Während sich die Industrieländer positiv präsentieren, bleibt die Situation der meisten Schwellenländer schwierig. Die Lage vieler südamerikanischer und asiatischer Volkswirtschaften ist problematisch. Allerdings entwickeln sich manche Volkswirtschaften, wie Mexiko oder Südkorea, positiv. Besonders kritisch ist die Situation in Südafrika sowie in der Türkei. Beide Länder widersetzen sich aktuell dem Verfall der Landeswährungen und versuchen, die Abwertungsspirale mit aggressiven Zinserhöhungen zu durchbrechen. Insbesondere die Türkei verunsichert viele Anleger durch die drastische Zinserhöhung um 4 bis 5 Prozent. Die Probleme vieler Schwellenländer haben aber angesichts des mittlerweile wieder stabilen Wachstums in allen großen Wirtschaftsräumen nur geringe Auswirkung auf die globale Konjunkturentwicklung.
Handlungsempfehlungen
Aktien
- Ein solides Wirtschaftswachstum in Kombination mit einer mäßigen Inflation spricht 2014 wieder für Investments in Aktien. Anfang des Jahres kam es zwar zu teils deutlichen Kursverlusten, die jedoch zum großen Teil auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen waren. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen zeigt weiter nach oben. So haben über ca. 70 Prozent der US-amerikanischen Unternehmen die Gewinnerwartungen zuletzt übertroffen. Allerdings ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei vielen US-Aktien mittlerweile schon am bzw. über dem langfristigen Durchschnitt, weil sich die Gewinne der Unternehmen 2013 nicht genauso schnell nach oben entwickelt haben wie die Kurse. Die entscheidende Frage ist demnach, ob es die Unternehmen weiterhin schaffen, die Gewinnerwartungen zu übertreffen.
- Aufgrund des positiven konjunkturellen Umfelds ist dies möglich, aber 2014 wird an den Börsen ein deutlich schwankungsintensiveres Jahr werden als 2013. Unternehmen, die die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen, dürften deutlich abgestraft werden.
- Besonderes Potenzial versprechen nach wie vor europäische Titel, zunehmend auch in den europäischen Peripheriestaaten. Japanische Titel sollten aufgrund der anhaltend expansiven Geldpolitik der japanischen Zentralbank unbedingt währungsgesichert werden. Aufgrund der großen Abhängigkeit des japanischen Wachstums von einem schwachen Yen untergewichtet die BTV japanische Aktien derzeit, da es fraglich ist, ob notwendige Reformen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum erfolgreich umgesetzt werden.
- Eine überdurchschnittliche Entwicklung verzeichnen derzeit die Branchen Informationstechnologie und Finanzen sowie über alle Branchen hinweg kleinkapitalisierte Werte aus Europa. Gerade Titel von Unternehmen aus dem Bereich Informationstechnologie bieten attraktive Investitionsmöglichkeiten. Weniger konjunkturabhängige Branchen, wie die Versorger, werden sich im laufenden Jahr weiterhin unter Durchschnitt entwickeln.
Anleihen
- Gleich zu Beginn des laufenden Jahres warteten die globalen Anleihemärkte mit einem überraschenden Ergebnis auf. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Renditerückgang von 30 Basispunkten gegenüber dem Ende des Vorjahres verzeichnet. Die sich abzeichnenden verbesserten makroökonomischen Rahmenbedingungen in den Industriestaaten werden jedoch dazu führen, dass die Renditen mittel- bis langfristig wieder steigen werden.
- Die Anleihemärkte der Schwellenländer sind derzeit von einem ausgeprägten Vertrauensverlust geprägt. Insbesondere Staatsanleihen von Schwellenländern in Lokalwährungen sollten gemieden werden. Wer ein größeres Risiko nicht scheut, für den bieten Mexiko und Südkorea gute Chancen. Sowohl die gute Konjunktur als auch die starke Unabhängigkeit der Zentralbanken führt in diesen Ländern zu einem vergleichsweise stabilen Investitionsumfeld.
- High-Yield-Unternehmensanleihen weisen weiterhin das aussichtsreichste Renditepotenzial auf, bei gleichzeitig moderaten Ausfallrisiken.
Rohstoffe & Gold
- Auf dem Rohstoffmarkt drückt das Überangebot weiterhin auf die Preise. Der konjunkturelle Aufschwung der Weltwirtschaft bleibt immer noch unter dem langjährigen Mittel. Der fehlende Inflationsdruck in Verbindung mit höheren Renditen in den Industrieländern sowie einem reduzierten Risiko an den Finanzmärkten spricht gegen ein signifikantes Aufwärtspotential von Gold.




