Ein solchermaßen eigentlich undenkbares Ereignis war der Kursrutsch des Euros von 1,20 auf 0,85 Schweizer Franken innerhalb weniger Minuten. Unmittelbar nach Bekanntwerden der SNB- stellte bereits der erste Devisenhändler den Geschäftsbetrieb ein, da die Verluste die Kontoeinlagen der Kunden weit überschritten. Statistisch eigentlich nur in Mikro-Dosierung zu erwartende Reaktionen gab es auch an den Aktienbörsen. Die Börse in Zürich brach innerhalb kürzester Zeit um knapp 14% ein. Noch irrer war die Intraday-Entwicklung des DAX, die schon am nächsten Tag in keiner Grafik mehr sichtbar war: Statistisch bleibt nämlich nur ein Tagesplus von 2,2. Tatsächlich lagen zwischen dem Tiefst- und dem Höchststand des 15. Januar jedoch 425,85 Punkte oder 4,34.
Wie schnell können so innerhalb weniger Stunden oder gar Minuten Verluste entstehen, die mühsam wieder aufgeholt werden müssen. Eine Stop-Loss-Marke wird im Intraday-Handel unterschritten und schon reagiert der Computer mit automatisch generiertem Verkauf eines ETF oder eines Index-Futures. Der Verlust bis zur Stop-Loss-Marke ist „gesichert“. Dann dreht der Markt in kürzester Zeit, ohne dass der Fonds profitiert. Mehrere Prozent der Performance werden nicht mitgenommen. Am Schluss bleibt dem Index ein dickes Plus und dem Fonds ein Minus. Pluspunkt für ETF´s? Mitnichten, aber das diskutieren wir gerne an anderer Stelle.
Jürgen Dumschat, AECON Fondsmarketing GmbH