Der UBS Investor Sentiment Index misst die Höhe der Caps, die Anleger beim Kauf von UBS Discount-Zertifikaten auf den DAX gewählt haben, und vergleicht diese Werte mit dem jeweiligen Stand des deutschen Aktienindex. Erreicht der DAX am Laufzeitende den Cap oder liegt sogar darüber, erzielen die Inhaber der Discount-Zertifikate die maximal mögliche Rendite. Liegt der Cap weit unterhalb des DAX, zeigt dies, dass Anleger größere Kursrückgänge erwarten. Die Höhe des gewählten Caps ist daher ein Indikator für den Optimismus beziehungsweise Pessimismus der Anleger. Der UBS Investor Sentiment Index spiegelt also die Risikobereitschaft der Anleger wider.
Zu Beginn des Monats September bewegte sich das Sentiment der Anleger mit einem durchschnittlichen Cap 18,48 Punkte unter dem Stand des DAX in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Anschließend verschlechterte sich die Stimmung jedoch rapide. Bereits zur Monatsmitte lag der Durchschnittscap 32,14 Prozent unter dem DAX, zum Monatsende hin waren es sogar 34,27 Prozent. Damit war der Abstand rund doppelt so groß wie im Durchschnitt des August, dem bisher am stärksten durch Pessimismus geprägten Monat des Jahres. Im Jahresdurchschnitt 2014 lag der von den Anlegern gewählte Cap 10,96 Prozent unter dem DAX.
Der UBS Investor Sentiment Index entwickelte sich damit weitaus schlechter als der DAX selbst, der sich im September vor allem seitwärts bewegte – am 1. September eröffnete er bei 9.485 Punkten, am 30. September schloss er bei 9.474 Punkten. „Anfang Oktober setzte allerdings prompt ein Kursrutsch ein“, erklärt Steffen Kapraun, Zertifikate-Experte bei UBS. „Zumindest kurzfristig lagen die Anleger mit ihrem Pessimismus also offenbar richtig. Mittelfristig wird sich zeigen, ob einmal mehr der berühmte ,Halloween-Indikator‘ bestätigt wird, der besagt, dass man im Mai verkaufen, aber im Herbst in jedem Fall an die Börse zurückkehren sollte.“ Ende Mai hatte der DAX noch bei 9.943 Punkten notiert.