Eine Wandelanleihe ist ein festverzinsliches Wertpapier eines börsennotierten Unternehmens, das nach Wahl des Investors in eine bestimmte Zahl von Aktien umgetauscht werden kann. Wird dieses Recht nicht ausgeübt, wird sie wie eine einfache Anleihe am Laufzeitende zurückgezahlt. Einer der größten Vorteile des Investments: Anleger können über Wandelanleihen an steigenden Aktienmärkten teilnehmen, der Anleihecharakter begrenzt jedoch das Risiko bei fallenden Aktienkursen. Über den Daumen gepeilt partizipieren Anleger mit Wandelanleihen langfristig zu circa zwei Dritteln an einem Aktienaufschwung, fallen die Aktienkurse, geben die Anleihekurse in der Regel nur zu rund einem Drittel nach.
Rückblickend war die Entwicklung im Wandelanleihesektor in den letzten zwölf Monaten deutlich positiv. Einerseits wurde dies bedingt durch die aussichtsreichen Aktien- und Kreditmärkte, andererseits durch die vormals starke Unterbewertung des Anlagesegments. Inzwischen ist der Markt wieder weitestgehend normal bewertet. Das weltweite Volumen in Wandelanleihen beläuft sich auf etwa 500 Milliarden US-Dollar. Davon entfallen gut 200 Milliarden auf die USA und etwa 125 Milliarden auf Europa. Historisch bedingt stechen vor allem drei Märkte hervor: Japan, die Schweiz und Frankreich. In diesen Ländern sind die Marktteilnehmer seit Jahren sehr vertraut mit Wandelanleihen. Emittenten von Wandelanleihen sind häufig Unternehmen mit einer relativ hohen Volatilität in ihren Aktien, die derzeit vor allem aus den Sektoren Technologie, Rohstoffe und Immobilien stammen.
Seit Jahresbeginn hält dieser Aufwärtstrend an: Der globale Markt für Wandelanleihen hat bereits jetzt eine Wertentwicklung von etwa fünf Prozent erzielt. Generell ist die Situation an den Märkten derzeit eher unsicher. Die Kernfragen sind: Setzen sich deflationäre Entwicklungen oder die Zentralbanken mit ihrer Politik des leichten Geldes durch? Führt die expansive Geldpolitik gar zu Inflationsdruck? Wandelanleihen sind ein ideales Instrument, um sich in diesem Spannungsfeld zu positionieren, ohne alles auf eine Karte zu setzen. Die Assetklasse erfordert jedoch eine hohe Expertise. Diese Aufgabe können Fondsmanager für den Anleger übernehmen.
Fondsmanagerinterview: Starkes Know-how für ertragreiches Wandelanleiheinvestment
Mit dem im Jahr 2004 aufgelegten UBS (Lux) Bond SICAV – Convert Global und dem im Jahr 2000 aufgelegten UBS (Lux) Bond Fund – Convert Europe können Anleger an den Entwicklungen der Wandelanleihemärkte teilhaben und solide Renditen erzielen. Wie sie funktionieren, erläutert Ulrich Sperl, der gemeinsam mit Alain Eckmann beide Fonds betreut.
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Herr Sperl, was ist das Besondere an Ihren Fonds?
Durch unsere Fonds können Anleger das Aufwärtspotenzial der Aktienmärkte nutzen und gleichzeitig das Verlust-risiko durch die Anleihekomponente reduzieren. Unsere Portfolios bieten ein reines Wandelanleiheengagement auf einer breit diversifizierten Basis – so beträgt die größte Einzelposition im UBS Convert Global nur etwas mehr als 2,5 Prozent. Wir halten keine linearen Instrumente wie Aktien oder Aktienfutures, und Derivate setzen wir lediglich zur Absicherung von Währungsrisiken ein. Die Anleihen wählen wir über eine reine Bottom Up-Strategie aus dem weltweiten Universum aus. Auf der Portfolioebene stellen wir sicher, dass wir in Bezug auf Makropositionen wie Aktienmarktsensitivität, Regionen und Sektoren nicht stark von der Benchmark abweichen. Schließlich wollen wir ja Zugang zum attraktiven Wandelanleihemarkt ermöglichen, da macht es keinen Sinn, zu sehr vom Gesamtmarkt abzuweichen.
Sie verwenden für die Auswahl der Anleihen einen Bottom Up-Ansatz. Wie sieht das im Detail aus, nach welchen Kriterien bewerten Sie die „Kandidaten“?
Unser Managementteam beleuchtet die zugrunde liegende Aktie, den Emittenten und auch die technischen Aspekte der Anleihe. Dazu gehören die Prospektanalyse und ein Verständnis für die Liquidität der einzelnen Positionen. Ganz besonders wichtig ist die Kreditkomponente. Haben wir den Verdacht, die Anleihe könnte nicht zurückgezahlt werden, kommt sie nicht ins Portfolio. Nach der Analyse und Gewichtung der drei Kategorien entscheiden wir uns für oder gegen die Anleihe. Dabei können wir außerdem auf das globale Netzwerk von UBS Global Asset Management zurückgreifen. Hier stehen uns etwa 200 Analysten und Portfoliomanager mit ihrem Know-how zur Verfügung.
Warum finden sich in ihrem Portfolio vermehrt Titel von kleineren, weniger bekannten Emittenten aus dem Sub-Investment-Grade-Bereich? Womit begründen Sie das erhöhte Risiko, dass der Anleger dadurch eingeht – Stichwort Ausfallwahrscheinlichkeit?
Bei Sub-Investment-Grade-Anleihen wissen alle Beteiligten von Anfang an, dass das Risiko höher ist und stellen sich darauf ein. Höhere Ertragsmöglichkeiten kompensieren das zusätzliche Risiko. Natürlich stellt das Anlagesegment hohe Anforderungen an das Fondsmanagement, aber es ist durchaus sinnvoll, auch in Anleihen mit geringerer Bonität zu investieren. Die Anleihen machen ein intensives Research notwendig. Der Umstand, dass sich deshalb nur wenige Marktteilnehmer an diese Papiere herantrauen, ist für uns ein großer Vorteil. Dadurch ist das Angebot tendenziell größer als die Nachfrage und es ist leichter, interessante Investmentgelegenheiten zu finden.
Können auch Privatanleger Wandelanleihen in ihr Portfolio aufnehmen?
Für Privatanleger empfiehlt sich ein Fonds, da die Stückelung bei einzelnen Wandelanleihen sehr hoch ist. Auch die Komplexität des Produkts spielt eine Rolle und setzt ein sehr gutes Verständnis voraus. Für Erstanleger ist ein globales Portfolio besonders geeignet. Es streut die Risiken optimal über verschiedene Regionen und Branchen.
Welche Entwicklung auf den globalen Wandelanleihemärkten beschäftigt Sie gerade besonders? Welche Anlageidee bereiten Sie daraus vor?
Im Alltagsgeschäft beschäftigt uns stark der Markt für die Erstausgabe von Anleihen, der Primärmarkt. Neue Anleihen kommen oft sehr günstig an den Markt – eine gute Einstiegsmöglichkeit für uns. Da wir in unseren Produkten knapp ein Prozent des weltweiten Wandelanleihevolumens halten, spielen wir am Primärmarkt eine relativ große Rolle. So können unsere Anleger von unterbewerteten Neuemissionen profitieren. Deshalb sind die Entwicklungen hier für uns besonders wichtig. Wir müssen schnell reagieren beziehungsweise entscheiden, ob wir eine Neuemission erwerben möchten. Auch hier greifen wir auf die Unterstützung des weltweiten UBS-Experten-Netzwerks zurück.
Wandelanleihen – fast wie ein Aktieninvestment, aber mit Risikopuffer
„Der Markt für Wandelanleihen bleibt auch 2013 attraktiv. Die Emissionstätigkeit war bereits 2012 sehr rege und für 2013 sehen wir eine Fortsetzung dieses Trends“, sagt Ulrich Sperl, Fondsmanager der Wandelanleihefonds UBS Convert Global und UBS Convert Europe. Wandelanleihen sind jedoch für einige Anleger bisher eine eher unbekannte Anlageklasse, die zudem erklärungsbedürftig ist:
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