Anhaltend schwieriges Umfeld für Dienstleistungsanbieter
Laut der Expertin gebe es beispielsweise Schieferöl- und Gasproduzenten mit robusten Bilanzen und sehr tiefen Produktionskosten. „Sie profitieren von reduzierten Kosten ihrer Dienstleistungsanbieter und von anhaltenden Gewinnen durch technologische Effizienz, und gehen gestärkt aus der Krise hervor“, sagt Pflugi.
Hingegen dürften gerade Drittanbieter, die sich jüngst wieder erholten, erneut hart getroffen werden. Viele dieser Dienstleister wickeln immer noch Aufträge ab, die sie in einem höheren Preisumfeld geschlossen haben, weshalb auch die Q3- und Q4-Ergebnisse nicht allzu stark leiden dürften. „Allerdings zwingt die zurückgehende Nachfrage diese Unternehmen zu Preissenkungen. Deshalb dürfte es hier Anfang 2016 für Investoren zu bösen Überraschungen kommen“, erwartet Pflugi.
Solar- und Windenergie-Branche mit steigender Nachfrage
Mit Blick auf Unternehmen der Solar- und Windenergie-Branche ist Pflugi positiv gestimmt; die Expertin rechnet mit einer zunehmenden Nachfrage im zweiten Halbjahr. Deshalb hat sie den Anteil von Solar- und Windkraft-Unternehmen in ihrem Fonds signifikant erhöht. Beide Sektoren hätten in der Vergangenheit gelitten, weil Investoren annahmen, dass vor allem der fallende Ölpreis Auswirkungen auf diese haben könnte. Tatsächlich jedoch konkurrieren sie primär mit dem Strompreis, der von anderen Faktoren, wie Gas-, Kohle- und Kernkraftpreis sowie Netzkosten beeinflusst wird.
„Die globale Solar-Nachfrage könnte 2016 circa 40 Prozent steigen, vor allem durch China, Indien und die USA“, erwartet Pflugi. In China legt das aktuelle Ziel der Regierung bezüglich Installationen neuer Anlagen eine Wachstumsrate von 70 Prozent im Vergleich zu 2014 nahe. „Unternehmen, die dem USSolar-Markt zuzuordnen sind, bleiben besonders attraktiv“, so Pflugi weiter. Einer der Hauptakteure in den USA ist SolarCity, ein Anbieter, der sich auf das Leasing von Solaranlagen für Wohnhäuser spezialisiert hat: Das Unternehmen installiert Solar-Panels mit tiefen Initialkosten für Hausbesitzer, die stattdessen niedrige monatliche Raten an das Unternehmen entrichten müssen.
„Im Windenergiesektor sehen wir attraktive Wachstumschancen für Betreiber und Lieferanten von Turbinen in Lateinamerika und Asien“, so Pflugi. Chinas Windkraft-Unternehmen profitieren besonders von dem Wachstum der Installation neuer Anlagen. Boer Power, ein chinesischer Stromnetz-Anlagenlieferant, kommen die Bemühungen von China zu Gute, die Energieeinsparungen zu verbessern. Saubere Energie soll unterstützt und das Energieversorgungsnetz weiter ausgebaut werden. „Wir mögen auch den spanischen Windturbinen-Hersteller Gamesa, der vor allem durch seine führende Position in Indien und Lateinamerika Wachstum generiert. Das Unternehmen legte für 2014 besser als erwartete Geschäftszahlen vor und hat ehrgeizige Wachstumsziele für 2015 formuliert“, so Pflugi.