„Die Asset-Klasse der europäischen Unternehmensanleihen wird in den kommenden Jahren stark wachsen“, prognostiziert der Fondsmanager. Derzeit finanzierten europäische Unternehmen ca. 25% Ihrer Schulden über den Kapitalmarkt, den Rest weiterhin durch Banken. In den USA sei das Verhältnis nahezu umgekehrt; in Europa weise der Trend aber ebenfalls ganz deutlich in diese Richtung. „Bei der Refinanzierung werden wir einen grundlegenden Wandel erleben, weg von der Bank hin zum Kapitalmarkt“, betont Kolad.
Auch mit dem makroökonomischen Umfeld, das in Europa von einem schwächeren Wachstum geprägt ist, können Corporate Bonds nach Ansicht von Kolad gut umgehen. Als Beispiel nennt der Fondsmanager das Jahr 2009: Damals brach in Europa (minus 4,2 Prozent) und Deutschland (minus 5,1 Prozent) die Konjunktur dramatisch ein – doch Corporate Bonds erlebten 2009 ihr bislang bestes Jahr. Als Grund für die gute Positionierung nennt Kolad – neben den Stützungsmaßnahmen der EZB für den Bankensektor – den Umstand, dass zahlreiche Unternehmen außerhalb des Finanzsektors seit vielen Jahren ihre Bilanzen aufgeräumt haben und über hohe Cash-Bestände verfügten. „Damit haben sie ihre Position als Schuldner deutlich verbessert“, sagt der Fondsmanager.
Interessante Unternehmensanleihen findet der Fondsmanager derzeit in den Bereichen Telekommunikation und Versorger. Zudem investiert er in Nachranganleihen im Bankensektor. Die Sektoren Industrie, Konsumgüter und Senioranleihen des Bankensektors hat Kolad untergewichtet. Bei der Länderallokation stehen Schweden, Norwegen und Italien im Fokus. Die übrigen europäischen Peripheriestaaten sind untergewichtet, Unternehmensanleihen aus Kerneuropa sind neutral gewichtet.
Der von Tugrul Kolad verwaltete Pioneer Funds Austria – Euro Corporate Bond (AT0000859046) wurde zuletzt von der Ratingagentur Morningstar ausgezeichnet: Sie kürte den Fonds bei ihren diesjährigen Awards zum besten Portfolio in der Anlagekategorie „EUR Corporate Bond Fund“. In den vergangenen fünf Jahren verzeichnete der Fonds ein jährliches Plus von fünf Prozent (Stand: 27.03.2012).
Über Pioneer Investments
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