Investmentfonds

Mikrofinanz – Hilfe zur Selbsthilfe mit Rendite

Mit seinem provokanten Aufsatz „Die einzige soziale Verantwortung eines Unternehmens ist es die Gewinne zu steigern“ hat Milton Friedman im Jahr 1970 viel Aufsehen erregt. Seit dieser Zeit hat sich die allgemeine Haltung zu sozialverantwortlichen Investments deutlich verändert. Während nachhaltige und sozialverantwortliche Anlageprodukte bis vor wenigen Jahren noch als Investments für „Wirtschaftsromantiker“ und „Ökokapitalisten“ galten,

hat sich die dies spätestens mit der Verleihung des Friedensnobelpreises 2006 an Muhammad Yunus und die „Grameen Bank“, die mit Mikrokrediten gegen die Armut in den Entwicklungsländern kämpfen, geändert. Denn es hat sich gezeigt, das der Mikrofinanzsektor nicht nur einen sehr wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Armut in den Entwicklungsländern leistet sondern das diese Investitionen zudem für Anleger attraktive Renditen generiert haben.
Bisher haben gerade private Anleger nur vage Vorstellungen, was unter dem Begriff Mikrofinanz zu verstehen ist und halten sich bei Investitionen in diesen Bereich zurück. Anders sieht es bei institutionellen Investoren aus. Diese haben die Chancen hier schon früh entdeckt, ein Beleg dafür sind die kontinuierlich steigenden Volumen, die die Branche verzeichnen kann.

Mikrofinanzinstitute – Die Banken der Armen

Ganz allgemein gesprochen ermöglicht der Mikrofinanzsektor, genauer gesagt die Finanzierung von sogenannten Mikrofinanzinstituten (MFIs), Kleinstunternehmern aus Entwicklungsländern den Zugang zu Krediten, die sie aufgrund eines fehlenden Bankensystems in diesen Ländern sonst nicht erhalten würden. In diesem Sinne sind Investitionen in den Bereich Mikrofinanz als Anlagen in Entwicklungsländer zu verstehen, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft als solche haben. Somit helfen Investitionen in den Mikrofinanzsektor die Armut in den ärmsten Ländern der Welt zu bekämpfen. Während Regierungen oder die öffentliche Hand gerade in diesen Ländern oftmals nur sehr ineffizient bei dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur für Mikrofinanzinstitute sind, agieren private Investoren mit Hilfe von Mikrofinanzfonds in der Regel sehr effizient.

Dass die Kreditnehmer ihre Verpflichtungen sehr ernst nehmen, zeigt auch die niedrige Ausfallquote in diesem Segment. Diese liegt bei Mikrokrediten im Durchschnitt zwischen 3% und 4% und damit deutlich unter den Kreditausfällen wie sie Banken in Industrie- und Schwellenländern bei ihren Kreditnehmern verzeichnen.

Neben der Vergabe von Kleinstkrediten, bieten die Mikrofinanzinstitute in einigen Ländern bereits heute auch weitere Finanzdienstleistungen, wie zum Beispiel die Verwahrung von Guthaben oder Versicherungen an. Die stetige Kommerzialisierung von einigen Mikrofinanzinstituten hat dabei zu einigen Problemen geführt, denn plötzlich stand bei den betroffenen Instituten der Profit und nicht mehr die Hilfe für die Kunden im Vordergrund, was zu einer harschen Kritik an dem gesamten Sektor führte. Diese Kritik war für einen Teil des Sektors berechtigt war, schoss aber bei dem Großteil der Mikrofinanzinstitute über das Ziel hinaus. Denn in vielen Entwicklungsländern spielen MFIs nach wie vor eine große Rolle bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme und dem Aufbau der Wirtschaft.

Mikrofinanz als Baustein in einem diversifizierten Portfolio

Der Mikrofinanzsektor ist sehr komplex, daher sollten Anleger für Investitionen in diesen Bereich immer ein Analagevehikel nutzen, das ihnen ein breit diversifiziertes Portfolio bietet. Bei der Auswahl eines geeigneten Anlageproduktes sollten Investoren darauf achten, dass die Auswahl der MFIs, die Geld erhalten von vertrauenswürdigen Institutionen mit einem entsprechenden Analyseaufwand durchgeführt wird. Da der Sektor von außen betrachtet als intransparent zu bezeichnen ist, sollte dieses Research bei den einzelnen MFIs vor Ort durchgeführt werden, um die Gesamtsituation, in der das einzelne Mikrofinanzinstitut tätig ist, genau beurteilen zu können.
Zudem sollten sich Anleger darüber bewusst sein, das Investitionen in MFIs auch gleichzeitig Investitionen in sogenannten Fremdwährungen sind. Diese können gerade vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise in der Eurozone und der ausufernden Verschuldung in Amerika, positive Effekte für den Euro oder US-Dollar orientierten Anleger haben, bergen aber auch Risiken die nicht zu unterschätzen sind.
Da die meisten Anlageprodukte ihre Mittel auf unterschiedliche MFIs aus verschiedenen Ländern verteilen, die wenn überhaupt nur eine geringe Korrelation untereinander haben, können die Anleger im Mikrofinanzsektor Einkommensströme aus unterschiedlichen Geschäftsmodellen realisieren und bleiben von den allgemeinen Trends an den etablierten Kapitalmärkten verschont. Somit erhöhen Investitionen in den Mikrofinanzsektor im Normalfall die Diversifikationen des Portfolios und führen zu einem verbesserten Rendite/Risiko-Verhältnis.

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