Ebenso gehen genauso viele Umfrageteilnehmer von einer immer geringeren Transparenz der Indexfonds aus. Des Weiteren müsse eine Kundenaufklärung über die Nachteile der Indexfonds umfassender durchgeführt werden. Die Auswahl der Indexfonds ist groß, derzeitig über 2.200 an der Zahl mit mehr als 4.000 Börsennotierungen. Die Berater sehen die Gefahr der Überforderung der Kunden aufgrund der Komplexität. Hinsichtlich der Vielfalt der Produkte sah vor zwei Jahren jeder Zehnte einen Mehrwert, aktuell nimmt die fehlende Transparenz und Unübersichtlichkeit des Marktsegments für 50 Prozent der Befragten zu. Vor allem sei dies der Fall bei spezielleren Formen, wie ETF-basierende Hedgefonds. Bezüglich eines Defizits an Informationen seitens der Kunden ist sich ebenfalls die Hälfte der Vermögensberater einig, dass EFT-Nachteile überhaupt genannt werden und besser erklärt werden müssten. In der Praxis der Beratung sind Indexfonds für einen Großteil der Kundenberater noch nicht derart relevant, da nur 13 Prozent einen Anstieg der Nachfrage nach ETFs verzeichnen. Immerhin 46 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen von einer unterrepräsentierten Nachfrage der entsprechenden Anlageklasse im täglichen Geschäft aus. Von einer langfristig höheren Rendite bei einer guten Auswahl von aktiv gemanagten Investmentfonds geht mehr als jeder zweite Berater (56 Prozent) aus. Im Allgemeinen werden klassische Fondsarten bei 61 Prozent der Kundenberater immer noch bevorzugt. Attraktiv sind ETFs aufgrund der schnellen Marktentwicklung für risikofreudige (30 Prozent) und trendbewusste (52 Prozent) Anleger, so die Einschätzung der Berater. Die Indexfondsanteile werden zu 46 Prozent langfristig gehalten, aber auch für kurzfristige Tradings (35 Prozent) oder spezielle Anlageklassen wie Core-Satellite-Strategien (15 Prozent) eingesetzt. ETFs deinen außerdem für den regelmäßigen Aufbau von Vermögen innerhalb von Sparplänen, jedoch werden sie derzeitig noch von aktiv gemanagten Fonds überragt.
Indexfonds – Irrgarten für Anleger
Die enormen, weltweiten Zuflüsse von 263 Milliarden Dollar netto in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) im Jahr 2012 unterstreicht die Beliebtheit dieser bei den Anlegern. Dem neuen Vermögensbarometer zufolge. wird deutlich, dass die Informierung der privaten Anleger über ETFs längst nicht umfangreich genug sei. Die Hälfte der Vermögensberater, die an der Umfrage teilnahmen, sieht dringenden Beratungsbedarf vor allem wegen des zahlenmäßigen Wachstums der ETFs.