Lifestyle

Weinerlebnisse im Elsass

Wer die kostbaren Tropfen des Elsass liebt, taucht auf der Weinstraße vollends in Bacchus‘ Imperium ein.

Weinjause in Riquewihr

Das Elsass und der Wein sind zwei unzertrennliche Komponente. Für Weinliebhaber ist die Gegend kaum neue Erde. Wer sich vor Ort begibt, wird dennoch auf Unentdecktes stoßen. Sich mit der Arbeit eines Winzers vertraut zu machen und selbst anzupacken, ist nicht nur zur Weinlese möglich. Eine Reise im Zeichen des Weins, erleben Elsass Fans Mitte Oktober voller Animationen während des „Fascinant Weekend“.

Wer glaubt, das Elsass in Sachen Wein wie seine Hosentasche zu kennen, wird erstaunt sein, wenn er im Herzen von Straßburg auf einen steinalten Gewölbekeller trifft, wo zudem Rebensaft von anno 1472 lagert. Oder statt Kopfkino findet man das im Elsass auch auf dem Fass. Zu all dem beweist die Region, dass Wein keinesfalls nur Männersache ist. „Les DiVINes d’Alsace“ vereint engagierte Frauen der Winzerbranche, die von ihrer Leidenschaft mit Herzblut berichten.

Winzer sein – just for one day!

Wein trinken kann jeder. Wer jedoch über den Glasrand blickt, wird sein Lieblingsgetränk mit anderen Augen betrachten. Das haben sich die unabhängigen Winzer des Elsass‘ zu Herzen genommen und bieten Weinliebhabern die Möglichkeit, sich einen Tag mit dem Winzerhandwerk vertraut zu machen. Wer bei der Weinlese helfen möchte, sollte sich in den Monaten September und Oktober Zeit nehmen. Dabei ist man 1-2 Stunden mit der Rebschere im Weinberg unterwegs, bevor man im Keller begutachtet, wie aus den Trauben der Saft gewonnen wird.

Eine Weinverkostung darf nicht fehlen und wer will, bucht eine gesellige Winzermahlzeit dazu. Da die Arbeit nicht nur auf die Lese beschränkt ist, gibt es die Möglichkeit, ganzjährig und jeweils abhängig von der Jahreszeit in die Tätigkeiten eines Winzers einzutauchen. Nach getaner Feldarbeit besichtigt man den Keller und darf auch mal vom Weinfass direkt probieren.

Es folgt die Einführung in die professionelle Degustation. Als Andenken gibt es ein Diplom, das aufgehängt im heimischen Weinkeller sicher Eindruck schindet.

Die Elsässer Weinstraße in Feierlaune

Man braucht nicht unbedingt einen Grund, um die Elsässer Weinstraße zu bereisen. Die nationale Initiative „Le Fascinant Week-end“ (das faszinierende Wochenende) ist aber eine angenehme Gelegenheit, sie von der besten Seite kennenzulernen. Vom 14. bis 17. Oktober 2021 warten nämlich Weinkellereien, Restaurants und Veranstalter mit einer Reihe an originellen Animationen auf, um die edlen Tropfen des Elsass zu verkosten.

Ob mit dem Segway durch die Weinberge, an einer Blinddegustation teilnehmen, Weine entdecken im Verbund mit sportlichen Aktivitäten oder im Zusammenhang mit kulinarischen Schlemmereien – über siebzig Veranstaltungen warten auf die aktive Teilnahme von Jung und Alt. „Le Fascinant Week-end“ fand 2020 zum ersten Mal im Elsass, in der Champagne und in der Region Occitanie statt. Künftig soll es als landesweite Veranstaltung in den französischen Weingebieten stattfinden. Die Idee dabei ist, die auf Weintourismus spezialisierten Betriebe mit dem Label „Vignobles & Decouvertes“ zu fördern. Mehr

Kino auf dem Weinfass

Nachdem das Weingut Zeyssolff in Gertwiller 2018 die ganze Produktion auf Bio umstellte, war das ebenso Anlass, die ehemalige Weinkellerei zu renovieren und ihr eine neue Funktion zuzuführen. Daraus wurde ein originelles Besucherzentrum mit Filmtheater, Verkostungsbereich, Weinladen, Teestube und Essbar. Der Stolz des Familienunternehmens ist die Sammlung der rund zwanzig Eichenfässer, wovon das Älteste anno 1897 für die Weltausstellung in Paris gefertigt wurde und noch heute der Vinifikation des Grauburgunders dient. Dieselben Fässer dienen auch als Leinwand, worauf ein Film ausgestrahlt wird, der die Familiengeschichte sowie die Arbeitsphilosophie des Weinguts erzählt. Die Vorführung des Films ist derart gestaltet, dass der Besucher völlig gebannt ins Weinuniversum eintaucht.

Das Weingut Zeyssolff bietet eine ganze Palette weintouristischer Animationen an. Sei es eine Verkostung mit Mahlzeit oder Picknickkorb, Spaziergänge in den Weinbergen, Themenabende oder sogar Ferienunterkünfte.

In verborgenen Kellern gedeiht guter Wein

Die „Cave Historique des Hospices de Strasbourg“ ist ein wahrer Geheimtipp im Herzen der elsässischen Hauptstadt. Seit 1395 wird in diesen Kellern Wein produziert. Vorwiegend für die Versorgung von Pilgern, Armen und Kranken. Im Laufe der Zeit führten verschiedene Gründe dazu, dass man die Nutzung der Kellereien 1994 einstellte. Ein Konsortium an Winzern setzte sich für die Rettung dieser Tradition ein und testete diverse Lösungsansätze. 1999 fand man das heute gültige Konzept. Die Keller wurden restauriert, während um die dreißig Winzer aus dem Elsass dort eine Auswahl Ihrer besten Tropfen ausbauen.

Die Auswahl der Weine erfolgt durch Blindverkostung einer Jury. So schaffen es nur die vielversprechendsten Weine in die Holzfässer des Hospizes. Verkauft werden sie in einheitlicher Flasche und Etikett. Nur am gelben Rand erkennt man Sorte, Jahrgang und Winzer. Im 1.200 Quadratmeter großen Gewölbekeller lagern drei Fässer aus den Jahren 1472, 1519 und 1525. Der Wein von 1472, wovon es etwa 300 Liter gibt, wurde nur dreimal zu historisch wichtigen Anlässen ausgeschenkt und ist laut Önologen noch genießbar. Die Kellereien darf man besichtigen und die Weine vor Ort kaufen.

Superwomen im Weinberg

Auch in der eher männerdominierten Branche wie der Weinwirtschaft waren Frauen nie wegzudenken. In Frankreich scheint sogar, dass Weingüter zunehmend von der Damenwelt geführt werden oder sie dort führende Rollen übernehmen. So ist das auch im Elsass, wo 2011 etwa fünfzig Frauen des Weinsektors die Vereinigung „Les DiVINes d’Alsace“ gegründet haben. Ob Winzerinnen, Verkaufsleiterinnen, Önologinnen oder Sommelières, das Ziel der Vereinigung ist zuvorderst der Austausch und Initiativen umzusetzen.

Martine Becker, ein Mitglied der ersten Stunde, beschäftigt sich seit Kindesbeinen mit Wein und führt das Familiengut mit ihren zwei Brüdern. Ihre Tatkraft sieht man alleine dem Lebenslauf an. Viele Initiativen entspringen Martines Geist. Dass sie fähig ist, Männern die Stirn zu bieten, beweist ihr Amt als Großmeisterin der Weinbruderschaft Saint Etienne. Das Weingut haben die drei Geschwister 1999 völlig auf Bioproduktion umgestellt. Ob die Idee von ihr stammt, lässt sich am besten bei einem Besuch auf dem Weingut Jean Becker in Zellenberg ausmachen.

Inspirationen über die Destination
www.visit.alsace
www.weinstrasse.alsace

uwelehmann/ surpress

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