46 Prozent der Befragten gab an, der externe Run-Off schade dem Image der Branche, während auf der anderen Seite ebenfalls 46 Prozent die Meinung vertreten, die Belange der Versicherungsnehmer seien ausreichend geschützt – allerdings sei eine aktive Informationspolitik notwendig.
Zu diesem unentschiedenen Ergebnis passt, dass 71 Prozent der Befragten bisher noch nicht über einen Run-Off entschieden haben, sondern aktuell noch Lösungskonzepte prüfen. 17 Prozent planen derzeit einen internen Run-Off, nur 13 Prozent planen bislang einen externen Run-Off.
Weitgehend einig ist sich die Branche hingegen in ihrer Forderung an den Gesetzgeber: 63 Prozent der Befragten sieht bei der Berechnungsgrundlage für die Zinszusatzreserve den größten gesetzlichen Regelungsbedarf. Mit 23 Prozent der Nennungen folgt die Provisionierung mit einer Provisionsdeckelung. Dabei stellt sich die Mehrheit der Befragten gegen eine Provisionsdeckelung. 63 Prozent geben an, eine Deckelung schade der Branche und dem Vertrieb.
Auch über die wichtigsten Arbeitsfelder im Bereich Digitalisierung herrscht Einigkeit: Die Erneuerung der Bestandführungssysteme sowie die Erhöhung der Dunkelverarbeitungsquoten einschließlich automatisierter Gesundheitsprüfungen liegen vorn. Das Thema App-Entwicklung und -Einführung, etwa für App-basierte Abschlussprozesse, landete dagegen mit 24 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei, weitere Nennungen nur noch unter „ferner liefen“.
Amundi fragte auch nach Plänen zur vollständigen Übertragung von Aufgaben auf einen Asset Manager, um Kosten zu optimieren. Hier sieht die Branche offensichtlich eine Bandbreite von Möglichkeiten: 42 Prozent planen dies bei der Einbindung eines Robo-Advisors in die Unit-Linked-Produkte, 27 Prozent bei Fondsresearch und Fondsauswahl oder bei Modellportfolios, sowie weitere 27 Prozent bei der Fondsverwaltung.
„Hier werden wir noch einiges an Bewegung sehen“, analysiert Dr. Andreas Steinert, Managing Director Head of Third Party Distributors bei Amundi Deutschland, die Ergebnisse: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die automatisierte Vermögensverwaltung im Versicherungsmantel die Zukunft der Altersvorsorge ist.“
Zu den Gründen für die schwachen Verkaufszahlen von ESG-Fonds (Environment, Social and Corporate Governance) finden die Befragten eine eindeutige Position: 86 Prozent der Befragten sehen den Grund in einem Mangel an Vertrauen in eine gleichwertige oder höhere Performance im Vergleich zu klassischen Produkten.
Bei der fondsgebundenen Lebensversicherung machen Beitragsgarantien den Unterschied. Gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) gibt an, dass weniger als ein Zehntel der Neuabschlüsse auf Produkte ohne jede Beitragsgarantie entfällt. Bei den Fondskonzepten, die in der fondsgebundenen Lebensversicherung verkauft werden, haben aktiv gemanagte Mischfonds die Nase vorn. 59 Prozent der Befragten geben an, diese Produkte zu verkaufen. Exchange Traded Funds, ETFs, landen bei 44 Prozent, aktiv gemanagte Aktienfonds bei 34 Prozent (Mehrfachnennungen waren möglich).
(Amundi)