Als sich vor gut zwei Jahren das Corona- Virus über die Welt verbreitete und diese mehr oder minder flächendeckend in den Lockdown schickte, war die Angst vor den wirtschaftlichen Auswirkungen enorm. Die Welt stand plötzlich still. Die Regierungen stemmten sich daher mit aller Macht gegen die drohende größte Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg. In nur wenigen Tagen wurden viele milliardenschwere Hilfspakete verabschiedet. Im Nachhinein muss man nun feststellen, dass diese Pakete in ihrem Ausmaß ein historischer Fehler waren. Die US-Regierung schickte ihren Bürgern immer wieder Schecks nach Hause, und die Einkommen der Amerikaner wuchsen schneller als sie gewachsen wären ohne Corona und deren Maßnahmen dagegen. So traf eine erhöhte Nachfrage auf ein extrem reduziertes Angebot. Die Sektoren Restaurants und Reisen standen nicht zur Verfügung, und auch die Produktion von Gütern war durch Produktionsunterbrechungen und die Unterbrechung von Lieferketten eingeschränkt. Das hat einen Inflationsschub ausgelöst, den einzufangen fast unmöglich ist. Eine lange Ära ohne Inflation und eher deflationären Tendenzen ist damit jetzt zu Ende gegangen.
Bedingt durch den technischen Fortschritt und die Globalisierung sowie die damit einhergehende Verlagerung von Produktionen in Billiglohnländer waren die Preise für in Massenproduktion hergestellte Güter über rund 40 Jahre immer günstiger geworden. Seien es technische Produkte wie Fernseher oder auch Bekleidung – für vieles bezahlen wir heute weniger als vor 40 Jahren, vor allem wenn man es in Relation zum verfügbaren Einkommen setzt. Diese Tatsache eröffnete den Notenbanken die Möglichkeit, jede aufkommende Wirtschaftskrise sofort mit billigerem Geld zu bekämpfen. Begonnen mit dem massiven Börsenkrach 1987 über das Platzen der Internetblase im Jahr 2000, den Terroranschlägen vom 11. September 2001 oder der Finanzkrise 2008 wie auch der Corona-Krise: Immer konnten die Notenbanken sofort die Zinsen senken und Geld ins System pumpen. Doch diese Krisenbekämpfung hat auch ihren Preis: Die Verschuldung hat sich in Relation zur Wirtschaftsleistung in den vergangenen Jahrzehnten weltweit mehr als verdoppelt. Dadurch ist nun eine Abhängigkeit von den extrem tiefen Zinsen entstanden, die die Notenbank jetzt vor ein Dilemma stellt.
8,3 Prozent beträgt die Inflation derzeit in den USA und 7,4 Prozent in Deutschland. Wollte man diese effektiv bekämpfen, dann müsste man die Zinsen über dieses Niveau der Inflation heben, so wie es Anfang der achtziger Jahre passierte, um teilweise zweistellige Inflationsraten zu bekämpfen. In der aktuellen Verschuldungslage, die nicht nur bei den Staatshaushalten, sondern auch bei vielen Unternehmen und so manchen Privathaushalten prekär ist, würde dies eine riesige Pleitewelle und schwere Rezession auslösen. Daher werden die Notenbanken die Zinsen nur in homöopathischen Dosen erhöhen und der Realzins wird weit unter der Inflationsrate negativ bleiben. Derzeit liegt nach Projektion der US-Notenbank der US-Leitzins am Jahresende bei 2,75 Prozent. Wer sein Geld noch immer auf dem Konto, Sparbuch, in Festgeldern oder in Anleihen investiert hat, wird so über die nächsten Jahre einen großen Teil seines Vermögens verlieren. Denn die Inflation wird uns noch länger begleiten. Bereits jetzt steigen die Löhne sehr deutlich und es ist nur eine Frage der Zeit, dass auch die Gewerkschaften in den Tarifverhandlungen Ausgleich für den starken Anstieg der Verbraucherpreise fordern werden. Dann bewegen wir uns in die nächste Phase der Inflation, nämlich die Lohnpreisspirale. Dazu kommt die Dekarbonisierung unserer Welt. Manche Rohstoffe werden enorm viel teurer werden, weil es sie ausreichend eigentlich gar nicht gibt. Kupfer gehört dazu, aber auch die Metalle gehören dazu, die in Batterien benötigt werden. Wir haben bei ACATIS Investment diesen Inflationsschub sehr früh vorausgesehen. Unser Kapitalmarktstratege Stefan Riße veröffentlichte im Juni 2021, als Inflation noch kaum ein Thema war, sein neuestes Buch mit dem Titel: „Die Inflation kommt! Wie Sie sich schon jetzt schützen“. Zur gleichen Zeit haben wir gemeinsam mit einer namhaften Investmentbank ein Inflationszertifikat auf die fünfjährige Inflationserwartung in Europa konstruiert und mit unseren Mischfonds ACATIS Fair Value Modulor Vermögensverwaltungsfonds (ISIN: LU0278152516) und dem ACATIS Datini Value Flex (ISIN: DE000A0RKXJ4) in dieses investiert. Da das Zertifikat einen Hebel von 50 auf den Eurostat-Inflationsindex hat, sind die Performancebeiträge bereits enorm und gleichen einen Teil der derzeitigen weltweiten Aktienverluste aus.
ACATIS