Investmentfonds

Perkins: Bei Aktien auf Substanz setzen

US-Vermögensverwalter Perkins sieht hohe Bewertung von Aktien und Anleihen als zunehmende Hürde für eine effektive Diversifikation im Portfolio. Anleihen als auch Aktien sind gemessen an historischen Vergleichswerten relativ teuer geworden sind. Gleichzeitig gibt es im aktuellen Investmentumfeld eine Vielzahl von Risiken. Vor diesem Hintergrund sollten Investoren auf Unternehmen mit stabilen Erträgen und einem Geschäftsmodell setzen, das von den laufenden Umwälzungsprozessen in der Wirtschaft wenig betroffen ist. Zu dieser Einschätzung kommt Gregory Kolb, Chief Investment Officer und Portfolio-Manager bei Perkins Investment Management, einem Tochter-Unternehmen des US-Vermögensverwalters Janus.

„In der Theorie weiß jeder Investor um die Vorteile eines gut diversifizierten Portfolios, das die Aussicht auf akzeptable Erträge bietet, ohne dass das Anlagerisiko zu groß wird”, sagt Kolb, „aber in der Praxis liegt die Rendite eines Portfolios, das zu 60 Prozent aus Aktien und 40 Prozent Bonds besteht, auf einem Hundert-Jahrestief.” Dass beide Asset-Klassen Kolb zufolge sehr hoch bewertet sind, mache es für Anleger vergleichsweise schwierig, ihr Depot effizient zu strukturieren. Problematisch sei zudem die Aussicht darauf, dass sich Aktien und Anleihen parallel zueinander abwärts entwickeln werden, sollte sich die allgemeine Stimmung an den Finanzmärkten verschlechtern. „Dadurch würden die Vorteile einer guten Diversifikation ausgeblendet”, so Kolb.  
 
Im Aktienbereich – dem Fokus von Perkins – ist die Situation nach Ansicht des Anlageexperten in vielen Fällen brüchig geworden. „In einem freundlichen Börsenumfeld kann ein Investor der Überzeugung sein, ein durchaus gutes Aktienportfolio zusammengestellt zu haben, in dem er zum Beispiel drei Aktien kauft: ein Pharmaunternehmen, das einen Blockbuster in der Pipeline hat, einen Kabel-TV-Anbieter, der vom Übernahme-Boom in der Branche profitiert, und einen florierenden, erstklassigen Industriekonzern, der seine Margen ausweitet“, gibt Kolb ein Beispiel. In einem weniger optimistischen Umfeld müsse der gleiche Investor dann seine Einschätzung mitunter deutlich revidieren. Unter Umständen stelle er dann fest, dass die Korrelation der Risiken der drei Einzelaktien viel größer ist als von ihm angenommen – auch, weil viele Risiken von Investoren unbemerkt latent im Hintergrund lauern. „Zum Beispiel können sich die Umsatzhoffnungen des Blockbusters zum gleichen Zeitpunkt als übertrieben erweisen wie der M&A-Boom in der TV-Branche abnimmt und gleichzeitig führt der laufende Umwälzungsprozess in der Industrie dazu, dass ganz allgemein die Margen der Unternehmen unter Druck kommen“, erklärt der Perkins-Experte ein Szenario, das die Investoren in dieser Konstellation kaum auf der Rechnung haben dürften.
 
Nachdem diverse Benchmarks neue Hochs markiert haben, hat das Investment-Team von Perkins daher damit begonnen, alle bestehenden und potentiellen Risiken für Aktien aufzulisten und zu bewerten. „Unter diesem Gesichtspunkt sehen wir Unternehmen, die hohe zyklische Umsätze und damit Margen haben, ebenso kritisch wie Aktien, deren Bewertung aufgrund der Nachfrage von Investoren nach Titeln mit hoher Dividendenrendite nach oben getrieben worden ist“, fasst Kolb das Ergebnis der aktuellen Analyse zusammen. „Umgekehrt schätzen wir Firmen positiv ein, die anderen Unternehmen Anleitung zur Selbsthilfe geben –  etwa indem sie sie dabei beraten, wie sie ihre Ausgaben oder ihre Finanzierungskosten reduzieren können.“ Die Perkins-Experten favorisieren zudem Unternehmen, deren Ertragsströme darauf basieren, dass ihre Kunden immer wieder bei ihnen kaufen und nicht etwa laufend hin und her wechseln, so wie das in vielen Bereichen der Wirtschaft der Fall ist. „Wir denken, dass diese Aktien vergleichsweise wenig davon betroffen sind, wenn das allgemeine Vertrauen an den Aktienmärkten schwindet.“

 

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