Investmentfonds

KfW setzt in herausfordernden Märkten auf flexible Emissionsstrategie

Die KfW hat im ersten Halbjahr 2015 rund EUR 30 Mrd. an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Der Zielkorridor für das gesamte Jahr bleibt mit EUR 55-60 Mrd. unverändert. Refinanzierungsvolumen bleibt mit EUR 55-60 Mrd. stabil Hoher Fremdwährungsanteil auch im zweiten Halbjahr erwartet Green-Bond-Ansatz ausgeweitet ABS-Investitionen auf europäischer Ebene geplant

KfW

Die krisenerprobte „Drei-Säulen-Strategie“ der KfW erwies sich hierbei als sicheres Rückgrat. In einem Marktumfeld, das durch das Anleihen-Kaufprogramm der EZB und die griechische Schuldendebatte geprägt war, agierte die Förderbank im EUR-Programm bewusst zurückhaltend. So wurden hier lediglich zwei großvolumige Globalanleihen mit Laufzeiten von 7 und 10 Jahren emittiert. Zudem konnte außerhalb des Globalformats erstmals seit 2007 eine 15-jährige Anleihe über EUR 2 Mrd. platziert werden. In dieser Laufzeit ist es die größte Emission seit Jahresbeginn im Segment der Supras und Agencies. Über 70% der Refinanzierung im ersten Halbjahr wurde über Fremdwährungsanleihen aufgenommen; 50% davon entfallen alleine auf den US-Dollar. Dies ist der historisch höchste Wert und mit dem guten Zugang der KfW zum USD-Markt begründet.

Vier große USD-Globalanleihen über insgesamt USD 15 Mrd. mit Laufzeiten von 3-10 Jahren wurden unter dem USD-Programm begeben. „Wir beobachten eine strukturelle Veränderung in der Nachfrage unserer Anleihen. Das regulatorische Umfeld zwingt Banken zunehmend in sichere und liquide Anlagen. Daher sind KfW-Anleihen stark gefragt. Auf der anderen Seite sehen wir allerdings eine verringerte Aktivität der Zentralbanken“, erläutert Dr. Günther Bräunig, für den Kapitalmarkt verantwortliches Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, die Veränderungen der Nachfrage im US-Dollar.

Weitere Höhepunkte der zunehmend internationalen Refinanzierung der KfW waren die erste für neuseeländische Investoren begebene Anleihe im neuseeländischen Dollar, die in Anlehnung an die dort heimische Kauri-Fichte als Kauri-Anleihe bezeichnet wird, sowie der erste Green-Kangaroo-Bond im australischen Dollar.

Im für die KfW zukunftsträchtigen Markt des chinesischen Renminbi konnten zur Jahresmitte Anleihen mit einem Volumen von insgesamt CNY 2,85 Mrd. (Vorjahreswert: CNY 1 Mrd.) emittiert werden. „All unsere diesjährigen Renminbi-Transaktionen sind an der Frankfurter Börse notiert. Damit wollen wir die Initiative zur Etablierung des Finanzplatzes Frankfurt für die chinesische Währung unterstützen. Denn wir sind überzeugt, dass die Bedeutung dieses Marktsegments künftig signifikant zunehmen wird, auch wenn dies nicht über Nacht geschehen kann“, beschreibt Bräunig seine Erwartung.

Für das zweite Halbjahr 2015 erwartet die KfW eine Fortschreibung des Trends der ersten sechs Monate. „Die derzeit außergewöhnlichen Marktgegebenheiten erfordern ein sehr flexibles Agieren. Unsere Aufgabe ist eine kostengünstige Refinanzierung unseres Fördergeschäfts und des steigenden internationalen Engagements. Daher werden wir gegebenenfalls bereit sein, auch einmal eine der üblicherweise angebotenen Laufzeiten bei unseren Globalanleihen im EUR auszulassen. Ähnlich flexibel wollen wir mit der Volumenfrage umgehen. Wir erwarten weiterhin einen hohen Fremdwährungsanteil bei der Refinanzierung, auch bei unseren Green-Bond-Emissionen“, erklärt Bräunig.

Den Startschuss für ihre diesjährigen Aktivitäten im Green-Bond-Segment setzte die KfW im März 2015 mit dem bisher größten Green-Kangaroo-Bond über AUD 600 Mio. Dieses Marktsegment wird mit neuen Emittenten und Währungen zunehmend bunter. Die KfW beabsichtigt, auch künftig mit Green Bonds in neuen Währungen Akzente zu setzen, und weitere Emissionen in Euro und US-Dollar zu begeben.

„Transparenz und Informationen über Wirkungsindikatoren (‚Impact-Reporting‘) stehen immer mehr im Fokus des Interesses der Marktteilnehmer. Als Green-Bond-Emittent fühlen wir uns diesbezüglich sehr gut aufgestellt. Und als Green-Bond-Investor erwarten wir von Emittenten ebenso die Einhaltung hoher Standards hinsichtlich Transparenz und Reporting sowie eine Zertifizierung für ihre Green Bonds durch eine Drittpartei“, hebt Bräunig hervor.

Die KfW hatte im April 2015 angekündigt, ein Green-Bond-Portfolio von bis zu EUR 1 Mrd. aufzubauen. Bis Ende Juni investierte die Förderbank insgesamt rund EUR 134 Mio. in Green Bonds von öffentlichen Emittenten und nationalen Förderbanken, Banken und Unternehmen.

Bis zur Jahresmitte 2015 beteiligte sich die KfW mit einem Volumen von rund EUR 360 Mio. an Verbriefungstransaktionen (ABS) von deutschen Mittelstandskrediten und Leasingforderungen. Künftig beabsichtigt die KfW, diese Fördertätigkeit auf Europa auszuweiten und somit die Initiative der Europäischen Kommission für mehr Wachstum in Europa, den sogenannten „Juncker-Plan“, zu unterstützen. „Wir möchten dabei eng mit der Europäischen Investitionsbank, dem Europäischen Investitionsfonds sowie anderen Förderbanken zusammenarbeiten“, erläutert Bräunig. „Wir sind überzeugt, dass Verbriefungen den Zugang zu Kapital erheblich vereinfachen und somit Anreize für mehr Wachstum setzen. Eine wichtige Voraussetzung für die Wiederbelebung dieses Marktsegments als Instrument für Finanzierung, Risikotransfer und Bilanzstrukturmanagement, ist ein angemessener regulatorischer Rahmen, der gleiche Wettbewerbs-bedingungen für Kreditverbriefungen und vergleichbare Finanzinstrumente schafft. Daher unterstützen wir das Konzept der Hochqualitätsverbriefungen und bringen unsere Erfahrungen und Expertise in den aktuellen Diskussionen auf europäischer Ebene gerne ein, um die qualitative Weiterentwicklung dieses Marktsegments zu fördern“, fasst Bräunig zusammen.

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