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Emerging Markets

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Mit gezielten Investitionen vom Wachstum der Schwellenländer profitieren

In den vergangenen Jahren waren die Schwellenländer oder auch Emerging Markets immer wieder ein Thema, das die Anleger beschäftigt hat. Denn diese Länder weisen in der Regel ein großes volkswirtschaftliches Wachstum auf. Zudem zeigten einzelne Märkte beziehungsweise einzelne Fonds immer wieder eine sehr gute Wertentwicklung, wodurch die Investoren auf sie aufmerksam wurden. Allerdings stellt sich vielen Investoren die Frage, ob sie mit ihren Investitionen tatsächlich vom
Wachstum innerhalb der Schwellenländer profitieren oder nur verstärkt vom globalen Wirtschaftswachstum, denn schließlich gelten viele Emerging Markets als die Werkbänke der Industrienationen und die Entwicklung der entsprechenden Branchen und Sektoren hängt dementsprechend von den wirtschaftlichen Trends in den Industrienationen ab.

Oder, anders gefragt, kann ich als Anleger nicht über Investitionen in die großen Namen, zum Beispiel aus dem Segment der Autobauer oder Luxusartikelhersteller, aus den Industrienationen auch vom Wachstum in den Emerging Markets profitieren?

Grundsätzlich betrachtet ist es aufgrund der Globalisierung so, dass ein Anleger durch Investitionen in Unternehmen aus den Industrienationen, die in den Schwellenländern aktiv sind, auch vom Wachstum in dieserRegion profitieren können. Aber eben nur auch – das heißt, der Anleger profitiert hier zum Beispiel nicht direkt von dem steigenden Konsum der wachsenden Mittelschicht in Schwellenländern, da die großen Unternehmen daneben in anderen Regionen aktiv sind und die Entwicklung im Übrigen auch von anderen Faktoren abhängig ist. Ebenso sind die großen Konzerne aus den Emerging Markets weltweit tätig, wodurch ihr Erfolg oft maßgeblich von den Entwicklungen in den Industrienationen abhängt. Allerdings
profitieren die großen Unternehmen aus den Schwellenländern oftmals zusätzlich vom Wachstum in den Emerging Markets, da sie zwar global ausgerichtet, aber trotzdem auch als lokale Anbieter auftreten und so von den Trends innerhalb der einzelnen Schwellenländer profitieren können.

Um von den positiven Entwicklungen, die oftmals auch während internationaler Krisen in den einzelnen Länder weiter vor sich gehen, zu profitieren, bieten sich Fonds an, die in Unternehmen mit einer niedrigen Marktkapitalisierung,
die sogenannten Small Caps aus den Emerging Markets, investieren. Denn gerade in diesem Segment findet man zum Beispiel die Handelsketten, die lokal in den einzelnen Ländern oder der Region tätig sind und so vom steigenden Konsum profitieren. Ebenso findet man in diesem Segment Hersteller von Lebensmitteln, die speziell auf den Geschmack der Menschen in ihren Zielmärkten abgestimmt sind und so, zum Beispiel mit „Convenience Food“, ebenfalls vom steigenden Wohlstand profitieren. Allerdings können diese Fonds auch ein ganz anderes Rendite-/Risiko-Profi l aufweisen als Fonds, die in große Unternehmen investieren und sollten aus diesem Grund nur von erfahrenen Anlegern mit einer entsprechenden Risikotragfähigkeit genutzt werden.

Insgesamt betrachtet ist es für Investoren, die global anlegen wollen, sinnvoll, direkt in Schwellenländer zu investieren, um so vom höheren Wachstum in diesen Ländern profitieren zu können. Bei der Fondsauswahl sollten Anleger darauf achten, dass die von ihnen gewählten Fonds nicht nur in großen Unternehmen investieren, sondern auch einen Teil des verwalteten Vermögens in kleine Unternehmen anlegen. Eine andere Möglichkeit, dies zu erreichen, ist, einen spezialisierten Fonds für große Unternehmen zu kaufen und diesem einen spezialisierten Fonds für kleine Unternehmen aus den Schwellenländern beizumischen.

DETLEF GLOW, LIPPER & MEIN GELD

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

 

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EMERGING MARKETS

Emerging Markets trotzen Trump

„Trump ist ein Schock vor allem für Schwellenländer und deren Währungen.“ Mit dieser Aussage reagierte im Februar Michael Hasenstab, Rentenmanager bei Franklin Tempelton, auf eine mögliche Neuausrichtung der Wirtschafts- und Handelspolitik der neuen US-Administration unter Präsident Donald Trump. Seine Sorge: ein verstärkter Protektionismus verschlechtere die Absatzchancen von Unternehmen aus den Emerging Markets. Zudem würden die angedachten wirtschaftspolitischen Maßnahmen
Trumps die US-Wirtschaft weiter beflügeln, was zu einem Anstieg der Inflation und in dessen Folge zu einem höheren Zinsniveau in den USA führen dürfte. Mit dieser Befürchtung steht Hasenstab nicht allein. Auch der Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF), Maurice Obstfeld, hatte im Januar skeptische Töne angeschlagen. „Die Unsicherheit für die Schwellenländer ist größer geworden“, so der IWF-Experte in seinem Ausblick für die Weltwirtschaft. Ein starker Dollar würde insbesondere solche Länder und Unternehmen belasten, die in US-Dollar verschuldet seien. Vor allem für Mexiko, Brasilien und Indien korrigierte der IWF seine Prognose zum Teil deutlich nach unten.

ERSTER SCHOCK SCHEINT ÜBERWUNDEN

Märkte neigen bekanntermaßen zu Übertreibungen. Und tatsächlich hatten die Anleger nach der Wahl von Donald Trump zunächst mit einem erheblichen Abzug ihrer Gelder aus den Emerging Markets reagiert. Ablesen lässt sich dies unter anderem am
DB Emerging Markets Liquid Eurobond Index oder am MSCI Emerging Markets Index. Beide Barometer rauschten im November steil zunächst nach unten. Seit Anfang Januar allerdings geht es wieder bergauf, und inzwischen weist der MSCI Emerging Markets Index sogar einen höheren Stand auf als noch vor Wahl von Donald Trump. Ablesen lässt sich dieser Positivtrend auch an den Auswertungen des französischen ETF-Anbieters Lyxor. In seiner Februar-Auswertung für den europäischen
ETF-Markt stellte das Fondshaus signifikante Mittelzuflüsse bei Emerging Markets ETFs sowohl auf der Aktien- als auch auf der Rentenseite fest.

Die Aufregung hat sich also gelegt. Die Märkte scheinen wieder zur Tagesordnung übergegangen zu sein und die Lage weniger kritisch zu beurteilen als noch Ende des vergangenen Jahres. Als routinierter Marktteilnehmer hatte Michael Hasenstab diese Reaktion vorausgesehen. Trotz aller Skepsis über die weitere Entwicklung der Schwellenländer riet der Fondsmanager in seinem Februar-Interview dazu, die Dinge nüchtern zu betrachten. „Die Panik wird sich wieder legen“, so Hasenstab gegenüber dem Handelsblatt. „Die Realität ist meist weniger extrem.“ Und sie bietet vielleicht sogar neue Chancen. Das jedenfalls findet Kevin Daly, der beim schottischen Asset Manager Aberdeen auf Schwellenländer- Anleihen spezialisiert ist. Zwar sei der Ausblick für Emerging Markets-Anleihen zweifellos nicht mehr derselbe. „Zerbrechen werden EM-Anleihen an Trump jedoch nicht“, so Daly. Denn die Pull-Faktoren der meisten Schwellenländer seien nach wie vor intakt, und auch im kommenden Jahr würde die Wirtschaft in den Emerging Markets wachsen. Daly ist überzeugt: „Viele Schwellenländer stehen heute insgesamt besser da als bei früheren Ausverkäufen.“ Zwar sei mit weiteren Drehungen und Wendungen zu rechnen. Anleger sollten dabei jedoch die Chancen nicht außer Acht lassen, die sich dabei ergeben.

 

 

WEITER AUF ERHOLUNGSKURS

Trotz der Delle des vergangenen Jahres beurteilen viele Marktbeobachter die fundamentalen Rahmenbedingungen in den Emerging Markets grundsätzlich weiterhin positiv. Dabei verweisen sie unter anderem auf die Effekte einer insgesamt wachsenden Weltwirtschaft, den voranschreitenden Schuldenabbau und die steigenden Löhne einer wachsenden Mittelschicht in verschiedenen Schwellenländern. Auch Andreas Telschow, Anlageexperte bei Fidelity International, erscheinen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen günstig. Gegenüber Mein Geld wies er vor allem auf die Bedeutung gestiegener Rohstoff preise hin. „Diese Entwicklung ist für aufstrebende Länder enorm wichtig“, so Telschow. „Denn höhere Preise kommen zahlreichen rohstoffexportierenden Ländern ganz unmittelbar zugute.“ Unterstützend wirke auch der Anstieg des privaten Konsums, der in manchen Schwellenländer zu beobachten sei. „Produkte und Dienstleistungen werden stärker nachgefragt – angefangen von Bildungs- bis hin zu Bankdienstleistungen.“ Unter dem Strich dürften Anleger vor diesem Hintergrund den Emerging Markets weiterhin treu bleiben, zumal die dortigen Unternehmen
jenen aus den Industriestaaten renditetechnisch weiterhin überlegen seien. Telchows Fazit: „Die im vergangenen Jahr begonnene starke Wertentwicklung sollte sich auch in diesem Jahr fortsetzen.“

Ganz ähnlich fällt die Einschätzung bei der Deutsche Asset Management in Frankfurt aus. „Wir sehen die Schwellenländer, insbesondere die asiatischen, immer noch positiv“, heißt es dort. Auch die US-Handelspolitik stellt nach Ansicht von Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer Deutsche Asset Management, keine allzu große Gefahr für die Entwicklung der Schwellenländer dar. Aus Sicht des Investmentprofis sprechen vor allem folgende Punkte gegen diese Annahme: Der Anteil des Außenhandels, den die Schwellenländer untereinander ausführen, habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Ihre Abhängigkeit von den Industriestaaten habe demnach nachgelassen. Darüber hinaus sei, anders als vielfach vermutet, der private Konsum auch in den Schwellenländern der Hauptwachstumstreiber. Zudem hätten sich bereits in den letzten Jahren protektionistische Tendenzen bemerkbar gemacht – etwa in der Zunahme temporärer oder gezielter Zölle. Ähnlich wie Michael Hasenstab warnt auch die Deutsche Asset Management vor übereilten Panikszenarien. „Wir bezweifeln, dass die USA einen großangelegten Angriff auf den Welthandel starten werden“, so deren CIO Kreuzkamp. „Trump wird an etwas Symbolpolitik gelegen sein, etwa an der Erhöhung einzelner Tarife oder Importzölle, damit er einige positive Schlagzeilen bekommt und einige seiner Wähler beiLaune hält.“

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