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Währungsabsicherung: Informationen, Hintergründe, Erläuterungen

Währungs-Overlay-Management: Warum wird es gebraucht, wie wird es implementiert, wie stark wird abgesichertProfessionelle Investoren sind es gewohnt, die Risiken in ihrem Portfolio getrennt zu betrachten und individuell über eine Absicherung zu entscheiden. Bei der grundsätzlichen Asset-Allokation geht es um die strategische Aufteilung der Marktrisiken aus der Aktien-, Renten- und Immobilienanlage. Zusätzlich ist es möglich, individuell beispielsweise Zins- oder Währungsrisiken abzusichern. Die Absicherung von Währungseffekten nimmt zudem mehr und mehr eine wichtige Stellung ein, da sie für einen großen Teil des Anlagerisikos insgesamt stehen.

In den Jahren 2002 bis 2014 war der Währungseffekt in sieben der 13 ausgewerteten Kalenderjahre größer als die Veränderung des Aktienkurses, auf Grundlage beispielsweise des MSCI World Index. Für den Rentenbereich gilt sogar für die meisten Kalenderjahre, dass der Währungs- den Kurseffekt übertrifft.1 Um ein internationales Portfolio abzusichern, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Zum einen könnte bei jeder Position – Aktie, Anleihe, Immobilie – einzeln das Währungsrisiko abgesichert werden, was allerdings sehr aufwendig wäre. Daher werden häufig die Positionen aggregiert und ein Währungsmanagement über das Depot „gelegt“. Dieses Overlay-Management sichert dann den Wert aller zum Beispiel in US-Dollar oder Schweizer Franken gehaltenen Positionen ab.

Traditionell kommen im Overlay-Management zur Währungsabsicherung Currency-Forwards zum Einsatz. Diese Derivate sichern den Kauf einer Währung zu einem bestimmten Kurs in der Zukunft ab und sind individuell als Vertragsvereinbarung zwischen dem Investor und einer Gegenpartei, zum Beispiel einer Bank, gestaltbar. Dagegen handelt es sich bei den häufig eingesetzten Währungs-Futures bzw. Währungs-Optionen um standardisierte Derivate, die über die Börse gehandelt werden können. Sie werden vor allem zur Absicherung von Investments in klassischen Kernwährungen wie Euro, US-Dollar, japanischer Yen oder britisches Pfund eingesetzt.

In der Regel wird das Overlay-Management im Währungsbereich strategisch eingesetzt. Nur Währungspaare, die die Risiken des Portfolios erhöhen, sollten abgesichert werden. Allerdings gibt es Investoren, die aus regulatorischen Gründen keine Derivate in ihrem Portfolio einsetzen können. In anderen Fällen ist das Volumen des Depots zu gering, um ein klassisches Overlay-Management einzusetzen. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, das Risikomanagement ganz oder teilweise durch währungsgesicherte ETFs umzusetzen. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs), die einen Aktien- oder Anleiheindex abbilden und gleichzeitig das in der Anlage enthaltene Währungsrisiko weitgehend absichern. In der Regel wird bei währungsgesicherten ETFs einmal im Monat über geeignete Währungsderivate ein Sicherungsgeschäft in Höhe des jeweiligen Fondsvolumens abgeschlossen.2 Damit sind Währungsschwankungen für den Anleger wesentlich reduziert, ohne dass er zusätzlich aktiv werden müsste. Diese Absicherung geschieht im Fondsportfolio und damit im rechtlichen Rahmen des UCITS-Sondervermögens. Das bedeutet, dass ein Investor mit einem währungsgesicherten ETF keine derivativen Anlagen in seinem Depot verbucht, sondern einen regulären Investmentfonds.

1,2 Over the Currency Hedge, April 2015, Deutsche AWM

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