Die Wachstumsdynamik in diesen Ländern sorgt langfristig für entsprechende Anlagechancen an den Aktienmärkten. Allerdings müssen die Börsen der Emerging Markets auch immer wieder starke Rückschläge hinnehmen, was diese Anlageklasse für risikoaverse Investoren ungeeignet erscheinen lässt. Daher sollten bei Investition in diese Länder insbesondere die Risiken im Auge behalten werden.
Die große Anzahl von Investitionsmöglichkeiten in Länder-, Regionen- und weltweit anlegende Fonds erschwert die Auswahl eines geeigneten Produktes. Somit ist es gerade bei der Analyse von Fonds, die in Emerging Markets investieren, entscheidend, die Produkte anhand ihres Anlageschwerpunktes und des daraus resultierenden Risikoprofils zu gruppieren, da nur so ein objektiver Vergleich der einzelnen Fonds miteinander möglich ist.
Unterschiedliche Anlageuniversen
Investmentfonds, die in Emerging Markets investieren unterscheiden sich nicht nur aufgrund ihres Anlagestils oder der Größe der Unternehmen, in die sie investieren. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal sind die Länder, in die investiert wird. Eine ganze Reihe von Fonds investiert zum Beispiel nur regional, also nur in Aktien aus Asien, Osteuropa oder Lateinamerika, während andere Fonds weltweit investieren. Einige Anbieter haben ihr Anlageuniversum noch um die aufstrebenden Volkswirtschaften Afrikas erweitert. Die Vielschichtigkeit der Anlageregionen wird zudem durch die unterschiedlichen Ansätze, nach denen die Fondsmanager ihre Aktien auswählen, noch vergrößert. So investieren einige der weltweit anlegenden Fonds zum Beispiel nach dem sogenannten BRIC-Ansatz nur in Brasilien, Russland, Indien und China. Wie bei allen Aktienfonds ist auch bei Fonds, die in Schwellenländer investieren die Titelauswahl durch den Fondsmanager entscheidend für den Anlageerfolg.
Einsatz im Portfolio
Aktienfonds, die in Dividendenpapiere aus Schwellenländern investieren, bieten den Investoren eine hohes Renditepotenzial und können somit ein Portfolio aufgrund ihrer Ertragseigenschaften breiter diversifizieren, als dies mit Anlagen in den Industrienationen möglich ist. Da ein hohes Ertragspotenzial auch immer mit entsprechenden Risiken verbunden ist, sollten Aktienfonds, die in Schwellenländer investieren, in einem gut diversifizierten Portfolio nur als Beimischung genutzt werden. Entsprechend sollte die Investitionsquote in diese Anlagekategorie 10% der Aktienquote des Portfolios nicht übersteigen. Hierbei ist zu beachten, dass auch „normale“ weltweit investierende Aktienfonds in Titel aus den Schwellenländern investieren, was bei der Ermittlung der entsprechenden Quoten berücksichtigt werden muss.
Wie bei allen Kapitalmarktprodukten gibt es auch bei Fonds, die in die sogenannten Emerging Markets investieren, keine Methode, die Gewinner von morgen zu bestimmen, da die Favoriten von morgen erst im Nachhinein, also übermorgen, bekannt sind. Allerdings hilft die sorgfältige Analyse der Anlagephilosophie eines Fonds dabei, die Produkte zu finden, die aufgrund ihrer Ausrichtung und des Anlageschwerpunktes zu dem jeweiligen Anlagezweck passen und somit für den Investor langfristig erfolgversprechend erscheinen.
Da aber auch eine sehr sorgfältig ausgeführte Analyse nicht verhindern kann, dass ein Fonds seine Erfolge aus der Vergangenheit in der Zukunft nicht fortsetzt, müssen auch die Ergebnisse der Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Emerging Markets regelmäßig kontrolliert werden. Trotz dieser Einschränkungen sind Aktienfonds, die in Unternehmen aus Schwellenländern investieren, aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung dieser Länder ein wichtiger Baustein für den langfristigen Vermögensaufbau und sollten entsprechend der Risikoneigung der Investoren genutzt werden.
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