Im Jahr 2008 erreichten die Rohstoffpreise ihren Höhepunkt – seit diesem Zeitpunkt sei der Markt jedoch übersättigt. Das Überangebot führte konsequenterweise zu einem Preisverfall: Der momentane Preis für Rohöl liegt rund 60 Prozent unter den historischen Höchstpreisen aus dem Jahr 2008.
Als Reaktion auf den fallenden Ölpreis habe sich auch die Anzahl der aktiven US-Schieferölplattformen im Vergleich zum Vorjahr etwa halbiert. Laut Weber ist es den Produzenten jedoch gelungen, die Effizienz der verbleibenden Anlagen um bis zu 50 Prozent zu steigern. „Die Hersteller sind jetzt in der Lage, die gleiche Menge von Schieferöl mit der Hälfte der vorher benötigten Bohranlagen zu fördern. Dieser Trend entspricht nicht den Markterwartungen, denn der Schieferölmarkt produziert heute mehr als noch vor einem Jahr“, so Weber. Gerade wegen dieser Dynamik sei der Schieferölmarkt aktuell im Fokus der Investoren. Trotzdem könne es für die Branche zukünftig problematisch werden. „Der momentane Futures-Preis für Dezember 2017 bewegt sich bei 55 Dollar je Barrel. Zwar sind die Gewinnschwellen der Unternehmen schwer zu schätzen, dennoch vermuten wir, dass es für Schieferölproduzenten schwer sein wird zu diesem Ölpreis profitabel zu arbeiten“, erläutert Weber.
Ein wichtiger Faktor für die weitere Ölpreisentwicklung im kommenden Jahr wird das iranische Ölangebot sein. Die zusätzliche Fördermenge dürfte vor allem von den asiatischen Ländern importiert werden, allerdings sei noch nicht absehbar, in welchem Umfang Iran Öl auf den Markt bringe. Die Schätzungen schwanken zwischen 500.000 und einer Million Barrel täglich. „Die Höhe der Fördermenge, die Iran nach dem Ende der Sanktionen auf den Markt bringen wird, dürfte ein Haupttreiber für die Ölpreisentwicklung im kommenden Jahr sein“, betont Weber.
Paul McNamara: Schwellenländer-Währungen bieten guten Einstiegszeitpunkt für Anleger mit mittelfristigem Anlagehorizont.
- Nach Ansicht des Managers des GAM Star Emerging Market Rates sollten Anleger nun das Kreditwachstum im China im Auge behalten.
- Insgesamt scheint die Asset-Klasse vernünftig bewertet zu sein.
- McNamara sieht wenig neuen Handlungsbedarf am Markt: Chinas Wachstumsverlangsamung sei wenig überraschend, die Renminbi-Abwertung moderat und der Rohstoffzyklus entwickle sich über mehrere Jahre.
Jeremy Smouha: Erklärt seine Investmentstrategie.
- Der GAM Star Credit Opportunities hat die Volatilität im August relativ gut überstanden.
- Im August sei die Portfolio-Aktivität hoch gewesen, da die Fondsmanager versuchten, die ihrer Ansicht nach übertriebenen Preisrückgänge von Anleihen zu nutzen.
- Die Emission von Hybridanleihen von Unternehmen aus dem Nicht-Finanzsektor sei ein neuer positiver Trend. Mittlerweile erkennen auch diese Unternehmen den Nutzen dieser, von Rating-Agenturen wie Eigenkapital bewerteten Wertpapiere. So begab jüngst die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa eine Hybrid-Anleihe mit 500 Millionen Euro Volumen und einem Kupon von 5,125 Prozent.