In der Aussenwirtschaftstheorie ist der Begriff des komparativen Vorteils bekannt: Wo ich als Anleger überlegene Informationen habe, setzte ich geziehlt auf aktive Investments. Den „Rest“ decken ETFs ab. Mit vollreplizierenden ETFs oder mit ETFs unter Einbeziehung eines Swaps?
Exchange Traded Funds (ETFs) mit Swap bestehen meist aus einem Aktienportfolio und zusätzlich einem Swap. Sie sind Sondervermögen wie traditionelle Investmentfonds und vollreplizierende ETFs. Im Gegensatz zu physisch-replizierenden ETFs erschliessen sie nahezu alle Anlageklassen und können dem Anleger neben einer Kostenersparnis einen Steuervorteil bieten.
Der Swap ist ein einfaches Tauschgeschäft, das dafür sorgt, dass die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Index sehr genau und preisgünstig abgebildet wird. Gerade bei breiten Indizes, wie dem MSCI World und dem MSCI Emerging Markets, ist die vollständige Nachbildung aus Kostengründen schwierig. ETFs mit Swap erschliessen zudem Anlagemöglichkeiten, die vollreplizierend nicht darstellbar sind, wie zum Beispiel Rohstoff- oder Short-ETFs.
Insbesondere für Langfristanleger gibt es bei ETFs mit Swap ein weiteres Plus: Den Steuerstundungseffekt. Ordentliche Erträge, wie sie bei Vollreplizierern anfallen, werden bei ETFs mit Swap zu Kurszuwächsen. Sie unterliegen erst bei Verkauf der Besteuerung.
Unabhängige Experten halten ETFs mit Swap und physisch nachbildende ETFs übrigens für gleich sicher.
Thomas Meyer zu Drewer ist Geschäftsführer von Comstage, der ETF-Marke der Commerzbank. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung mit ETFs und Investmentfonds aus verschiedenen beruflichen Stationen.