Den Gewinnen von 2015 ging keine Baisse voraus. Der rasante Kursanstieg fand im April, bei ca. 12.300 Punkten, ein abruptes Ende. Die anschließend zähe Seitwärtsbewegung mündete im August in einem heftigen Ausverkauf. Panikartige Verkäufe ließen am 24.08.2015 den Dax 4,7 Prozent verlieren – Intraday waren die Verluste mit 6,4 Prozent sogar noch größer! Wer blind den steigenden Kursen folgte, leckt sich heute noch die Wunden, der Dax hat seine stolzen Gewinne fast komplett wieder abgegeben. Ein Einzelfall? Ganz sicher nicht!
In den Medien ist oft die Rede von einer sechsjährigen Hausse, die nach der Finanzkrise, im März 2009, geboren wurde. Die Korrektur von mehr als 30 Prozent im Sommer 2011 wird dabei oft übersehen, der Dax verlor im Gesamtjahr 14,7 Prozent. Rückblickend muss festgestellt werden, dass es in den letzten 10 Jahren viermal zu heftigen Kursrückgängen kam, die den Dax mehr als 20 Prozent gekostet haben. In der Finanzkrise 2008 lagen die Verluste bei annähernd 60 Prozent. Oftmals kennen wir diese Dimensionen nur aus den Schwellenländern, leider sind Rückschläge dieser Größenordnung jedoch auch in den Industrieländern bittere Realität.
Die Asymmetrie von Verlusten macht vielen Anlegern zu schaffen, nicht jedem ist sie jedoch bewusst. Wer 50 Prozent verliert, benötigt 100 Prozent Gewinn, um wieder den Ausgangswert des Portfolios zu erlangen. Liegen die Verluste bei den oben beschriebenen 60 Prozent, benötigt das Portfolio bereits sagenhafte 150 Prozent Gewinn, um die Null-Linie zu erreichen. 150 Prozent Börsengewinn entsprechen einer fünfjährigen Hausse im Dax mit p.a. Renditen von 20 Prozent – ein sehr anspruchsvolles Szenario!
Doch warum fünf Jahre warten, wenn sich Verluste und Volatilität systematisch begrenzen lassen? Publikumsfonds lassen sich für den Fall schwacher Marktphasen mit einem trendfolgenden Sicherungssystem ausstatten. Das System generiert insgesamt drei verschiedene Sicherungssignale, die alle verschiedene Fristigkeiten aufweisen und unabhängig voneinander auftreten. Bei zwei Sicherungs-Signalen wird die AktienInvestitionsquote auf 75 Prozent, bei drei Sicherungs-Signalen auf maximal 50 Prozent gesenkt. Die Umsetzung erfolgt schnell und kostengünstig über Index-Futures. Physisch bleibt das Portfolio unverändert, da keine Wertpapiere verkauft werden müssen.
Fazit: Die Masse hat längst nicht immer Recht! Kurzfristige Erfolge sind schön, in der Kapitalanlage zählt aber vor allem langfristiger und nachhaltiger Erfolg. Und dieser lässt sich nur erzielen, wenn Verluste minimiert werden!
Wolfgang Zinn, Geschäftsführer bei GS&P Grossbötzl, Schmitz & Partner