Die Erwartung an steigende Preise ist weiterhin hoch
Die Inflationserwartungen der deutschen Anleger haben sich zum Vorquartal nur geringfügig geändert. Insgesamt gehen 87 Prozent von stark beziehungsweise leicht steigenden Preisen in den nächsten sechs Monaten aus (Vorquartal: 84 Prozent). Die Zahl der Befragten, die mit einer konstanten Inflationsrate rechnen, sinkt um zwei Prozentpunkte auf 12 Prozent. Der Anteil derer, die ein niedrigeres Preisniveau erwarten, beträgt weiterhin ein Prozent. „Die Inflationsangst der Deutschen ist überwiegend unbegründet.“, sagt Günnewig. „Ein wichtiges Anzeichen für eine bevorstehende Inflation ist beispielsweise der Anstieg des Goldpreises. Denn Sparer tendieren dazu, in Gold zu investieren um krisen- und inflationssicher Geld anzulegen. Der Goldpreis ist in den letzten Monaten jedoch von über 1.900 Dollar im Jahr 2011 um mehr als 16 Prozent gesunken.“
Mehrheit der Deutschen erwartet keine Konjunkturveränderungen
Bei der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland in den nächsten sechs Monaten erwartet die Mehrheit der Deutschen keine Veränderung. Nach wie vor gehen 54 Prozent der Befragten von einer konstanten Lage aus. Der Anteil der optimistischen Anleger stieg um fünf Prozentpunkte auf 23 Prozent. Damit halten sie sich die Waage mit den Pessimisten (23 Prozent). Bei den grundsätzlich optimistischen Aktienbesitzern glaubt weiterhin nur jeder Fünfte, dass sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland verbessern wird. Bei den Fondsbesitzern hingegen hat sich die Zahl der Optimisten erhöht. Hier sind 26 Prozent von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Situation überzeugt, acht Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. „Die Verunsicherung der Deutschen ist groß. Trotzdem sind viele bereit, ihr Geld auszugeben und größere Anschaffungen zu tätigen“, so Günnewig. Die Konsumbereitschaft spiegelt sich auch im aktuellen Konsumklimaindex der GfK wider. Für Juli sagte das Marktforschungsinstitut einen Anstieg des Konsumklimaindex auf 5,8 Zähler voraus. „Dieses Ergebnis übersteigt sogar den Vormonat. Das zeigt deutlich, dass die überaus positive Konsumneigung die verhaltenen Konjunkturerwartungen ausgleicht“, weiß Günnewig.
Seit Anfang 2001 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Anlegerverhalten durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Die aktuelle Befragung für das zweite Quartal 2012 fand in der Zeit vom 2. bis 9. Mai statt. (Bei Umfragewerten, die sich nicht zu hundert Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.)
Zahlen und Grafiken zu der Umfrage finden Sie hier