Investmentfonds

Blockchain-Technologie könnte Vertrauensbildung in der Wirtschaft revolutionieren

Autor: Mark Hawtin, Investment Director für Technologieaktien bei GAM Investments

geralt / Pixabay

Blockchain hat sich weltweit als vertrauenswürdiges Instrument etabliert, dank schlagzeilenträchtiger Beispiele wie das der Musikerin Grimes, die Millionen von Dollar für NFTs verdiente (konkret sechs Millionen Dollar), oder das des Twitter-Gründers Jack Dorsey, der seinen ersten Tweet für drei Millionen Dollar verkaufte. Jack Dorseys Tweet ist unanfechtbar auf der Blockchain verewigt, wodurch dessen Duplizierung, Fälschung oder Diebstahl ausgeschlossen ist; dieser Tweet gilt daher als absolut authentisch.

Blockchain war in den vergangenen zwei Jahren ein wichtiges Entwicklungsfeld für uns. Wir haben viel Zeit in das detaillierte Verständnis der Technologie investiert, wobei unsere Schwerpunkte auf den Themen Automatisierung des Vertrauensbildungsprozesses in Branchen wie Finanzdienstleistungen, Dokumentenmanagement und -signierung sowie der Unternehmensverwaltung liegen. Auch wenn Blockchain vielfach nur als die Technologie hinter den Kryptowährungen gesehen wird, zeigt sich, dass diese Technologie mittlerweile durch den Einsatz von NFTs breite Anwendungsgebiete erschlossen hat. NFTs sind Teil der Ethereum-Blockchain, einem nicht ausschließlich für die Ausgabe von Kryptowährungen, sondern auch für die Speicherung anderweitiger Informationen entwickelten Protokolls, welches die Erstellung von «Smart Contracts» und «Asset Repositories» ermöglicht. Grundsätzlich lässt sich alles, was einen eindeutigen Eigentumsnachweis erfordert, über die Blockchain abbilden.

Authentifizierung über NFTs der nächste disruptive Trend?

Der bislang möglicherweise erstaunlichste unter Einsatz von NFTs zustande gekommene Verkauf war wohl der des Werks „Everydays“ des Digitalkünstlers und Grafikdesigners Beeple, welches für 69,3 Millionen US-Dollar über das Auktionshaus Christie’s verkauft wurde. Dieser außergewöhnliche Preis, einer der höchsten, der jemals für ein Werk eines lebenden Künstlers gezahlt wurde, verdeutlicht den hohen Stellenwert der Authentifizierung mittels unveränderbarer Signatur. Wir sind überzeugt, dass Käufer bereit sind, einen erheblichen Aufpreis für Objekte zu zahlen, für deren Erwerb das Betrugspotenzial ausgeschlossen werden kann.

Das Konzertkartengeschäft würde sich als konkretes Anwendungsgebiet anbieten. Die gesamte, stark von Betrug geprägte Branche ließe sich innerhalb der Blockchain-Welt völlig vertrauenswürdig gestalten. Jedes für eine Veranstaltung ausgestellte Ticket ließe sich in der Blockchain mit einer eigenen, eindeutigen digitalen Identität hinterlegen. Dies wiederum eliminiert nicht nur den Ticketbetrug, sondern ermöglicht darüber hinaus eine völlig neue Art und Weise des Eventmanagements. Mit Hilfe von «Smart Contracts» lassen sich zudem die Ticketbestimmungen verwalten. Beispielsweise ließe sich über einen «Smart Contract» auf der Blockchain explizit das Verbot eines Weiterverkaufs bzw. Handels mit Tickets bestimmen.

Vielfacher Einsatz bei Transaktionen von Vermögenswerten

Die Ausbaumöglichkeiten dieses Systems sind grenzenlos und die disruptiven Auswirkungen werden unseres Erachtens weitreichend sein. Im Falle eines dezentralen Blockchain-Ticketing-Systems wären beispielsweise Dienstleistungen von Unternehmen wie Ticketmaster oder Eventbrite nicht mehr erforderlich. Der Prozess der Platzierung von Immobilienvermögen unter Einsatz der Blockchain-Technologie könnte den Prozess des Erwerbs und des Verkaufs von Immobilien erheblich vereinfachen mit der Folge, dass die Zukunft der traditionellen Eigentumsübertragung in Frage gestellt wäre. Einfach ausgedrückt: Überall dort, wo Vertrauen ein notwendiger Bestandteil der Abwicklung von Vermögenswertetransaktionen ist, könnte die Blockchain den Bedarf an Anwälten oder Handelsplätzen wie Auktionshäusern oder Ticketing-Plattformen ersetzen.

Darüber hinaus vertreten wir seit langem die Meinung, dass der Einsatz der Blockchain-Technologie den Vertrauensschaffungsprozess in der Wirtschaft revolutionieren wird. Der Einsatz von NFTs in der Kunstwelt hat bereits gezeigt, welche Prozesse abgewickelt werden können, sobald ein geeignetes System zur Verfügung steht. In den kommenden zehn Jahren werden wir voraussichtlich erhebliche Veränderungen bei der Erfassung von Transaktionen aller Art erleben. Das Forschungsunternehmen Global Market Insights schätzt das jährliche Wachstum des Blockchain-Marktes für den Zeitraum von 2020 bis 2025 auf 70 Prozent, was einem Marktvolumen von 25 Milliarden US-Dollar entspricht. Unseres Erachtens sind Wachstum und Geschäftsmöglichkeiten in diesem Bereich offensichtlich und deren Größenordnungen werden vermutlich massiv unterschätzt.

(GAM)

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