„Anleger, die sich mit physischen Beständen eindecken wollen, empfehlen wir Kauflimits zwischen 1.250 bis 1.300 USD zu setzen. Kassenbestände sollten bei einem Bruch der 1.240 USD per Hedging abgesichert werden. Im Kleinkundensegment in Deutschland ist der Gold-Hype definitiv seit einem Jahr vorbei. Wer Gold haben wollte, hat dies die letzten Jahre gekauft und gibt es auch nicht ab“, konstatiert Wolfgang Weber, Director Europe der Taurus Precious Metal Group.
Gold-Einkauf: hervorragende Konditionen in Deutschland
Die Aufschläge der Goldhändler sind aktuell minimal und Online Shops überbieten sich in Preiszugeständnissen. So zahlt man in Deutschland derzeit im OTC-Handel maximal Zuschläge von 1,5% für einen ein Kilo Barren und 2-4% bei Ein-Unzen wie Krügerrand oder Maple Leaf. Ganz anders dagegen das Bild in den Golfstaaten: Hier liegen die Preisaufschläge im physischen Handel bei der Abgabe an Privatkunden für ein Kilo 999er Feinheit bei ca. 3%. In den Gold-Accounts werden sogar 3-4% erreicht.
Silber mit viel Luft nach oben
Noch heftiger fand bei Silber die Gegenbewegung statt, nachdem das Metall Anfang Juni gefährlich unter seine 19 USD pro Unze-Unterstützung rauschte. Von da an drehte das Metall aber zügig und katapultierte sich auf aktuell 20,90 US$ die Unze hoch. „Nach oben hat das Metall viel Luft wenn es die 21,30 USD knacken sollte. Im unteren Bereich sind die 18,50 USD pro Unze strikt zu beachten und dann Kassenbestände dringend per Hedging abzusichern“, so Wolfgang Weber. Rein technisch befindet sich auch Silber aktuell im Long-Modus.
Professionellen Käufern empfiehlt Weber Silber-ETFs – diese sind Mehrwertsteuer befreit, wobei Schweizer-ETFs den US-amerikanischen vorzuziehen sind. Alternativ, allerdings mit höheren Aufschlägen als im ETF, bietet sich der Kauf von Silber in den Golfstaaten via Lagerkonto an. Ein Vorteil: Der Anleger investiert nicht in börsennotierte Schuldverschreibungen einer Bank, sondern direkt in Silberbarren. Darüber hinaus ist der Diskretionsfaktor in einem Lagerkonto in Dubai natürlich ungleich höher.
Palladium mit Kursphantasie nach oben
Platin und Palladium sind extrem robust, da die Versorgungslage im Markt völlig unsicher ist. Gerade Palladium hat hier viel Kursphantasie nach oben. Als große Unterstützung gilt hier die Marke von 750 USD je Unze bei einem aktuellen Kurs von circa 850 USD. Platin und Palladium-Positionen sollten long gehalten werden. Kassenbestände sollten abgesichert sein bei Palladium bei 750 USD und bei Platin bei einem nachhaltigen Bruch der 1.350 USD. Aktuell liegt der Kurs bei 1.480 USD. „Physische Käufe sollten wie Silber via ETF oder Lagerkonto getätigt werden, da hierzulande die anfallende Mehrwertsteuer von 19 % beim Kauf von Palladium und Platin jeglichen Spaß verderben könnte“ rät Wolfgang Weber.