Navarra ist ein wahres spanisches Schmuckstück. Jahrtausende alte Traditionen, unberührte Landschaften, verschlafene, charmante Dörfer und erstklassige Gastronomie. Fünf Dinge sollte man bei einer Reise nicht verpassen.
Bardenas Reales
Die Wüstenlandschaft Bardenas Reales ist die einzige in ganz Europa. Hier fühlt man sich wie auf einem anderen Stern oder besser gesagt wie auf dem Mond gestrandet. 42.500 Hektar groß ist der Naturpark, der von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Durch Erosionen entstanden die verschiedenen Felsformen, Schluchten, Hochebenen und Krater und zeigen abseits der grünen Graslandschaften eine ganz andere Seite von Navarra. Vor allem Abenteuerlustige kommen hier auf ihre Kosten. Jeep- und Quadtouren führen durch die karge Wüste und vor allem die malerischen Sonnenuntergänge der Region vor bizarren Felsformationen sind ein Muss. Ein wirklich mystischer und verzauberter Ort mitten in Navarra, der so einmalig ist, dass zahlreiche Filme und Videos dort gedreht wurden: Dem ein oder anderen mag die Landschaft vielleicht aus Game of Thrones bekannt vorkommen.
Foz de Lumbier
Eine ganz andere Landschaft als die Wüstenformationen zeigt sich bei der Schlucht von Lumbier. Grün soweit das Auge reicht und malerische Felswände, die vom Fluss Irati durchzogen werden. Und schon haben wir ein weiteres Naturschutzgebiet in Navarra. Durch Jahre lange Isolation hat sich die Vegetation hier ungestört ausbreiten können und viele Greifvögel nutzen den Ort der Ruhe zum Nisten und Brüten. Nahe dem Fluss führt ein 1,3 Kilometer langer Wander- und Fahrradweg entlang, so dass man die Schlucht komplett durchqueren und dabei die Natur genießen kann.
Bodega Otazu
Wer in Navarra ist, kann Essen und Trinken wie ein König. Wahrscheinlich ist dies noch eine der Hinterlassenschaften der Könige, die hier einst residierten als Navarra noch ein Königreich war. Nahe Etxauri befindet sich die wohl bekannteste und eine der besten Weinkellereien der Region, die Bodega Otazu. Auf 110 Hektar werden Weiss- und Rotweine hergestellt und die Trauben reifen auf dem eigenen Weingut. Das gesamte Anwesen versprüht romantischen Charme und ist für Besucher bei Führungen zugänglich.
Pincho-Szene in Pamplona
Spanier lieben ein ausgiebiges Mahl und da sind die Einwohner Navarras keine Ausnahme. Besonders gerne sitzt man bei einigen Rationen Pinchos in gemütlicher Runde zusammen und spricht über Gott und die Welt. Der Begriff Pinchos unterscheidet sich dabei hauptsächlich in der Darreichungsform von den bekannten Tapas, denn Pinchos werden meist mit Spießen oder Zahnstochern zubereitet, damit man sie leicht als kleines Fingerfood verzehren kann. In Pamplona, der Hauptstadt Navarras, gibt es eine lebhafte Pincho-Szene inklusive zahlreicher Pincho-Bars, die in den Abendstunden so gut besucht sind, dass die Besucher sogar vor den Lokalen auf der Straße speisen. Pinchos sind derartig beliebt, dass jedes Jahr im Frühjahr eine Pincho-Woche zu Ehren der kleinen Köstlichkeiten stattfindet. Um die navarranesische Kultur zu erleben, ist ein Pincho-Abend also unverzichtbar.
Palacio Real de Olite
Wer träumt nicht davon, sich einmal wie eine Prinzessin oder ein Prinz zu fühlen? In Olite ist das möglich. Der Palacio Real ist der ehemalige Königssitz von Navarra bis zum Zusammenschluss mit Kastilien im Jahr 1512. Eine majestätische Silhouette, Wehrtürme und traumhaft geschmückte Gärten versetzten einen sofort zurück ins Mittelalter. Früher haben hier Ritterwettkämpfe, Turniere und sogar Stierkämpfe stattgefunden. Bei einem Rundgang durch die alten Mauern kann man die Geschichte Navarras hautnah erfahren und hat nicht nur einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt Olite, sondern kann sich auch vorstellen, wie die Menschen hier früher gelebt haben.
uwelehmann/ surpress