Investmentfonds

Der verflixte Yen

Der wichtigste Trend der letzten Monate an den Finanzmärkten war zweifelsohne die neue Geldpolitik in Japan, die zu einer dramatischen Abwertung des Yen geführt hat. Für die Wachstumsaussichten Japans sind das gute Nachrichten. Der Einschuss frischer Liquidität soll die Binnennachfrage beleben, während die Schwächung des Yen den Exportsektor stärkt. Doch was bedeutet das für den Rest der Welt und vor allem für jene Schwellenländer, die – ähnlich wie Japan – stark vom Exportwachstum abhängen?

Der neue geldpolitische Kurs Japans könnte sich für die gesamte Welt als günstig erweisen. Damit wirft – nach Fed, Bank of England und in geringerem Maße der EZB – nun eine weitere wichtige Zentralbank die Notenpresse an. Sofern dies zu einem höheren Wirtschaftswachstum in Japan führt, müssten eigentlich auch andere Länder davon profitieren. Wohl wichtiger ist jedoch, dass das Beispiel Japans die EZB und andere noch konservativere Zentralbanken zu einer entschlosseneren Geldpolitik animieren könnte. Insgesamt hat der politische Kurswechsel in Japan die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das weltweite Liquiditätswachstum auf hohem Niveau anhalten wird. Das dürfte diejenigen Schwellenländer begünstigen, die zur Finanzierung ihrer Leistungsbilanzdefizite am stärksten auf ausländische Kapitalzuflüsse angewiesen sind. Zugleich könnte dies den Anleihemärkten der aufstrebenden Welt neue Impulse verschaffen, obwohl Schuldtitel von den Emerging Markets vergleichsweise teuer sind und die mit ihnen verbundenen Risiken infolge der zunehmenden volkswirtschaftlichen Ungleichgewichte in einigen wichtigen Ländern gestiegen sind. Die Entwicklung in Japan und insbesondere die Schwächung des Yen wirken sich vor allem in den übrigen Ländern Asiens aus. Die Abwertung des Yen um 21 Prozent gegenüber dem US-Dollar in nur vier Monaten ist natürlich enorm. Im selben Zeitraum haben nur noch der koreanische Won und der taiwanesische Dollar an Wert verloren, allerdings nur um 5 bzw. 3 Prozent. Der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit ostasiatischer Exportländer ist insofern problematisch, als dass das Wirtschaftswachstum bereits unter Druck steht: Der Welthandel weitet sich nur noch langsam aus und dürfte im Vergleich zu der Situation vor ein paar Jahren auf niedrigem Niveau verharren. Insofern müssen wir damit rechnen, dass die meisten Länder Asiens bereit sind, alles zu tun, um ihre Währungen wieder im Gleichschritt mit dem Yen laufen zu lassen. Damit ist Währungsaufwertung kein Investmentthema mehr in der Region. Inflationssorgen könnten sich zurückmelden, falls die Geldpolitik sogar noch expansiver wird. Im Ergebnis wird das internationale Kapital ein Engagement an den Aktienmärkten der asiatischen Schwellenländer jetzt noch kritischer sehen, als dies bereits im Hinblick auf Chinas Wachstumsaussichten der Fall war. 

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