Der Basiswert VSTOXX Mini Futures leitet sich aus dem VSTOXX-Index ab, der das Ausmaß der erwarteten Kursschwankungen (implizite Volatilität) des Euro STOXX 50 für die nächsten 30 Tage abbildet. Die implizite Volatilität ist einer der wesentlichsten Faktoren bei der Preisbildung von Optionen und Optionsscheinen. Bei einem Volatilitätsanstieg legen sowohl die Preise von Calls als auch jene der Puts zu. Ein starker Volatilitätsanstieg tritt üblicherweise bei starken Kursrückgängen ein. Die neuen EndHigh- und EndLow-Optionsscheine beziehen sich auf kurzfristige Laufzeiten der VSTOXX Mini Futures (Dezember 2015, Januar 2016, Februar 2016, März 2016, April 2016, Mai 2016, Juni 2016). Der Vorteil der Kurzläufer: Anleger müssen sich ihre Marktmeinung lediglich für einen kurzen Zeitraum bilden. In der Regel steigt die implizite Volatilität, wenn die Aktienkurse fallen. Das heißt für den Basiswert der Optionsscheine: Fällt der Euro STOXX 50, steigt der Kurs der VSTOXX Mini Futures. Wer also davon ausgeht, dass es in den kommenden Wochen zu Kursverlusten des europäischen Leitindex kommen wird, kann darauf mit den neuen EndHigh-Optionsscheinen auf die VSTOXX Mini Futures setzen, wer mit einem Anstieg rechnet, sollte zu EndLow-Optionsscheinen greifen.
„EndHigh- und EndLow-Optionsscheine weisen daher prinzipiell ein niedrigeres Risiko auf als herkömmliche StayHigh- und StayLow-Optionsscheine, bei denen der Basiswert für eine erfolgreiche Rückzahlung während der kompletten Laufzeit oberhalb beziehungsweise unterhalb der Barriere liegen muss und besitzen gleichzeitig überdurchschnittliche Gewinnchancen“, erklärt Peter Bösenberg. Ein Beispiel verdeutlicht die Funktionsweise: Der EndHigh-Optionsschein mit der WKN SE1YDX bietet die Möglichkeit, auf einen künftig steigenden Wert der VSTOXX Mini Futures zu setzen. Der Referenzkurs des VSTOXX Mini Future liegt bei 21,45 Euro, der Ausgabepreis des Scheins beträgt 5,73 Euro und die Barriere liegt bei 20,00 Euro. Sollte der Basiswert nun am Finalen Bewertungstag (16. Dezember 2015) über der Barriere von 20,00 Euro liegen, erhält der Anleger pro EndHigh-Optionsschein 10,00 Euro ausgezahlt. Der Gewinn beträgt dann 4,27 Euro, die maximal erzielbare Rendite 73 Prozent. Sollte jedoch der Basiswert auf oder unterhalb der Barriere von 20,00 Euro schließen, entsteht nahezu ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals: Pro Optionsschein würde dann eine Rückzahlung in Höhe von 0,001 Euro erfolgen.
„End Inline-Optionsscheine funktionieren wie herkömmliche Inline-Optionsscheine. Der entscheidende Unterschied: Für eine erfolgreiche Rückzahlung am Laufzeitende reicht es aus, wenn der Referenzpreis des Basiswertes am Laufzeitende innerhalb eines vorab festgelegten Korridors liegt. Ob der Kurs zuvor während der Laufzeit außerhalb des Korridors notierte, ist dafür unerheblich. End Inline-Optionsscheine weisen deshalb prinzipiell ein niedrigeres Risiko auf als herkömmliche Inline-Optionsscheine, bei denen der Basiswert für eine erfolgreiche Rückzahlung während der kompletten Laufzeit innerhalb des Kurskorridors liegen muss“, so Peter Bösenberg.
Die 21 neuen End Inline-Optionsscheine sind mit unterschiedlichen Korridoren und Laufzeiten ausgestattet. Je nachdem, ob der Kurskorridor enger oder breiter gewählt ist und ob die Laufzeit kürzer oder länger ist, fallen die Renditechancen größer oder kleiner aus – entsprechend variiert auch das Risiko. Ein Beispiel: Beim End Inline-Optionsschein auf den VSTOXX Mini Future mit der WKN SE1YGQ und einem Finalen Bewertungstag am 20. April 2016 liegt der Korridor zwischen 17,50 Euro und 22,50 Euro. Notiert der Schlusskurs des zugrundeliegenden VSTOXX Futures am Bewertungstag in diesem Kurskorridor, dann erhält der Anleger eine Rückzahlung in Höhe von 10 Euro – diesen Betrag gibt es auch bei den anderen End Inline-Optionsscheinen bei erfolgreicher Rückzahlung. Besonders hoch sind die Gewinnchancen, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes beim Kauf des End Inline-Optionsscheins noch außerhalb des Kurskorridors liegt. Der Investor setzt mit den entsprechenden Produkten darauf, dass sich der Basiswert spätestens bis zum Finalen Bewertungstag in den Korridor bewegt. „Anleger sollten allerdings beachten, dass bei End Inline-Optionsscheinen die Chance auf eine im Vergleich zum Direktinvestment deutlich höhere Rendite auch mit einem höheren Risiko verbunden ist“, so Peter Bösenberg. Tritt die Markterwartung des Investors nicht ein und notiert der Schlusskurs des Basiswertes am Finalen Bewertungstag außerhalb des Kurskorridors, verfällt der End Inline-Optionsschein wertlos und wird zum Restwert von 0,001 Euro ausgebucht. Wegen dieses Auszahlungsprofils werden diese Produkte auch digitale Optionsscheine genannt.