Investmentfonds

Mögliche Fed-Zinserhöhung bringt überschaubare Gefahren für Aktienmärkte

Leitzinserhöhung in 2015 auch nach schwachen US-Wachstumszahlen wahrscheinlich Erhöhte Volatilität und kurzfristiger Druck auf Aktienmärkte möglich Historie zeigt, dass sich die Aktienmärkte rasch wieder erholen Die im Laufe des Jahres erwartete Leitzinsanhebung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) stellt für die Aktienmärkte keine nachhaltige Bedrohung dar. Zu dieser Einschätzung kommt Peter Szopo, Aktienstratege der Fondsgesellschaft Erste Asset Management. „Selbst nach den enttäuschenden Wachstumszahlen für das erste Quartal wird die Fed mit großer Wahrscheinlichkeit im Herbst dieses Jahres die Zinsen erhöhen“, so Szopo weiter.

Laut Fed Fund Futures liege die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsanstieg in diesem Jahr bei fast 90 Prozent. „Wenn die Zinserhöhung kommt, ist das kein Grund zur Panik“, betont Szopo. Selbst wenn die gängigen Befürchtungen wie das Platzen einer Mega-Bond-Bubble, steigender Druck auf fragile Schwellenländer und das Ende einer mehrjährigen US-Aktien-Rally nicht völlig abwegig seien, könne ein Blick auf die Markthistorie beruhigen. „All diese Befürchtungen waren schon einmal Realität. Aber ein Blick auf die historische Evidenz legt nahe, dass sich längerfristig orientierte Anleger zumindest in Bezug auf Aktien nicht fürchten müssen“, erklärt Szopo.

Zinsanhebungen haben verschiedene Auswirkungen

In den vergangenen 25 Jahren gab es drei vergleichbare Phasen in den Jahren 1994, 1999 und 2004. Auch damals erhöhte die Fed nach längeren Perioden niedriger Zinsen ihren Leitzins und startete damit einen neuen Zinszyklus. „Die Auswirkungen vergangener Zinserhöhungen fielen unterschiedlich, aber niemals desaströs aus“, betont Szopo. Denn obwohl die Aktienmärkte unmittelbar nach der Zinsanhebung fast immer unter Druck gerieten, setze nur wenige Monate nach dem Zinsschritt eine Erholung ein. „1999 und 2004 erholte sich der Aktienmarkt in gut einem halben Jahr“, sagt Szopo. „Lediglich als der US-Leitzins 1994 innerhalb von zwölf Monaten um drei Prozentpunkte auf sechs Prozent angehoben wurde, verloren europäische und Emerging-Markets-Aktien deutlich und die anschließende Erholung dauerte länger.“

Gute Gründe für moderate Reaktion der Aktienmärkte auf die Zinswende

Vier Argumente sprechen laut Szopo dafür, dass die Aktienmärkte diesmal weniger stark auf die Zinswende reagieren werden: Erstens kommt die Zinswende nicht unerwartet. „Es gab bislang wohl kaum eine geldpolitische Maßnahme die ähnlich lang diskutiert wurde. Der Überraschungseffekt bleibt also aus“, erklärt der Aktienexperte. Zweitens ist die US-Wirtschaft trotz der Erholung im vergangenen Jahr in einer schwächeren Verfassung als zu Beginn vorheriger Zinszyklen. „Eine schwache Wirtschaft in Verbindung mit geringer Inflation deutet auf eine moderate Zinsanhebung hin. Damit ist anders als die vergangenen Male eher mit einem flacheren Pfad nach oben zu rechnen“, sagt Szopo. Drittens ist das globale geldpolitische Umfeld zu berücksichtigen: „Die Leitzinsanhebung in den USA wird zu einem Zeitpunkt erfolgen, zu dem die Europäische und die japanische Zentralbank aus binnenwirtschaftlichen Gründen bei ihrem jeweiligen Kurs der geldpolitischen Lockerung bleiben werden“, erklärt Szopo. Zudem tendiert wahrscheinlich auch die chinesische Zentralbank in diese Richtung, so die Einschätzung des Experten. Und viertens seien auch die Emerging Markets besser auf die Erhöhung der Zinsen vorbereitet. „Es gibt zwar fragile Wirtschaften wie Südafrika oder die Türkei, aber in der Summe ist der Block der Emerging Markets besser gerüstet als etwa Mitte der neunziger Jahre“, erklärt Szopo.

Erhöhte Volatilität zu erwarten

Mit den möglichen Zinsschritten der Fed müssen Aktieninvestoren gleichwohl mit erhöhter Volatilität und kurzfristigem Druck rechnen. „Möglicherweise wird es Trading-Opportunitäten geben. Aber die empirische Evidenz deutet nicht darauf hin, dass die Zinspolitik der Fed längerfristig investierte Aktieninvestoren zu einem Strategiewechsel zwingen wird“, schlussfolgert Szopo.

 

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