Dazu gibt es verschiedene Strategien, wie Marc Tavakolian, Head of Investor Relations bei ODDO BHF Private Assets, in einer aktuellen Publikation erläutert.
Geografische Expansion: Mit dem frischen Kapital kann zum Beispiel die geografische Expansion vorangetrieben werden. Es gibt Fonds mit dem Know-how, ein mittelständisches Unternehmen bei der Erschließung neuer Märkte im Ausland zu unterstützen. Viele spezialisierte Fonds haben bereits Erfahrung mit der globalen Expansion in bestimmten Branchen wie dem Maschinenbau. Oft ist dies auch der Grund, warum sich ein Unternehmer überhaupt für eine Beteiligung entscheidet.
Verbesserte Produktion: Eine weitere Möglichkeit, den Wert eines Unternehmens zu steigern, besteht darin, mit dem Kapital die Produktionskapazitäten zu erweitern. Neue Maschinen oder effizientere Produktionsprozesse können zu höheren Gewinnmargen führen.
Zukäufe: Buy & Build schließlich ist eine Strategie, die darauf abzielt, die Geschäftstätigkeit durch den Zukauf von Konkurrenten oder anderen Unternehmen der Wertschöpfungskette zu erweitern. Ziel ist es auch hier, die Profitabilität zu erhöhen, z.B. durch die Zusammenlegung von Produktionen oder die Optimierung von Vertriebsteams.
Beim Exit wird Wertsteigerung realisiert
Wenn das Wertschöpfungsprojekt erfolgreich war, d.h. wenn der Private Equity Fonds den Wert des Portfoliounternehmens steigern konnte, geht es um die Strategien für einen erfolgreichen Verkauf des Unternehmens, Exit genannt. Im Durchschnitt wird ein Unternehmen etwa 4 bis 5 Jahre gehalten. Mit dem erfolgreichen Verkauf eines Portfoliounternehmens fließt Kapital an den Fonds und in der Folge direkt an die Investoren zurück.
Eine typische Exit-Strategie ist der Verkauf an einen Wettbewerber, denn das im Wert gestiegene Unternehmen kann für ein größeres Unternehmen interessant sein. Eine weitere Möglichkeit ist der Verkauf an einen anderen Private-Equity-Fonds. „Diese beiden Exit-Varianten waren in den vergangenen Jahren am häufigsten zu beobachten“, schreibt Tavakolian. Bei Unternehmen, die mit Wagniskapital oder Wachstumskapital finanziert wurden, übernimmt manchmal auch das Management im Rahmen eines Management Buyout oder Leveraged Buyout die Anteil vom Private-Equity-Investor. Darüber hinaus ist ein Börsengang (IPO, initial public offering) ein klassisches Szenario für den Ausstieg aus dem Unternehmen.
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