Investmentfonds

Emerging Market Bonds auf Krisenkurs?

Schwellenländer erleben derzeit mal wieder einen Investment-Boom. Insbesondere Staatsanleihen erleben einen Hype wie zuletzt im Jahre 2010. Doch die massive Liquiditätsflut birgt auch Gefahren, die Investoren nicht unterschätzen sollten.

Anleger in europäische Staatsanleihen haben derzeit das Nachsehen. Zehnjährige Staatsanleihen des Bundes bringen derzeit Negativ-Renditen und so müssen Investoren auf ihrer Suche nach Rendite in immer entferntere Märkte vordringen. So profitieren seit der Anpassung der Geldpolitik in Europa und Japan nicht nur europäische Unternehmensanleihen, sondern auch Anleihen aus Schwellenländern von dem Appetit internationaler Investoren.

Ende Juli hielten Emerging Market Bonds ein Volumen von mehr als 18 Milliarden US-Dollar, im August sind bislang fünf weiter Milliarden hinzugekommen, meldet der Datenanbieter EPFR. Eine vergleichbare Situation zum Höhepunkt der Finanzkrise in den Jahren 2008 und 2009.

Die Zahl der Emissionen hat zwar im Vorjahresvergleich ebenso zugenommen, jedoch reicht das Angebot bei weitem nicht aus, um diese enorm hohe Nachfrage zu decken. Brancheninsider schätzen die Zunahme der Nachfrage auf knapp 50% bis zum Jahresende 2016.

Die Auswirkungen des Rendite-Rennens

Der Effekt auf Rendite zeigt sich am deutlichsten an der Handelbarkeit der Anleihen. Zum Beispiel befanden sich die Spreads von qualitativ hochwertigen Emerging-Market Bonds bislang auf einem ähnlichen Niveau wie die von US-Junk Bonds, begründet in Währungs- und politischen Risiken der Schwellenländer. Weil jedoch Investoren immer intensiver nach Anleihen mit einer hohen Zinszahlung suchen, werden Emerging-Market-Anleihen jetzt wie Corporate Bonds gehandelt, dies bestätigen Daten der Rating-Agentur Moody’s.

Langfristige Investoren bleiben jedoch wachsam und ruhen sich nicht auf den Wertsteigerungen der Vergangenheit aus. Die aussergewöhnlich hohe Nachfrage im laufenden Jahr hat die Kurse der Schwellenländer-Anleihen in die Höhe getrieben. Eine fundamentalwirtschaftliche Verbesserung der Emerging Markets kann jedoch nicht grundsätzlich bescheinigt werden. Sollte die Nachfrage plötzlich ausbleiben oder das Angebot der Neuemissionen schlagartig steigen, könnte das die Balance der Märkte gefährden und zu unkontrollierbaren Preisentwicklungen führen.

Die  europäischen Staatsanleihen mit Negativ-Zinsen werden die Investoren weiterhin dazu verführen, sich in Marktsegmenten mit höherem Renditenversprechen umzuschauen. Als Folge sind Kurssteigerungen einerseits, aber auch Zinsverfall andererseits zu erwarten. So sprach Paul Singer, Fondsmanager des 28 Milliarden Dollar schweren Elliot Management Hedge Fonds zuletzt von der größten Bond-Blase in der Geschichte. Er hält einen plötzlichen und intensiven Crash des Marktes für denkbar.

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