Die Popularität der Mischfonds bei den Deutschen ist nachvollziehbar, da die Entscheidung des einzugehenden Risikos bei ihnen liegt und da sich das Vermögen auf verschiedene Anlageklasse verteilt. Durch diese Vorgehensweise lässt sich jeweils der Vorteil der unterschiedlichen Anlageklasse nutzen, die höheren Renditen bei Aktien und die Sicherheit der Anleihen bzw. Geldinstrumenten. Auf diesen Grundlagen treffen Anleger ihre Entscheidungen und haben eventuelle Risiken nicht im Blick. Es ist trügerisch von der reinen Aktienquote auf das zu erwartende Risiko zu schließen, da es eher um die Anlageregion, die Marktkapitalisierung und die Branchenallokation geht, was auch mit dem Anlageberater besprochen werden sollte.
Hinsichtlich der Anleihen sind Eckdaten wie hybride Strukturen, niedrige Bonität und Wandelanleihen ausschlaggebend für ein risikovolles Investment. Die Morningstar-Analysten warnen vor scheinbar sicheren langlaufende Staatsanleihen oder inflationsgeschützte Anleihen, die durchaus große Kursschwankungen während ihrer Laufzeit haben können. Ebenfalls hohe Risiken sind bei Rohstoff- und Währungsfonds zu erwarten. Eine niedrige Liquidität kann die Performance während kriselnder Zeiten beeinflussen. Eben diese Liquidität von Wandelanleihen erreichte im Jahr der Krise 2008 nahezu den Stillstand, wodurch das Risiko in den vergangenen drei Jahren geschürt wurde. In Hinblick auf die Anleihenfonds wurden die Portfolios nicht nur anhand der durchschnittlichen Ratingstufe analysiert, es fand eine Berücksichtigung der exponentiellen Ausfallwahrscheinlichkeit der entsprechenden Ratingstufe statt. Daraus ergaben sich geringere Bonitäten als die von den Fondsgesellschaften veröffentlichten Werte.
Im Beobachtungszeitraum von 2011 bis 2014 steigerten die betrachteten Mischfonds ihren Aktienanteil nach und nach von 40,42 Prozent auf 47,51 Prozent. Die Entwicklung der Kreditqualität im Durchschnitt zeigt noch klarer den Anstieg der Risiken im Portfolio, da immer weniger Manager auf Anleihen von Emittenten mit AAA beziehungsweise AA Ratings setzen, laut den Analysten. Von 42,3 Prozent auf 54,1 Prozent ist die Anzahl der Fonds mit einer durchschnittlichen Kreditwürdigkeit im Sub-Investment-Grade-Bereich angestiegen. Mit den bereits erwähnten gestiegenen Aktienanteilen werden die Portfolios durchaus offensiver aufgestellt. Die Morningstar-Analysten merken an, dass es zu einem Anstieg der Korrelation der Wertentwicklung der Anleihen und Aktien durch geringer werdende Kreditqualität kommt, wodurch die Diversifikation negativ gefärbt werden könnte.