Die Börsenweisheit besagt, dass die sechs Sommermonate schlechtere Ergebnisse aufweisen als die sechs Wintermonate. Demnach müsste der Anleger seine Aktienbestände im Mai verkaufen und im November zurückkaufen. Auch wenn die saisonale Strategie seine Anhänger hat, empfiehlt es sich für Sparer nicht, ihre Anlageentscheidung nach der Jahreszeit auszurichten. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ der im BVI organisierten Fondsgesellschaften hin.
Derzeit häufen sich empirische Untersuchungen, die diese saisonalen Schwankungen am Aktienmarkt in den USA und auch hierzulande bestätigen. Sie sind in der Rückschau überdurchschnittlich häufig aufgetreten, aber nicht immer. Besonderheiten wie beispielsweise Krisen, politische Effekte oder die Notenbankpolitik können die Entwicklung verändern.
Langfristigkeit statt Regelbefolgung
Die Börsenregel zu befolgen, ist daher nicht ratsam. Einer Reihe von Untersuchungen zufolge ist es für Privatanleger schwierig, den richtigen Zeitpunkt für den Kauf und Verkauf von Aktien zu finden. Von einer vermeintlichen Winterrally würde der Sparer nur dann voll profitieren, wenn er rechtzeitig kauft oder gar nicht erst verkauft. Wer ein kleines Vermögen aufbauen möchte oder für die Altersvorsorge spart, sollte vielmehr eine langfristige Strategie etwa über einen Fondssparplan festlegen und diese dann konsequent verfolgen. Dann profitiert er auch vom Zinseszinseffekt.
(BVI)