Frankfurt, 10. Juli 2012 – Die Unsicherheit der Anleger in Deutschland ist im zweiten Quartal 2012 gestiegen. Knapp jeder fünfte Befragte kann nicht einschätzen, wie sich die Aktienmärkte in den nächsten sechs Monaten entwickeln werden – acht Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Auch bei der Einschätzung zur Zinsentwicklung sind die Menschen vorsichtiger geworden. 19 Prozent rechnen mit einer Senkung des Zinssatzes (Vorquartal 19 Prozent). 57 Prozent der Befragten erwarten hingegen konstante Zinsen, was einem Zuwachs von sieben Prozentpunkten entspricht. Entsprechend lässt die Sparbereitschaft der Deutschen nach. Jeder dritte Anleger spart weniger als noch vor einem Jahr. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird von 54 Prozent der Anleger als unverändert eingeschätzt. Mit einem konjunkturellen Aufschwung rechnen 23 Prozent, fünf Prozentpunkte mehr als bei der letzten Erhebung. Dies geht aus einer Umfrage von Union Investment zum Anlegerverhalten im zweiten Quartal 2012 hervor.
Die Unsicherheit über die Entwicklung an den Aktienmärkten in den nächsten sechs Monaten ist gestiegen. Der Anteil der Unentschlossenen beträgt insgesamt 17 Prozent und hat sich um acht Prozentpunkte gegenüber dem ersten Quartal 2012 erhöht. Das ist der höchste Stand seit dem dritten Quartal 2007. Gleichzeitig sank der Anteil der Optimisten um fünf Prozentpunkte. Aktuell gehen nur noch 23 Prozent der Befragten von einer steigenden Aktienmärkten aus. Fallende Kurse erwarten hingegen 26 Prozent (Vorquartal: 31 Prozent). Mit einer Seitwärtsbewegung rechnen 34 Prozent. Das ist ein Anstieg um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. „Die Verunsicherung bei den Anlegern ist groß. Nach den Geschehnissen rund um die Eurokrise ist das keine große Überraschung. Erst wenn die fundamentalen und strukturellen Probleme gelöst sind, werden die Menschen langsam wieder in die Kapitalmärkte vertrauen“, sagt Daniel Günnewig, Geschäftsführer bei Union Investment. Bis dahin sei es dringend erforderlich, dass die Regierungen weitere Maßnahmen für eine solide Haushaltslage und zur Umsetzung der geplanten Strukturreformen ergreifen.