Investmentfonds

Das Spiel mit der Volatilität

Die Anlage in Volatilität als Absicherungsstrategie eines Portfolios vor möglichen Verlusten an den Aktienmärkten ist untersucht worden. Die Volatilität beschreibt grundsätzlich die Schwankungsbreite eines Index oder eines Wertpapiers. Gleichzeitig kann aber diese Strategie in Zeiten tiefer Zinsen und drohender Kursverluste bei Anleihen im Falle eines Zinsanstieges als alternative Renditequelle betrachtet werden. Wie das? Volatilität bringt hervorragende Diversifikationseigenschaften mit, weil die Volatilität zu den meisten Anlageklassen, vor allem aber zu Aktien stark, negativ korreliert ist. Das bedeutet positive Renditen bei fallenden Aktienkursen und spricht für eine Beimischung zu einem Aktienportfolio.

Das optimal gemischte Portfolio hält 80% US-Aktien (S&P 500 Index) und 20% Volatilität (S&P 500 VIX Mid-Term Futures Index; VIX = Volatility Index). Mit diesem Verhältnis kann langfristig daßelbe tiefe Risikoniveau (rund 9%) wie für ein gängiges ausgewogenes Portfolio erreicht werden. Zusätzlich unterliegt diese Volatilitätßtrategie einer halbjährlichen Umschichtung zwecks Wiederherstellung der Ziel-Allokation, dem so genannten «Rebalancing». Durch die halbjährliche Wiederherstellung der Ziel-Allokation können Transaktionskosten tief gehalten werden und die Renditechancen verbeßern sich und damit auch das Risiko-Rendite-Verhältnis, dem so genannten Sharpe Ratio. Die Rendite der optimalen Volatilitätßtrategie liegt über die letzten 8 Jahre bei rund 10% pro Jahr und das Risiko bei fast 9% was zu einer hohen Sharpe Ratio von knapp 1 führte. Der US-Aktienmarkt allein im Vergleich rentierte mit einer Rendite von 7% pro Jahr bei einem Risiko von rund 16%. Dies führte zu einer deutlich tieferen Sharpe Ratio von etwa 0.4.

Wann macht so eine Volatilitätßtrategie von 80% Aktien und 20% Volatilität Sinn?
Erwartet der Anleger wiederkehrende Krisensituationen, bei der die Volatilität ansteigt, teilweise schnell und stark, dann erscheint eine Investition in Volatilität als Absicherung als geeignet. Bei einer stärkeren Korrektur an den Aktienmärkten, wird der Anleger Volatilität kaufen wollen und auf einen Anstieg setzen. Erwartet er dagegen eine stetig sinkende Volatilität, also positive oder negative Trends an den Aktienmärkten, macht eine permanente Absicherung des Portfolios mittels einer Volatilitätßtrategie wenig Sinn, weil damit nur Kosten entstehen. Bei sinkender Volatilität wird die Rendite nur aus dem Aktienteil generiert, die Volatilitätskomponente erzeugt Verluste.

Welche Anlagemöglichkeiten kann der Anleger in Betracht ziehen?
Der Anleger kann Volatilität mit VIX Futures ETNs (Exchange Traded Notes) kaufen und mit einem Kauf des Aktienmarktes S&P 500 über einen ETF (Exchange Traded Fund) oder Kauf eines Aktienmandats bei einer Bank kombinieren.


Von PETER BEZAK, Portfolio Stratege, Bank J. Safra Sarasin

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