Investmentfonds

Investitionen in Infrastruktur – Wie Anleger von diesem weltweiten Megatrend profitieren können.

Wer kennt das nicht, heutzutage mit Auto, Bahn oder Flugzeug zu reisen, bedeutet immer häufiger zusätzliche Zeit einzukalkulieren, die man durch Baustellen verliert. Die meisten Menschen werden in diesen Situationen kaum daran denken, wie sie von diesen widrigen Umständen mit ihren Investments profitieren können, sie sehen sich nur in ihrem Fortkommen behindert. Was die Menschen auf der einen Seite in ihrer Mobilität ausbremst, ist auf der anderen Seite ein Indikator für stark zunehmende Anlagemöglichkeiten und –trends. Das es sich bei den genannten Baumaßnahmen um einen weltweiten Megatrend handelt, zeigen dabei nicht nur die im Zuge der Finanzkrise aufgelegten Konjunkturprogramme, sondern auch die massiven Investitionen von Unternehmen in den Auf- und Ausbau von Strom- und Telekommunikationsnetzen. Die meisten Anleger denken bei dem Begriff Infrastruktur an lokale Bauunternehmen und übersehen dabei, dass dieser Bereich insgesamt viel größer ist und einige dieser Unternehmen sogar weltweit tätig sind.

 

Wie groß der Bereich Infrastruktur ist, stellt ein Großteil der Investoren erst dann fest, wenn Sie sich diesem Sektor aus Sicht eines Analysten nähern. Denn neben dem Ausbau beziehungsweise der Erhaltung der Straßen- und Schienennetze oder von Flug- und Seehäfen, gehört auch der Aufbau von Smart-Grids, also intelligenten Stromnetzen sowie der Städtebau oder Themen wie die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen zu diesem Bereich. Hierbei können unter anderem, technische Innovationen, Konjukturmaßnahmen seitens der öffentlichen Hand, Erhaltungsmaßnahmen wie zum Beispiel im Bereich des Straßenbaus oder eine Verbesserung der Grundversorgung mit Telekommunikationsdienstleistungen die treibenden Faktoren für Investitionen in Infrastruktur sein.

 

Die Vielzahl der Branchen und Unternehmen, die von Infrastrukturinvestitionen profitieren, ermöglicht es Anlegern, ihre Investments in diesem Bereich breit zu diversifizieren. Analysiert man zum Beispiel ein Projekt, wie zum Beispiel den Bau eines Hochhauses oder eines Flughafens, stellt man fest, dass nicht nur die direkt in den Bau der entsprechenden Projekte involvierten Gesellschaften von diesen Aufträgen profitieren, sondern auch deren Zulieferer. Somit umfasst ein entsprechendes Anlageuniversum nicht nur Aktien von Bauunternehmen, sondern auch Zementhersteller, Produzenten von Industriegasen, die zum Beispiel zum Schweißen benötigt werden, Stahlhersteller und andere Rohstoffproduzenten, sowie Ingenieursgesellschaften, Energieversorger und Abfallbeseitigungsunternehmen.

 

Auch aus Sicht der regionalen Aufteilung gibt es für Investments in den Bereich Infrastruktur nur wenige Beschränkungen. Zum einen können Anleger von dem Wunsch der Entwicklungsländer zu den Industrienationen aufzuschließen profitieren und, zum Anderen, müssen die Industrienationen ihre bereits aufgebaute Infrastruktur erhalten, beziehungsweise ständig modernisieren, um im globalen Wettbewerb Standortvorteile für die Ansiedelung von Unternehmen zu bieten. Um diese These zu stützen gibt es viele Beispiele aus Ländern wie China, Indien oder den Golfstaaten. Aber auch Länder wie Deutschland investieren wie sich am Beispiel des Neubaus des Flughafens Berlin/Potsdam oder dem Ausbau des Seehafens in Bremerhaven sehen lässt, große Summen in den Ausbau ihrer Infrastruktur.

 

Hinzu kommt, dass neben dem Ausbau der traditionellen Infrastruktur, ständig neue Technologien entwickelt werden, mit denen sich die vorhandenen Ressourcen effizienter nutzen lassen. In diesem Bereich liegt ein Schwerpunkt im Aufbau von Anlagen zur Gewinnung von regenerativen Energien wie Solarstrom und –wärme oder Windenergie. Aber auch der Aufbau von sogenannten Smart-Grids, ist ein weltweiter Trend, der sich aufgrund steigender Energiepreise und der Dezentralisierung der Stromproduktion nicht mehr umkehren lässt.

 

Zudem zieht jede neue Investition in Infrastruktur immer Erhaltungsinvestitionen nach sich, die selbst in Krisenzeiten nur verschoben, nicht aber gestrichen werden können. Zudem sind Infrastrukturinvestitionen, wie die aktuelle Krise zeigt, für viele Staaten ein geeignetes Instrument, um die Wirtschaft zu stimulieren. Somit werden die weltweit in den letzten Jahren fertig gestellten oder begonnenen Infrastrukturprojekte, auch in Zukunft, für weiteres Wachstum in dem gesamten Sektor sorgen.

 

Um von dem Megatrend im Bereich Infrastruktur partizipieren zu können, bieten sich vor allem Investmentfonds an, da Anleger gerade für Investments in diesem Bereich viel Spezialwissen brauchen, um die Chancen und Risiken einzelner Unternehmen gezielt bewerten zu können. Aus diesem Grund sollten Investoren für ihre Investitionen auch spezialisierte Fonds auswählen, statt darauf zu hoffen, dass dieser Trend in einem global anlegenden Fonds abgebildet wird. Entsprechend sollte bei der Fondsauswahl darauf geachtet werden, dass der ausgewählte Fonds nicht zu breit gefasst ist, um so sicherzustellen, dass die Investments auch tatsächlich in dem Bereich Infrastruktur und nicht in andere Bereiche, die eventuell ebenfalls profitieren könnten, angelegt werden. Zwar profitiert die Luftfahrt insgesamt davon, wenn neue Flughäfen gebaut werden, es ist aber fraglich, welche Airline den größten Nutzen davon haben wird. Da Infrastruktur ein strategisches Thema ist, sollten Investoren diesen Bereich grundsätzlich als langfristige Portfoliobeimischung und nicht als kurzfristiges Investment in ihrem Portfolio berücksichtigen. Zudem ist zu beachten, dass es auch bei Unternehmen, die von Infrastrukturmaßnahmen profitieren, zu erheblichen Wertschwankungen kommen kann, was die Langfristigkeit eines entsprechenden Engagements noch einmal unterstreicht.

 

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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