Investmentfonds

Nachhaltige Investments – Quo Vadis?

Seitdem die Diskussion um den Klimawandel sowohl in der Politik wie auch in der Gesellschaft sehr aktiv geführt wird, sind nachhaltige Investments auch im Fokus der Investoren. Hierbei wird aber oft übersehen, dass das Thema Nachhaltigkeit für den Anleger aus mehr als nur dem Klimaschutz besteht. Geht es doch vielmehr darum in Unternehmen zu investieren, die bewusst mit der Umwelt, Rohstoffen, Kunden und Mitarbeitern umgehen. Zusätzlich sollte die Unternehmensführung klaren ethischen Grundsätzen folgen und auf langfristige Ziele statt auf eine kurzfristige Gewinnmaximierung ausgerichtet sein.

Verwirrung bei den Anlegern

Wie eine Reihe von Studien zeigt führt die Vielfalt der Begriffe, die von der Investmentindustrie im Bereich der Nachhaltigkeit geschaffen worden sind dazu, dass potenzielle Investoren abgeschreckt werden, da sie die vielen unterschiedlichen Bezeichnungen für nachhaltiges investieren und die vermeintlich daraus folgenden verschiedenen Investmentansätzen nicht mehr zu verstehen glauben. Bei genauer Betrachtung, stellt man jedoch fest, dass viele der neuen Begrifflichkeiten nur entstanden sind, weil sich ein neuer Anbieter von den bereits bestehenden über die Betonung einzelner Aspekte in seinem Investmentprozess differenzieren wollte.

Negativ Screening

Grundsätzlich unterscheidet man bei den nachhaltigen Investments zwischen drei unterschiedlichen Ansätzen. Dem klassischen „negativ Screening“, also dem Ausschluß von Branchen und Sektoren, die nicht den ethischen Werten des Investors entsprechen. Zu diesen Brachen zählen unter anderem Tabak- und Alkoholhersteller, Waffenproduzenten, Anbieter von Glückspielen oder Pornografie. Dieser Ansatz wird sehr häufig von ethisch orientierten Anlegern wie zum Beispiel Kirchen angewendet, da diese so ausschließen können, dass sie in Branchen die nicht ihren Glaubensgrundsätzen entsprechen investieren.

Best-in-class-Ansatz

Eine weitere Möglichkeit Nachhaltig zu investieren, ist der sogenannten „Best-in-class-Ansatz“, bei dem unabhängig von der Nachhaltigkeit der Branche, jeweils die nachhaltigsten Unternehmen aus jeder Branche als Investment in Frage kommen. Allerdings zeigt das Beispiel BP, dass der dieser Ansatz, zwar eine größere Titelauswahl mit sich bringt, auf der anderen Seite aber dazu führt, das auch nur bedingt nachhaltige Branchen, mit den entsprechenden Risiken in den Portfolios berücksichtigt werden. Schließlich galt BP bis zu der Explosion der Bohrinsel im Golf von Mexiko in der Ölindustrie als besonders nachhaltig, da der Konzern sich neben der Förderung und Weiterverarbeitung von Öl auch in der Forschung zur Erschließung und Produktion von alternativen beziehungsweise regenerativen Energien tätig ist.

Gemischte Ansätze

Als drittes besteht für den Investor die Möglichkeit diese beiden Ansätze zu kombinieren, also die aus seiner Sicht nicht nachhaltigen Branchen aus dem Investmentuniversum auszuschließen und aus den verbliebenen Sektoren dann die jeweils nachhaltigsten Titel auszuwählen. Dieser Ansatz trägt zusätzlich noch der Tatsache, dass Unternehmen die in einer nachhaltigen Branche tätig sind, nicht automatisch selber auch nachhaltig oder sozialverantwortlich handeln müssen, Rechnung. Schließlich sagt die Branchenzugehörigkeit als solches nichts über die Produktions- oder Arbeitsbedingungen innerhalb des Unternehmens aus.

Richtig informieren

Um aus dem großen Angebot der nachhaltigen Produkte das richtige auszuwählen, sollten Anleger, die sich für Investments in diese Fonds interessieren, sich sehr genau über den Investmentansatz und Analyseprozess der in Frage kommenden Produkte informieren, um unangenehme Überraschungen in ihrem Portfolio zu vermeiden. Neben dem Studium der entsprechenden Verkaufsunterlagen und Prospekte bieten beispielsweise auch Internetseiten, wie die der UN oder des europäischen Dachverbandes für sozialverantwortliches Investieren EuroSIF viele Informationen über einzelne Vermögensverwalter und Produkte kostenfrei an. Zusätzlich bietet das österreichische Lebensministerium gemeinsam mit der ÖGUT auf der Seite www.gruenesgeld.at einen guten Überblick über nachhaltige Investmentprodukte für österreichische Investoren.

print

ASCORE Auszeichnung

Es gibt viele gute Tarife – für die Auszeichnung „Tarif des Monats“ gehört mehr dazu. Lesen Sie hier, was die ausgezeichneten Tarife zu bieten haben.

Tarife des Monats im Überblick

ETF-News

ETF-News

Aktuelle News zu börsengehandelten Indexfonds.

zu den News

ESG Impact Investing

In jeder Ausgabe stellt "Mein Geld" ein UN-Entwicklungsziel und dazu passende Investmentfonds vor.

Un-Entwicklungsziele im Überblick

Guided Content

Guided Content ist ein crossmediales Konzept, welches dem Leser das Vergleichen von Finanzprodukten veranschaulicht und ein fundiertes Hintergrundwissen liefert.

Die Ausgaben im Überblick

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Geld Newsletter

Melden Sie sich für unseren 14-tägigen Newsletter an.

zur Newsletteranmeldung

Icon

Mein Geld Magazin

Die aktuelle Ausgabe

Mein-Geld 02 | 2025

Die Zeitschrift Mein Geld - Anlegermagazin liefert in fünf Ausgaben im Jahr Hintergrundinformationen und Nachrichten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Finanzen.

zur Ausgabe | alle Ausgaben