhaltigen Investments achten sollten.
Noch fehlen einheitliche Mindeststandards für nachhaltige Geldanlagen und – von Ausnahmen abgesehen – auch gesetzliche Verpflichtungen für Anbieter, Informationen hierzu offenzulegen. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich daher derzeit gut informieren, um das passende Anlageprodukt zu finden, das ihren eigenen Zielen von Gewinn, Liquidität, Risiko und gegebenenfalls eben auch Nachhaltigkeit entspricht.
Ab März 2021 soll deshalb die Offenlegungs-Verordnung der Europäischen Union für mehr Transparenz bei nachhaltigen Geldanlagen sorgen. Dann müssen Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater schrittweise nachhaltigkeitsbezogene Informationen auf ihrer Internetseite, in vorvertraglichen Dokumenten und ab 2022 auch in regelmäßigen Berichten offenlegen. Eine weitere geplante Neuregelung sieht zudem vor, dass Anlageberater ihre Kunden schon im Beratungsgespräch zu einem Wertpapiergeschäft nach ihren Nachhaltigkeits-Präferenzen fragen müssen. Zudem setzt sich die BaFin für mehr Verbraucheraufklärung im Bereich Finanzen ein, gerade auch in Verbindung mit Nachhaltigkeit.
(BaFin)