„Für Anleihen aus den Ländern mit höchster Bonität rechnen wir mit einem moderaten Anstieg der Renditen. Das Erfolgsrezept für Anleiheinvestoren wird sein, regionale Risikoprämien und Währungschancen gezielt zu nutzen. Relative Value ist dabei das Schlagwort. Währungen sind im kommenden Jahr eine elementare Komponente für den Gesamtertrag.“
„Die großen internationalen Währungsräume entwickeln sich in verschiedene Richtungen. Im kommenden Jahr wird sich diese Entkopplung noch verstärken. Die Zentralbanken reagieren unterschiedlich auf die Wirtschaftsdynamik ihrer Märkte. Während in den USA und in Großbritannien die geldpolitischen Zügel angezogen werden dürften, stehen in der Eurozone und in Japan die Zeichen auf eine Fortsetzung der ultralockeren und unkonventionellen Geldpolitik. So dürfte die EZB mit Anleihekäufen für Impulse in Europa sorgen. Quantitative Easing (QE) hat sich bisher als Treiber für steigende Aktienkurse sowie Immobilien- und Anleihepreise erwiesen – und wird dies auch 2015 tun.“
Weltwirtschaft
„Die USA werden im Jahr 2015 die Führungsrolle im weltwirtschaftlichen Zyklus übernehmen. Positiv sehen wir in Europa, dass sich die wirtschaftliche Dynamik in den ehemaligen Krisenländern wieder beschleunigt. Das ist ein Zeichen, dass die Strukturreformen in den Peripherieländern greifen. Aber noch ist der Kontinent wirtschaftlich auf einer Durststrecke.“
Zinsen
„2014 war geprägt vom weltweiten Niedrigzinsumfeld. Dieses hat Auswirkungen auf alle Teilbereiche der Geldanlage. Gerade bei geldmarktnahen Anlagen ist die reale Verzinsung negativ – es ist also eine reale Geldvernichtung. Das macht die Vermögensbildung und die Auswahl der richtigen Anlagestrategie immer schwieriger. Allerdings hat nicht zuletzt die Diskussion um Negativzinsen auf Sparguthaben vielen Anlegern diese Problematik noch einmal sehr plastisch vor Augen geführt.“
Aktien
„An Aktien führte 2014 kein Weg vorbei. Und diese Aussage gilt auch für 2015. Ein Investment im DAX hat Anlegern in den letzten Jahrzehnten im Durchschnitt eine Rendite von etwas über 7% gebracht – wenn auch bei einer ziemlich hohen Schwankungsbreite. Eine ähnliche Größenordnung erwarten wir auch für 2015 – was ein ganz normales Aktienjahr bedeutet. Aktien haben Ertragspotenzial trotz steigender Herausforderungen.“
„Für den deutschen Leitindex gehen wir auf Zwölfmonatssicht von 10.400 Punkten aus. Allerdings wird die grundsätzliche Aufwärtsbewegung sehr volatil sein. Auch 11.000 Punkte und mehr sind zwischenzeitlich möglich. Zudem gilt: Während in den USA die Rekordgewinne der Unternehmen mit immer neuen Rekordständen an den Börsen gefeiert werden, hat sich der DAX bisher erst zaghaft an seinen bisherigen Höchststand herangepirscht.“
Deutsche AWM-Prognosen Dezember 2015
DAX: 10.400 Punkte
Euro Stoxx 50: 3.400 Punkte
S&P 500: 2.130 Punkte
MSCI Asia ex Japan 620 Punkte
Euro/US-Dollar 1,1700 US-Dollar
Gold 1.250 US-Dollar
Deutsche Bundesanleihen (10 Jahre) 0,95%
US-Staatsanleihen (10 Jahre) 2,60%